Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 19.1911(1912)

DOI Heft:
Alamannisch-Fränkische Zeit
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43335#0145
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Alamannisch-Fränkische Zeit.
Altshausen OA. Saulgau. Nach Mitteilung des Schultheißen ist
1878/79 im Ort ein Reihengrab mit Beigaben gefunden worden.
Anhausen OA. Heidenheim. Bei Grabung der Bolheimer Wasser-
leitung im Januar wurden in den Äckern „am Bergle“ nördlich des
Ortes auf der rechten Brenzseite (Flurk. NO XI, 71) 2 Skelette in
70 cm Tiefe gefunden: 1. ohne Beigaben, 2. mit 2 vergoldeten Speichen-
fibeln aus Silber mit Kerbschnitt, je 7,8 cm lang, Rest einer 3. mit
4 Speichen von 1,7 cm Durchmesser; 1 silbervergoldete Speichenfibel
mit roter Glaseinlage; 1 Bronzering, massiv dick, 3,2 cm im Licht
und 1,5 cm weit; 1 Bronzerädchen; einige Ton- und Glasperlen; 1
schwarzer, pyramidenartiger Stein (aus Gagat?). Die Funde sind in
der Heidenheimer Sammlung.
Bissingen a. E. Im Sommer wurde im alamannischen Friedhof
an der Bahnhofstraße (s. Fundb. XVIII, S. 79) ein weiteres Grab ohne
Beigaben gefunden.
Botenheim OA. Brackenheim. Bei den Grabarbeiten am Reser-
voir der Wasserleitung im April wurde in ca. 70 cm Tiefe ein gut er-
haltenes menschliches Skelett gefunden. Ob alamannisch?
Dürrmenz. Im Friedhof um die Peterskirche (s. Fundb. XVII,
S. 65) stieß der Totengräber im April auf ein Grab mit 1 silbernen
Brakteatenfibel, 2 cm Durchmesser (Abb. Taf. II, 12), I Nadel aus
Bronze und 12 Tonperlen (Altert.-S. A 381), im Mai in 1 m Tiefe auf
eine schön gemauerte Grabkammer: die Decke aus behauenen Sand-
steinplatten, eingebrochen, die Seiten aus Muschelkalk mit Mörtel ge-
mauert, Boden mit Platten belegt. Maße 2,05 m Länge, 0,70 m Höhe,
0,65 m Breite. Darin nur die Reste einer Lanzenspitze. Früher dort
ausgegraben wurden 2 eiserne Lanzenspitzen von 32 und 38 cm Länge
und ein eisernes Messer, 17 cm lang. Altert.-S. A 382. (Vermittlung
von Oberreallehrer KNÖLEER-Dürrmenz.)
Ebingen. Bei Abgrabung eines Rains der innerhalb der Schleife
der ersten Biegung der Meßstetter Steige gegenüber dem Wirtshaus
zum Schatten (Flurk. SW XXXI, 3) stieß man in 1,40 111 Tiefe auf ein
männliches Skelett von ungewöhnlicher Länge (nach Berechnung eines
Arztes von 2,2 m!); Beigaben: 1 Spatha, 90 cm lang, und 1 Sax Das
Grab zeigte keine Spur von Zurichtung. (Mitteilung von Oberförster
Schleicher.)
Egesheim OA. Spaichingen. Bei dem ersten Haus am Feldweg
nach Königsheim wurde 1 Grab angeschnitten; darin eine Spatha, 0,98 m
lang; 1 Messer und andere eiserne Reste; untere Hälfte eines Gefäßes.
Funde auf dem Lgeshcimcr Rathaus. Nach Mitteilung von Pfarrer
Rothenhäusler wurden vor ca. 50 Jahren östlich vom Dorfe hinter
der Mühle ummauerte Gräber aufgedeckt.
 
Annotationen