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Die Gartenkunst — 30.1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.21302#0149

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regungen aus ihren Erfahrungen]? über
Anlage und Pflege der Fried-
höfe. Wertvolle praktische Hinweise
nach vielen Richtungen dieses umfang-
reichen Gebietes werden jedem will-
kommen sein, der genötigt ist sich
mit der Lösung von Friedhofsaufgaben
zu beschäftigen. In der übersichtlichen
Anordnung des Stoffes, der knappen
Form des Ausdrucks und der gehalt-
vollen Darlegung aller wichtigsten ein-
schlägigen Gesichtspunkte, die in der
Praxis leider unberücksichtigt geblieben
sind, liegt der besondere Vorzug dieses
nicht umfangreichen Heftes, nicht zuletzt
aber auch in dem mit guten Abbildungen
versehenen Anfang. Die Flugschrift ver-
dient weiteste Verbreitung und sollte
zu fleißigem Studium in jede Friedhofs-
bücherei eingereiht werden; ebenso soll-
Entwurf zu einem Erfrischungshäuschen für Anlagen. ten Architekten und Gartenarchitekten

Grundriß, Ansicht und Schnitt. Von Mai Warnatsch, Chorlottenburg. die Schrift lesen als gesunde Grundlage

für die innere Struktur eines jeden Fried-

des Grabschmuckes, namentlich in kleineren und hofsplanes, ob er einfach oder vielgestaltig, groß

ländlichen Gemeinden", sowie vorbildlichen Vor- oder klein, reich oder schlicht gehalten sein mag.
Schriften für Aufstellung von Grabmälern auf den W. v. Engelhardt, Düsseldorf.

Friedhöfen in Essen und Duisburg. Möge dieses Hermann Muthesius, Wie baue ich mein Haus?

Buch weite Verbreitung finden und das Gefühl für Verlag von F. Bruckmann A.-G., München 1917. Wir

gesunde Formuntersdieidung beleben und bilden haben es hier mit keiner der vielen Schriften zu

helfen, tun, die zwar nicht ein Haus umsonst versprechen,

„Soldatengräber, KriegerdenKmäler, Erin- aber doch das ganze Unternehmen, auch was den

nerungszeichen" sind als Entwürfe und Vorschläge Kostenpunkt anbelangt, als so leicht und unbedenklich

vom Bayrischen Kunstgewerbe-Verein in München hinstellen, daß sie durch die unausbleiblichen Ent-

im Verlag Oldenbourg-München 1916 herausgegeben täuschungen dem Zweck, dem sie dienen wollen,

worden und ergänzen das vorher erwähnte Werk mehr schaden als nützen. Muthesius geht mit Ernst

in trefflicher Weise. Der berechtigte Wunsch, er- und Gründlichkeit zu Werke. Er stellt auch nicht

fahrene Künstler möchten Anregungen und Finger- eine Reihe Grund- und Aufrisse mit verlockenden

zeige geben, welche Wege man gehen soll, um zum Schaubildchen zur Auswahl, sondern beschränkt sich

ersehnten Ziel kraftvoller Form zu gelangen; dieser auf einen ausführlichen Text, der nur soweit durch

Wunsch ist hier zum Teil erfüllt. Es muß aber Zeichnungen ergänzt wird, wie zum Verständnis

daneben nachdrücklich betont werden, daß auch die des Laien, für den das Buch berechnet ist, unbedingt

schönsten Anregungen Gefahr laufen mißverstanden erforderlich scheint.

und mißbraucht zu werden, wenn nicht ein Künstler Ohne es besonders zu sagen, wendet sich der
in jedem Einzelfall das Werk durchführt. Denn Art Verfasser an diejenigen, die dem Miethaus ent-
und Farbe des Materials, die Größenverhältnisse fliehen und sich im Eigenhause außerhalb der Stadt
des Grabmales oder Denkmales, die sich maßstäb- ein Heim für's Leben gründen wollen. Er stellt
lieh bei diesen Entwürfen nicht feststellen lassen, mit Recht diese Angelegenheit in ihrer Wichtigkeit
der Charakter der Gegend und die nächste Um- mit der Verheiratung auf eine Stufe und fordert
gebung, in die das Grabmal oder die Tafel hinein- dementsprechend eingehendste Überlegung aller
gestellt werden sollen, alles das sind Umstände, Umstände. Und zwar nicht nur der Kostenfrage
die eingehender Prüfung und eines künstlerischen und Aufstellung des Bauplanes und seiner Durch-
Beraters bedürfen, um bei ihrer ausschlaggebenden führung; auch die durch das Wohnen draußen,
Bedeutung die Wirkung des Kunstwerks nicht auf- entfernt vom Mittelpunkt der Stadt, gebotene An-
zuheben oder gar zu zerstören. „Eine beson- derung der Tageseinteilung und Lebensführung,
nene künstlerische Führung ist gerade ihre Einwirkung auf die Kosten der Lebenshaltung
jetzt nötig, wo Tiele Unberufene sich zu u. a. gibt er ernsthaft zu erwägen. Das Verhältnis
solchen Aufgaben drängen." Möge dieser zwischen Bauherrn und Architekten, des letzteren
Ausspruch Beherzigung finden bei allen, die von verantwortlidieAufgabe,dieKlarstellung derWünsche
Amts wegen oder aus freien Stücken an den Zeichen des Bauherrn, ihre Umsetzung in die Wirklichkeit
unserer Kriegerehrung mitwirken. durch den Baumeister und vieles von allgemeiner
In der 5. Flugschrift des Schlesischen Bundes Bedeutung wird besprochen. Nachdem Lage des
für Heimatschutz bringen Architekt Effenberger Bauplatzes, Stellung des Hauses in diesem, Zu-
und Kgl. Gartenbaudirektor Erbe dankenswerte An- gangswege usw. behandelt sind, wird der größere

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