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Heicke, C.: Die Gärtnerinnenfrage: eine erste Zukunftsfrage
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.21302#0108
3. Kann aus der Betätigung der Frau im überwinden müssen, ehe sie brauchbare gärtne-
Gartenbau für die Allgemeinheit Nutzen rische Hilfskräfte werden. Viele Arbeiten im Gar-
erwartet werden? tenbau erfordern so wenig Kraftentfaltung, daß
Die erste Frage dürfte grundsätzlich zu be- es einem widerstrebt, starke Männer sich damit
jähen sein. Wir sind uns klar, daß der Garten- befassen zu sehen. Viele erfordern eine leichte
bau ein gesunder Beruf ist. Das gilt ohne und geschickte Hand, wie sie der Frau von der
weiteres auch, soweit er für die Frau in Betracht Natur gegeben ist. Daher kommt ja der Unfug
kommen kann. Man braucht nur die jungen der Lehrlingsverwendung in vielen Zweigen des
Gärtnerinnen, denen man heute schon ziemlich Gartenbaus; denn neben schweren Arbeiten gibt
häufig begegnet, anzuschauen. Durch ihr blühen- es viele, die spielend leicht sind. Das Weib ist
des Aussehen und__________ ' ' " ' nicht nur befäh-
_K9_HH_H_H_K_^HG96GPM^!*^^i ^_8_C^_SBI__i
frisches Wesen un- Hhh __Bfli^Hf ■ *Um WB *9*' alle Garten-
terscheiden sie sich B~WB_r > *'_B|rW ' : ifj-' \'jMB „; ., arbeiten zu ver-
vorteilhaft von der iKlf|nwff|l^W _KTrSTj^%^fr."ir^^B " TB richten, sondern
L 111 11 m.....i - 'HIBb^^SS^ * -wnsSt ' '' ' zu vielen besser
schlechtsgenossin- ^^H^H^9NRHB~^|L , '. geeignet als der
nen, die im Nichts- HHifw sftt.' • •vsflf H Mann,
tun höherer Töchter HHH —i—B^—f' *0 ; j Viel hinderlicher
oder in der Bleich- HH| rperliche
suchtundNervosität WWW!'1'';' H Veranlagung ist die
fördernden Frauen- | t «*''" ■ j i 1 unzweckmäßige
tätigkeit in Schule, I ffet t " 9 rmgm 1 ^B_^_^_i Frauentracht.Lange
Büro undLadenihre I/JJ'.p'f ^ 'Jj.'-S 1 ob Kleider, Blusen aus
besten Jahre ver- I h "' '.JRjL* * 1 Ii" i H zarten Stoffen und
bringen. Vielsei- 'WBb^%*^w/EHmL '" "•'*■'' I mancnes andere eig-
tige Betätigung ' 5*-" 1 *. I nen sidi nicht für
im Gartenbau " I die Arbeit im Gar-
muß als eine , f,, I ten und in den Gärt-
Quelle der Ge- [l»f^^^&fr ".« . * *'| nereien. Man will
sundheit für das «■ ? ' bereits zu einer
künftig e Frauen- WSBSBäKi WL * zweckmäßigen Ar-
geschlecht ange- %gy - $ - ,~<i,r >*»•" ■ beitskleidung ge-
sprochenwerden. I /^i^^^M-^^^^^^-Äfe^Üfef^s.' * gl •<i* I langt sein. Ich kann
Audi die Beden- flgjflB f*5 t^^v@5?^'«iii1»" darüber nichts sa-
ken, daß manche HHI^S^^föÄÄ^^w^».*.^ „*"-•.- , < L 13 1 gen,meineaber,daß
Arbeiten im Garten- I hiermit einem soge-
bau für die Frau zu ' s; , H nannten Kompro-
schwer oder sonst . 6, |fl miß nur halbe Ar-
ungeeignet seien, H j "<&ä^ i*> > * I beit getan wird. Ich
sind abzulehnen. *' *'";\ '. - I pflichte Heßdörffer
Die Erfahrung be- ■be}( ^er sagt: Auch
weist das Gegenteil. Gartenpavillon aus dem Abteigarten in Oberzell bei Würzburg. die Gärtnerin wird
i r. . i r-, , i_ Aus Sdiultze-Naumburq, Kulturarbeiien IL j. , TT
Mir sind Gartenbau- m die kurze Hose
schulen für Frauen bekannt, wo alle vorkom- schlüpfen und sich im Winter die Beine mit
menden Arbeiten ausschließlich von Wickelgamaschen schützen müssen. Ich bin der
den j ung en Mädchen ohne irgend eine Meinung, daß an der Erfüllung dieser Forderung
männliche Hilfe ausgeführt werden. beinahe die ganze Frage hängt. Die Frauen
Alle ohne Ausnahme, sei nochmals ausdrücklich müssen zeigen, daß sie alle Forderung en,
