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TAFEL XX—XXX.

DELPHISCHE GOTTHEITEN

Eine Reihe nächstfolgender Vasenbilder ist bestimmt auserlesene Darstel-
lungen Apoll’s und der ihm verbündeten delphischen Gottheiten uns vor
Augen zu legen. Anlässe und Bestimmungen, deren Erwägung unsrer Be-
trachtung des Einzelnen billigerweise vorangeht, haben auch hier die Er-
scheinung der dargestellten Götter wie den Styl ihrer Zeichnung bedingt.
Kampfspiele und die darauf bezügliche Preisertheilung machen als häufig-
ster Anlafs jener Vasenbilder sich geltend; aber auch der Kreis hochzeit-
licher Darstellungen nahm die Götter der pythischen Spiele als Vermäh-
lungsgötter in Anspruch, und mitten inne fanden die Darstellungen der Pa-
lästra$ auf ihnen Apollo und Artemis, die Gottheiten unversiegbarer Jugend-
kraft, ihren Platz. Den Styl der Zeichnung betreffend, so ist im Ganzen
anzunehmen, dafs jene erstgenannte athletische Beziehung durch den Ar-
chaismus schwarzer, die hochzeitliche und palästrische aber durch die ge-
fällige Zeichnung röthlicher Figuren für den ersten Blick sich bekunden
sollten. Dieser selten trügliche Erfahrungssatz leidet seine Beschränkun-
gen; gleich das nächstfolgende archaische Hochzeitgefäfs giebt einen Be-
leg davon, kann jedoch, wie sich zeigen wird, auch zum neuen Beweis ge-
reichen, dafs Ausnahmen wohlbegründeter Art dasjenige was als Regel
gilt nicht selten bestätigen.

Tafel XX. XXI. Vermählungsgötter; archaische Hydria der Durand-
schen Sammlung, gegenwärtig im Besitz des Hrn. De Witte zu Paris f1).
In Mitten dieses ausgezeichneten Gefäfses ist eine Quadriga abgebildet,
welche ein in seinen Mantel gehüllter Jüngling, die Zügel der Pferde fas-
send, zu besteigen bereit ist. Ohne Attribute, von entgegentretenden Göt-

(1) De Witte Cabinet Durand no. 14.
 
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