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A. Unten
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durch die Ansatzstelle des Bogens hindurch, und verbindet die ventrale Fläche des Wirbelkörpers mit der
dorsalen. Die äusseren Lamellen des knöchernen Wirbelkörpers gehen auf die Bogen über.
Die Enden zweier Wirbelkörper sind durch Bandmasse untereinander verbunden (Taf. IV. Fig. 6. liv),
und diese Bandmasse erstreckt sich nach innen, um unter den knöchernen Theil des Wirbels zu treten,
und einen Theil des von letzterem gebildeten kegelförmigen Raumes zu erfüllen. Zu äusserst ist diese
Masse faserig, mit spärlichen Zellen versehen, nach innen, aber ohne scharfe Grenzmarke, wird die Grund-
substanz mehr homogen, und zeigt bei schwacher Vergrösserung auf Querschnitten betrachtet concentrisch
angeordnete spindelförmige Körper, die nach innen zu an Zahl und Volum zunehmen, und unter stärkerer
Vergrösserung als Gruppen von Zellen sich kundgeben. Es kann kein Bedenken gelragen werden, dies
Gewebe als Knorpel zu bezeichnen. Ich will den ganzen von ihm dargestellten Theil wieder mit dem
Namen des Intervertebralknorpels belegen (Taf. IV. Fig. 6. Ivk), nach Analogie der bei allen Amphi-
bien und auch bei den Reptilien in gewissen Entwickelungszusländen getroffenen Bildung.
Der Intervertebralknorpel füllt nicht den ganzen Doppelkegelhohlraum aus, vielmehr lässt er eine
centrale, durch die Axe des Wirbelkörpers hindurchziehende Partie frei, und diese wird eingenommen von
der Chorda dorsalis (CA).
Bei Phyllodactylus zieht sich die Chorda durch die ganze Länge der Wirbelsäule,
Erweiterungen in den intervertebralen Abschnitten, Verengerungen in Mitte der Wirbelkörper darbietend
(vergl. Taf. IV. Fig. 6. CK). Die Dicke der Chorda beträgt im Intervertebrale fast gerade soviel als die
Dicke des Wirbelkörpers in der Mitte. Auch bei Hemidactyhis ist der intervertebrale Abschnitt erweitert,
und verjüngt sich allmählich gegen die Mitte des Wirbelkörpers zu. Doch ist in beiden Gattungen,
sowie auch bei Platyddctyhis (an den Schwanzwirbeln) die Chorda in ein Knorpelstück umgewandelt,
über weches die Scheide hinwegzieht. Bei Phyllodactylus ist dieser Chordaknorpel Taf. IV. Fig. 7.) länger
als dick, er misst 0,09'". und wird aus 0,006 — 0,008'" grossen Zellen gebildet. Die hyaline Zwischen-
substanz besitzt eine leichte Andeutung von Schichtung. Von der übrigen aus grossen collabirten Zellen
gebildeten Chordasubstanz ist das Knorpelstuck scharf abgegrenzt. Um den Knorpel ist die Chordascheide
(Taf. IV. Fig. 7. Cs) von ausserordentlich dünner Beschaffenheit. Sie misst nur 0,0005 — 0,0008'", wird
aber jenseits des Knorpels um ein Ansehnliches dicker. Es darf diese Lamelle jedoch nicht mit einer zweiten
ihr innen anliegenden und vom Chordaknorpel an erst beginnenden Lamelle (x) verwechselt werden , die
auch noch am intervertebralen Abschnitte sich vorfindet, und wie eine innere Lamelle der Scheide sich
verhält. Bei Platydactylus messen beide Lamellen intervertebral 0,003'".
Der Intervertebralknorpel hat bei Phyllodactylus die geringste Dicke, was durch die intervertebrale
Chorda-Entfaltung bedingt wird, dagegen erstreckt er sich mit einer dünnen Schichte durch den ganzen
Wirbelkörper. Die dem Knochen anliegende Fläche ist verkalkt, und gegen die Enden der Wirbelkörper
dringt die Verkalkung noch tiefer vor.*
Die gesammle Knorpelmasse wird bis auf den, dem eigentlichen Intervertebralligamenl entsprechen-
den Abschnitt von Markcanälen durchsetzt. Bei Phyllodactylus und Hemidactyhis formiren diese ringförmig
um die Chorda verlaufende unter meist spitzen Winkeln miteinander anastomosirende Züge. Viele dieser
Markcanäle haben concentrische Knochenlamellen um sich abgesetzt, so dass vom Knorpel nur wenig übrig
bleibt. Um die Mitte des Wirbelkörpers hängen die Markcanäle des Knorpels mit jenen des Faserknochens
* Die speciellen Slruclurverhältnisse des Inlerverlebi-alkiiorpels sind äusserst complicirt, und nach den Galtungen sehr
variireiid. Eine sehr eigenthümliche Anordnung der Zellen bietet besonders die innerste Knorpelschichte bei Phyllodactylus
dar. Am Intervertebralstück sind die Zellen in der ganz hyalinen Grundsubslanz sehr spärlich vorhanden, dann folgen lange
Querzüge spindelförmiger Zellen, durch breite Streifen von Grundsubstanz von einander getrennt. Weiter gegen die Wirbel-
körpermitle hin findet man viereckige Felder mit Knorpelzellen, und zwischen den Feldern schmale Züge von Inlercellularsub-
slanz. 5—6 solcher ringförmig angeordneter Felderreihen sind immer durch breite Züge \on Zwischensubstanz geschieden.