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Die Gartenkunst — 30.1917

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Heicke, C.; Nußbaum, Theo; Wentzler, Josef: Von Friedhofsgestaltern und Friedhofsgestaltung
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https://doi.org/10.11588/diglit.21302#0185

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liehen Bau-,Verkehrs-
und Vegetationsflä-
chen wird der Boden
ganz und wirtschaft-
lich mit Gräbern be-
legt. Alle Gräber sind
der vollen Ost- und
Südsonne zugänglich.
Es sind Reihen-,
Kauf-, Urnen- und
Kindergräber unter-
schieden. Die vorge-
sehene Gliederung
läßt auch die wün-
schenswerte Abson-
derung von Vereins-
Grabstätten leidit zu.
Alle Gräber sind ohne
Hügel gedacht.

Die Reihengräber,
die man versucht ist,
obligatorisch nach ge-
meinem Wert zu ver-
teilen, sollen in Dop-
pelreihen unter Ra-
sen liegen, jedes Grab
mitseinemGegenüber
durch ein schmales
Beet verbunden; mit Hauptweg im Gräbergarten,

dem nachbarlichen zu

einer Rabatte vereinigt. DieWahlgräber, die eine vor- Steinblöcken vereint, die für je 16 Grabstellen einer
urteilslose Zeit eigentlich der Kennzeichnung ihrer Gruppe dienen. Immer 4 davon, ein Beet, nehmen
Führer vorbehalten sollte, liegen am Fuße der einen kleineren Stein in Anspruch. Außer bei den
Böschungen oder an heckenumhegten Wegezügen, allgemeinen Wahlgräbern können aber auch im Ur-
mehr abseits. Für Urnen ist das vorhandene Öd- nengarten selbst Sonderstätten für Urnen über der
land ausgenutzt. Der Urnengarten liegt in der Achse Erde vorgesehen werden.

der Kapelle und kann beiderseits oder in der Tiefe 5. Dem Gedächtnis der gefallenen Krieger ist

nach Bedarf erweitert werden. Die Aschenbehälter eine lange Steinmauer auf der Höhe geweiht, welche
sollen vorzugsweise beigesetzt werden. in die für gemeinsame Feiern geforderte Gedächt-

3. Die Kennzeichnung der Gräber erfolgt durch nishalle einmündet. An dieser Gedenkmauer können
Nummern, die auf Platten vor jedem Grabe in den Monumente für die Krieger der Stadt erstellt, auf
Boden eingelassen sind. Diese Nummern kehren Wunsch auch Überreste beigesetzt werden,
auf Schrifltafeln wieder, die im Hintergrund jedes 6. Für die durchschnittliche Grabbepflanzung

Grabgartens an Mauern eingeordnet sind. Je zwei sollen vorzüglich ausdauernde Blumenpflanzen ver-
Mauern bilden, durch

blühende Schlinger
überdacht (Glycinen
und Teerosen), eine
Gedenk-Laube. In je-
der Laube ein ge-
meinsames Kreuz und
Gefäße für Schnitt-
blumen, welche die
Angehörigen stiften.
Ein schattiger Hecken-
gang vereinigt alle
Gedenk-Lauben einer
Terrasse zu einem
Gedenkgarten. An sei-
nem Eingang bietet
ein festes Häuschen
Schutz undUnterkunft.

Die gleichen Anord-
nungen sind, maß-
stäblich angepaßt, bei
den Kindergräbern
durchgeführt.

4. Für die Kulthand-
lung en bei Urnenbe-
gräbnissen soll der
Vorraum zum Ofen

vorerst genügen.
Nummern, Namen
und Widmung werden Vor dem Hauptgebäude.

auf breiten niedrigen Sdiaubilder zu dem Entwurf L. Migge, Blankenese, für den Friedhofswettbewerb Magdeburg-Westerhüsen.

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