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Ch. Holroyd, »Great End Scawfel

Nach der Originalradierung.

dem Radierer widerfahren und ihn hemmen, erfolgreich begegnen zu können: eine mißglückte
Platte für einen Sturz des Icarus verwandelt er in eine Studie von »Miners working in a seam
of coal«, während Ätzflecke auf »Backwater on the Thames« so geschickt verwendet werden,
daß sie die Wirkung einer seiner reizendsten Landschaftsstudien eher erhöhen als beein-
trächtigen. Aber die bloß mechanische Seite der Arbeit, die oft von einem viel kleineren
Manne vorzüglich beherrscht wird und die zum mindesten Reinheit und Bestimmtheit der
Ätzung sichert, ist für Holroyd von untergeordneter Bedeutung und liefert so vielleicht einen
Beweis mehr für sein höheres Streben.

Er ist ein fester Mann mit einer echten Liebe zu den großen Gedanken und Kräften, welche
die Natur und die Menschheit beherrschen. Es ist in ihm ein starkes Stilgefühl lebendig, das — im
Gegensatz zum modernen romantischen Fühlen — seine größte Verwandtschaft und Anregung in
Michelangelo und den Meistern der Hochrenaissance findet, nicht in den weniger entwickelten
Formen ihrer Vorläufer, in die so viele neuere Künstler ihre Ideen zu kleiden beliebt haben.

Wir haben allen Grund zu hoffen, daß uns ein Künstler, der bereits an 200 Radierungen von
solcher Eigenart und Kraft geschaffen hat, in der Zukunft noch mehr zu seinen Schuldnern machen
wird.

A. M. Hind.

die

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