betont. Und dabei haben wir es doch zumeist die sich aus der Praxis ergeben, erfüllen
erst mit Mädchen aus sogenannten bessern Krei- wollen. Das Vorurteil gegen die Hose muß ver-
sen zu tun, die von Haus aus nicht an körperliche schwinden. Warum auch nicht? Geben uns die
Anstrengungen, allenfalls an sportliche Betäti- Schaffnerinnen auf den Bahnen nicht ein beach-
gung, gewöhnt sind, während der sehr erwünschte tenswertes Beispiel, und haben die Mädchen auf
Zustrom aus den Kreisen der Volksschule heute Hochtouren und beim Schneeschuhlaufen nicht die
zum Schaden der Sache noch fehlt. Hose als zweckmäßig schätzen und — wenigstens
Man wird aber noch weiter gehen und sagen für nicht regelwidrig gewachsene Gestalten —
dürfen, daß für viele gärtnerische Verrichtungen als kleidsam bevorzugen gelernt? Außerdem ist
die weibliche Arbeitskraft sich besser eignet als unsere ernste Zeit wenig dazu angetan, veraltete
die männliche. Man stelle sich nur die Schwer- Vorurteile aufrecht zu erhalten,
fälligkeit vor, die die meisten jungenMänner erst Es wäre natürlich verkehrt, für die umfang-
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Gartenbau für die Allgemeinheit Nutzen rische Hilfskräfte werden. Viele Arbeiten im Gar-
erwartet werden? tenbau erfordern so wenig Kraftentfaltung, daß
Die erste Frage dürfte grundsätzlich zu be- es einem widerstrebt, starke Männer sich damit
jähen sein. Wir sind uns klar, daß der Garten- befassen zu sehen. Viele erfordern eine leichte
bau ein gesunder Beruf ist. Das gilt ohne und geschickte Hand, wie sie der Frau von der
weiteres auch, soweit er für die Frau in Betracht Natur gegeben ist. Daher kommt ja der Unfug
kommen kann. Man braucht nur die jungen der Lehrlingsverwendung in vielen Zweigen des
Gärtnerinnen, denen man heute schon ziemlich Gartenbaus; denn neben schweren Arbeiten gibt
häufig begegnet, anzuschauen. Durch ihr blühen- es viele, die spielend leicht sind. Das Weib ist
des Aussehen und__________ ' ' " ' nicht nur befäh-
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Die Erfahrung be- ■be}( ^er sagt: Auch
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i r. . i r-, , i_ Aus Sdiultze-Naumburq, Kulturarbeiien IL j. , TT
Mir sind Gartenbau- m die kurze Hose
schulen für Frauen bekannt, wo alle vorkom- schlüpfen und sich im Winter die Beine mit
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den j ung en Mädchen ohne irgend eine Meinung, daß an der Erfüllung dieser Forderung
männliche Hilfe ausgeführt werden. beinahe die ganze Frage hängt. Die Frauen
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betont. Und dabei haben wir es doch zumeist die sich aus der Praxis ergeben, erfüllen
erst mit Mädchen aus sogenannten bessern Krei- wollen. Das Vorurteil gegen die Hose muß ver-
sen zu tun, die von Haus aus nicht an körperliche schwinden. Warum auch nicht? Geben uns die
Anstrengungen, allenfalls an sportliche Betäti- Schaffnerinnen auf den Bahnen nicht ein beach-
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Man wird aber noch weiter gehen und sagen für nicht regelwidrig gewachsene Gestalten —
dürfen, daß für viele gärtnerische Verrichtungen als kleidsam bevorzugen gelernt? Außerdem ist
die weibliche Arbeitskraft sich besser eignet als unsere ernste Zeit wenig dazu angetan, veraltete
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fälligkeit vor, die die meisten jungenMänner erst Es wäre natürlich verkehrt, für die umfang-
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