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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 13.1952-1954

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https://doi.org/10.11588/diglit.60965#0035
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Jungsteinzeit — Bronzezeit

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einigen wenigen Dörfern der Einwanderer in waldfreiem Gelände begonnen
haben. Diese sind dann gewachsen, neue Gehöfte sind abseits entstanden, in
günstigen Fluren der Umgebung. Besonders aber hat die Erschöpfung des
Ackerbodens wegen fehlender Düngung zur Umsiedlung an einen neuen Ort
veranlaßt. Im einzelnen wird sich dies nie klären lassen.
Eines jedenfalls zeigt diese kartenmäßige Darstellung: Im mittleren
Neckarland lebte schon im 3. Jahrtausend v. Chr., also bald nach dem Bau
der großen Pyramiden im Niltal und wohl lange vor Abraham, eine recht
zahlreiche Bauernbevölkerung. Dörfer und Gehöfte mit stolzen Giebel-
häusern, umgeben von Viehpferchen, Gärten, Getreidefeldern und Vieh-
weiden, untereinander verbunden durch Wege, dazwischen, und besonders
auf den Talsohlen, Wälder, und rings die blauen, bewaldeten Keuperberge,
in denen Hirsch und Ur, Bär und Wolf, auch Wildpferdrudel, zur Jagd lock-
ten; dieses Bild jener fernen Zeit unserer Heimat entsteht allmählich aus
zahllosen Einzelfunden und -beobachtungen. Jedermann kann dazu bei-
tragen durch Beachtung und Meldung solcher Siedlungsreste. O. Paret.
Bronzezeit
(einschließlich der Spätbronze- oder Urnenfelderzeit)
Der bedeutendste Fund dieser Zeit ist das Lager steinerner Gußformen
für Bronzewaffen und -geräte von Neckargartach (Gern. Heilbronn).
Unter den Einzelfunden ragt das Bronzeschwert von Glems hervor. Der
Neckarkanalbau bei Besigheim-Walheim erbrachte ein Schwert und eine
Lanze. Bemerkenswert ist die Entdeckung eines weiteren Einbaums im
Federseemoor (Staatsried) auf Markung Reichenbach.
Balingen. Im Rohrloch 1,7 km NW fand Stotz (Balingen) im Frühjahr
1952 etwa in der Mitte des Westrandes der städtischen Parz. 3139 beim Aus-
heben eines Baumloches in 0,5 m Tiefe zwei gleiche Bronzeringe. Sie lagen
etwa 70 cm voneinander entfernt. Die Ringe sind oval, offen, 9,6 und 10,3 cm
groß, an der Innenseite flach, außen durch feine Querwulste, einzeln und in
Gruppen, verziert. Abb. 12. F. Scheerer hat sich um den Fund bemüht.
Städtisches Museum.
Benningen (Kr. Ludwigsburg). Beim Bau des Schleusenwärterhauses
1 km SO (Parz. 1307) wurde Mai 1953 am Fuße des Talhanges in der Süd-
westecke der Baugrube in 2 m Tiefe eine Schuttgrube angeschnitten. Darin
einige Scherben wohl der späten B. (?). Mitteilung von W. Seyfferle.
Besigheim (Kr. Ludwigsburg). Bei den Ausschachtungsarbeiten für die
Staustufe des Neckars wurde Juli 1953 eine 26 cm lange bronzene Lanzen-
spitze ausgebaggert. Abb. 13. In der beschädigten Tülle noch Reste des
Schaftes aus Hartholz. Inv. 53/60.
Böckingen (Gern. Heilbronn). Weitere Funde aus der Spätbronzezeitsied-
lung im Süden der Stadt (zuletzt N. F. XII 26, 1) durch K. Nagel:
1. Die Baugrube für Haus Boepple, Ecke Glocken- und Hofstattstraße,
ergab Juni 1952 Scherben der Spät-B. Inv. 52/75.
2. Scherben von Haus Glockenstraße 30, Juli 1951. Inv. 52/22.
3. Spinnwirtel mit Tupfen am Rand, 4,4 cm groß, aus Baugrube für Haus
Ottmüller, Glockenstraße, nahe Jäckleinstraße. Inv. 51/24.
4. Scherben aus Baugrube für Haus Huß, zwischen Haus Brücker und
Haus Schilpp in der Jäckleinstraße (siehe N. F. XI 53). Inv. 52/32.
 
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