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CEREALI8CHES.

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zu finden, so wird es auch liier Niemanden befremden, Here, des Zeus Ge-
mahlin, der eleusinischen Dionysosgenossin als Gegenbild vereinigt zu se-
hen; vollends wenn sie in gleicher Verbindung auch sonst sich finden (51).
Wie sorglich, seit Kora’s Rückkehr und Triptolemos’ Wanderung den
chthonischen Göttern abgedrungen sind, den olympischen Lenkern des Welt-
alls die Zukunft der Erde am Herzen liege, giebt anderwärts Zeus (52)
hier aber auch Here zu erkennen. Den Ares bewegt sie selbst, Iris als
Botin des Zeus den Lichtgott Apollo, dafs die menschenbeglückende Saat
vor Kriegesschaden, wie vor des Sonnenlichts Uebermafse, behütet werde.

Diese populäre Genehmigung eines dem Kreis der Mysterien ange-
hörigen Mythos gereicht uns zugleich zum erwünschten Abschlufs unsrer
Triptolemosbilder. Der Gegenstand, den sie behandeln, hat eine tiefere Be-
gründung bereits erhalten (53); bei erweitertem Stoff ihn durchgreifend
von neuem zu beleuchten, sind nicht nur die archaischen Bilder erforderlich,
die wir geben —, auch der Bilderreichthum späteren Vasenstyls wäre da-
rum anzusprechen, den wir doch hier kaum berühren konnten (54).

(51) Reserve etrusque (du Prince de Canino).
Londres 1838. Coupes no.38. Innen Here, durch
Inschrift bezeugt (vgl. Vasi Feoli no. 61) mit

Scepter und Kalathosaufsatz; anfsen der Tripto-

Iemoswagen und ein cerealischer Festzug. Vgl. die

Here von Lebadea (Paus. IX, 39, 4. Prodr. S. 80).

(52) Die riiclckehrende Kora begriifsend: auf
der Poniatowskischen Vase (Millin Gail. LII, 219).

(53) Welcker Zeitschrift S. 105 ff. Vgl. Preller
Demeter und Perseph. S. 286 ff.

(54) Eine Uebersicht auch solcher Triptolemos-
bilder folgt am Schlufs dieses Bandes.
 
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