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Furtwängler, Adolf
Beschreibung der geschnittenen Steine im Antiquarium — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.3974#0034
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20

Archaisch.

18g (S. 4646.) Grünlichweisse durchsichtige
Glaspaste. Athen.

Skarabäoid. Löwe mit aufgebogenem Flügel
und bärtigem Kopfe mit kegelförmiger Mütze.

igo (S. 4424.) Dunkelblaue durchsichtige
Glaspaste. Kleinasien. Erw. in Roscher's
Lexikon I, Sp. 1775, Z.41.

Kegel, durchbohrt. Auf der unteren Fläche:
auf den Hinterbeinen sitzender persischer Löwen-
greif (auch die Hinterbeine die des Löwen).

igi (S. 4645.) Griinlichweisser Glasfluss.
Adalia (Kleinasien).

Skarabäoid. Löwe nach 1., ziemlich roh.

ig2 (S.4622.) BläulicherChalcedon. Megara.
Abg. Imhoof-Blumer u. Keller, Thier-u. Pflanzen-
bilder, Taf. 18, 2 ;S. in.

Skarabäoid. Nach 1. schreitendes Schaf mit
dickem Schwanz (»Wildschaf« nach Keller).

ig3 (T. I, 193; W. I, 138.) Chalcedon. Abg.
Dactyliotheca Stoschianall (1805), Taf.19,138.

Skarabäoid. Der konvexe obere Theil ist
modern zu einer geraden Fläche abgeschliffen
worden. — Zwei spielende Kälber; das eine
springt an der Brust des anderen empor.

diti, No. 105; p. 140.
gr. etr. et rom. IV, p.

3. Etruskische Skarabäen *).

a. von mehr oder weniger sorgfältiger
Ausführung.

a. Aeltere Gruppe.

ig4 (T. II, 75. 76, W. III, 172- *73-) Indischer
Karneol von sehr klarer tiefrother Farbe mit
einigen helleren Querstreifen. — Zuerst abg.
1749 in Gori, storia antiqu. Etr. tav. 8, p.
133. Darauf kam der Stein in Besitz des
Baron Stosch, der 1756 einen Stich von J. A.
Schweikart danach machen Hess, von welchem
Abdrücke in einige Exemplare der Originalaus-
gabe von Winckelmann's description des pierres
gravees (1760) eingeheftet wurden. Auch auf
dem Titelblatt der Originalausgabe von Winckel-
mann's Geschichte der Kunst und mehrerer
anderer Ausgaben erscheint der Stein. Eine
ausführliche Besprechung erschien 1757: Carlo
Antonioli, antica gemma etrusca spiegata ed
illustrata, con due dissertazioni. Pisa 1757 (mit
Wiederholung des Schweikart'schen Stiches).
Es folgten: Winckelmann, monumenti ant. ine-

*) Wo nichts Besonderes angegeben ist, versteht
sich, dass das Bild von dem sog. Strichrande um-
geben ist.

D'Hancarville, antiqu.
15; pl. 13 f. 6. Lippert,
Daktyliothek, 2. Tausend, S. 27, No. 81 (mit
Abdruck). Raspe, catal. Tassie, No. 9098.
Bracci, memorie degli incisori II, tav. d'a<™-
11, 1. Bossi, gemme incise I, tav. 7. Creuzer-
Guigniaut, relig. de l'antiqu., pl. 215, 721.

Inghirami, monum. etr. VI, tav. 212, 1__2.

Lanzi, saggio della lingua etr. II, 3 tav. 8, 7.
Miliin, gal. mythol. 143, 507. Panofka, Gemmen
mit Inschriften (Abh. Berl. Akad. 1851), S. 56;
Taf. 2, 15: Müller-Wieseler, Denkmäler alter
Kunst I, Taf. 63, 319. Overbeck, Gallerie
her. Bildw., S. 81; Taf. 3, 2. Conestabile,
dei monumenti di Perugia etrusca e romana
tav. 73 = 99, 4; Text 4, 484. King, anc. gems
and rings, pl. 42, 8. Benndorf, Wiener Vor-
legeblätter 1889,Taf. 11, 5. Martha,l'art. etrusque
p. 597, Fig. 396. Daremberg et Saglio, dictionn.
d'antiqu. II, p. 846, Fig. 2839. Sämmtliche Ab-
bildungen sind ungenau. Vgl. ferner Visconti,
op. var. II, 256. Köhler, gesamm. Schriften V,
13 1 ff.; Stephaniebenda, S. 136, Anm. 1. Welcker,
epischer Cyklus II, 332 u. Anm. 25. Fabretti
corp. inscr. ital. 1070, tab. 36.

Skarabäus, längs der Durchbohrung in zwei
Theile gesägt. Der Rücken des Käfers ist von
ganz ausserordentlich schöner
Arbeit. Der Kopf ist matt ge-
halten und punktiert, die Flügel-
decken sind poliert. Auf dem
Vorderkörper eine feine Palmette
auf Voluten. Das Bild auf der Unterseite ist
von einem punktierten Rande umgeben; die
Figuren stehen auf einem horizontalen Strich-
rande. Die Gravierung ist nicht poliert. Ver-
sammlung von Fünfen der »Sieben gegen Theben«.
Die Helden sind alle unbärtig. In der Mitte
sitzt Amphiaraos auf einem Stuhle (biqppoq)
nach 1. den Kopf geneigt; in der hoch erhobenen
R. stützt er die Lanze auf (ihre Spitze ist etwas
beschädigt); um die Beine und den gesenkten
1. Arm hat er ein Fell geschlagen; nur die 1.
Hand kommt am Stuhlsitze unter dem Felle
heraus zum Vorschein. Das Fell ist punktiert
und soll höchst wahrscheinlich ein Schaffell sein
(sicher ist es kein Pantherfell wie Tölken meinte;
das Schaffell spielte im Kulte des Orakelgottes
Amphiaraos eine Rolle, vgl. Paus. I, 34, 5). Er
hat kurzes Haar. Vor ihm von oben herab
sein Name ;3ClAlt©MA. Das 4. Zeichen scheint
kein richtiger Buchstabe zu sein (es wird fälsch-
lich gewöhnlich als -j- wiedergegeben), es besteht
aus zwei durch einen Strich verbundenen Punkten;
 
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