Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — N.F. 4.1939

DOI Artikel:
Holter, Kurt: Beispiele von Graphik in Handschriften
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6339#0050
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
auf der ersten beschriebenen Seite tragen. Etwas früher als diese ist die letzte Wiener Hand-
schrift, cod. 4122, in der das Exlibris gleichfalls auf fol. lr steht und die zweimal 1451 datiert ist.

Aus den mir bekannt gewordenen, in München aufbewahrten Handschriften, die ebenfalls
die Wappen des Bernhard von Kraiburg enthalten, läßt sich eine genauere Datierung der Stem-
pel ebenfalls nicht ableiten. Sie finden sich dort12 in den Handschriften clm. 5301, 5322, 5361,
5362 u. a., die teils noch aus dem Ende des 14. Jhs., teils aus dem Anfang des 15. Jhs. stammen,
so daß sie keine nähere zeitliche Bestimmung ermöglichen. Sie sind alle aus Chiemsee nach
München gelangt. Außer diesen stammt u. a. noch die Handschrift clm. 5479 aus dem Besitz
des Kraiburgers, die auf dem Vorderdeckel einen Schild mit der Devise ONO YS und eine
Umschrift eingeschnitten trägt, die besagt, daß der Band 1463 für Bernhard geschrieben worden
sei. Daß die Exlibrisstempel aber um 1467 noch nicht vorhanden gewesen seien, kann man viel-
leicht daraus schließen, daß die Münchener Handschrift clm. 15741 einen Besitzvermerk Bern-
hards aus diesem Jahre trägt, ohne indes die Wappen aufzuweisen. Ihre Datierung wird nicht
viel später anzusetzen sein.

12 Nach Angabe des Direktors der Handschriften-Abteilung der Bayerischen Staatsbibliothek in München,
Dr. Hartmann, dem ich für Auskünfte über die hiergenannten Handschriften zu Dank verpflichtet bin. Vgl. auch
Foltz, 1. c, wo außerdem noch die Handschrift clm. 15772 genannt wird. Die Übermalung des Schaftes des Y auf
dem eingedruckten Exlibris gibt leicht zur Verlesung als V Anlaß, so z. B. bei Foltz, doch ist der richtige Bestand
bei genauer Nachschau überall festzustellen (vgl. Abb. 4).

4. Exlibris des Bernhard von Kraiburg. Wien, Nationalbibliothek,
cod. 5404

46
 
Annotationen