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31

TAFEL VIL

GÖTTERVERSAMMLUNG.

V011 den Kämpfen der neu begründeten Götterherrschaft wenden wir uns
zur seligen Götterversammlung, von den eben betrachteten Vasenbildern al-
tertümlichen Styls zu einer dem Prinzen von Canino gehörigen prächtigen
Amphora (1), deren röthlich gefärbtes Bild gewohntermafsen zur Beschauung
gefälliger Gruppen und Formen einladet. Indefs beschränkt die Verwandt-
schaft dieses Bildes mit einem der vorzüglichstell Kunstwerke derselben
Gattung, mit der Schale des Sosias(2), sich nicht blofs auf die gemein-
same Darstellung seiner augenfälligsten Figuren. Zeus und Here, denen
Hebe den Nektar spendet, treten in beiden unverkennbar uns entgegen;
aufserdem aber sind die rötlichen Zeichnungen beider Werke in einer dem
feierlichen Gegenstand wohl entsprechenden Strenge ausgeführt, nur dafs
diese Strenge in der gedachten Schale mehr hieratisches Gepräge, in dem
vorliegenden Prachtgefäfs mehr Spuren tyrrhenischer Ausartung in Tracht
und Gesichtszügen an den Tag legt.

Wir gehen zur näheren Beschauung dieses Bildes über. Auf einem
mit Sphinxen verzierten und mit einer Fufsbank versehenen Doppelthrone
sitzt Zeus, in der Hechten den Donnerkeil, in der Linken ein adlerbekrön-
tes Scepter haltend, zur Hechten seiner Gemahlin Here; beide sind mit
einem Stirnband umkränzt. Zwischen den Fiifsen des reichgeschmückten
Thrones sind die Figuren zwei unbekleideter Knaben oder Jünglinge an-
gebracht, welche mit in einander verschränkten Armen von einander ab-

(1) No. 1829 der Sammlung. Vgl. Rapporto (2) Monuni. dell’ Instituto I, 24. 25. (Müller

intorno i vasi volcenti not 229?». Denkm. Taf. 45). Vgl. Berlins Antike Bildw. 1.

Vasen no. 1030.
 
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