Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 13.1952-1954

DOI issue:
Alamannisch-fränkische Zeit
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.60965#0094
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
88

Alamannisch-fränkische Zeit

Alamannisdi-fränkisdie Zeit
Bei folgenden Orten wurden die bisher noch unbekannten Gräberfelder
gefunden: Dettingen (Kr. Hechingen), Eltingen (Gern. Leonberg), Emeringen,
Herrenberg (Raistingen), Hitzkofen, Nebringen, Nellingen (Kr. Ulm), Nord-
stetten (Kr. Horb), Roigheim, Sontheim (Brenz), Talheim (Kr. Heilbronn),
Weikersheim, Weilheim (Weilstetten) (Kr. Balingen), Weingarten (Gern.
Ravensburg) (Altdorf) und Westernhausen. Also in 6 Orten auf -ingen, in
5 Orten auf -heim, in je 1 Ort auf -dorf, -hausen, -hofen und -stetten.
Zweite Friedhöfe wurden bekannt von Bondorf, Gerstetten, Offingen,
Reichenbach (Kr. Tuttlingen), Rommelshausen und Schwieberdingen, ein
dritter in Unterjesingen.
Durch Reichtum der Beigaben ragen hervor die Gräber von Dischingen,
Sontheim (Brenz), Weilstetten und Westernhausen.
Affstätt (Kr. Böblingen). In der Baugrube (SW-Ecke) für Haus E. Kopp
(Parz. 1018) am Westausgang gegen Kuppingen stieß man Februar 1953 auf
ein Skelett ohne Beigaben. Tiefe 1,45 m im Löß. Richtung W(Kopf)—O. Es
könnte sich um den ersten Hinweis auf einen noch nicht bekannten früh-
alamannischen Begräbnisplatz handeln.
Aidlingen (Kr. Böblingen). Von dem 1947 im NO des Dorfes in den
Schelmenäckern angetroffenen Gräberfeld (N. F. XII 99, Haus Müller) wur-
den Dezember 1952 50 m W von Haus Müller in der Baugrube für Haus
Lorenz Schmidt (Parz. 263) vier weitere Skelette aufgedeckt. Zwei davon
lagen übereinander in 70 und 60 cm Tiefe. Bei den anderen wurde eine 25 cm
lange Lanzenspitze geborgen.
Altbach (Kr. Eßlingen). Beim Bau der Stützmauer für den Hof des neuen
Schulhauses in der Schillerstraße wurde Anfang Juni 1952 ein W(Kopf)—O
gerichtetes Skelett ohne Beigaben angetroffen (Grab 1). Im März 1953 stieß
man beim Ausheben eines Kabelgrabens neben Grab 1 auf drei weitere, in
derselben Reihe liegende Gräber. Tiefe 50 bis 60 cm.
Grab 2. 1,50 m von 1 entfernt. Ohne Beigaben.
Grab 3. 1,50 m von 2 entfernt mit einfachem Steinkranz. Darin Sax, 55 cm
lang (Klinge 32,5 cm). Von der Scheide stammen vier gleiche Bronze-
knöpfe, 2,3 cm groß, reich verziert, je mit vier kleinen Almandinen
(Granaten?), von denen insgesamt noch vier erhalten sind. Dazu 32
bronzene Nieten mit halbkugeligen Köpfen. Weiter ein Messer und
eine ovale eiserne Schnalle, 4,5 cm breit.
Grab 4. 2 m von 3 entfernt. Ovale Eisenschnalle, 3 cm breit.
Lehrer Janessa hat sich um die Bergung bemüht. Schulsammlung.
Balingen. Oktober 1953 wurde bei Straßenbauarbeiten in der Hirsch-
bergstraße gegenüber Haus 15 ein W—O gerichtetes Skelett in 25 cm Tiefe
angetroffen.
Benningen (Kr. Ludwigsburg). In Flur Mitteltal über dem Mühlrain 1 km
SSO wurde August 1951 in Parz. 1315 nahe W vom Schleusenwärterhaus
eine eigenartige bronzene Riemenzunge, 6,2 cm lang, mit Verzierung durch
eingepunzte Kreischen und Dreiecke gefunden. Tafel XIV 2.
 
Annotationen