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Müller, Lieselotte: Eine Heemskerckzeichnung als unbenutzte Vorlage für die Stichfolge der "acta apostolorum"
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6339#0067
1. Heemskerck, Petrus begrüßt den Knecht des Cornelius (Apostelgesch. 10). Federzeichnung. Hamburg,
Slg. Mutzenbecher
Gerber Simon in Joppe. Dort erreicht ihn der Abgesandte des Hauptmannes Cornelius, nachdem
der Apostel das Gesicht von dem Zipfeltuch mit den unreinen Tieren gehabt hat, welches die
Heidenmission gutheißt. Die Darstellung der Hamburger Handzeichnung kann als Illustration
ebendieses Kapitels der Apostelgeschichte angesehen werden.
Daß die Vorlage nicht mehr in der Galleschen Stichfolge erschien, ist vielleicht aus der Uber-
siedlung Heemskercks von Amsterdam nach Haarlem zu erklären. Er kehrte nach Aussage der
Archive im Jahre 1573 dorthin zurück.5
Er mag die Zeichnung in Haarlem ausgeführt und sie, da noch viele an der Gesamtfolge
fehlten, zu Hause behalten haben, anstatt sie sogleich dem Stecher zu übergeben. Preibisz
führt noch eine Zeichnung von 1573 (im Boijmans-Museum, Rotterdam) auf, die Enthauptung
eines Heiligen darstellend,6 nach der ein Stich gleichfalls nicht nachweisbar ist. Ob sie auch zu
dieser Folge gehört?
Die Hamburger Zeichnung stellt den Augenblick der Ankunft des Abgesandten aus Caesarea
dar. Heemskerck nimmt damit eine Begebenheit zwischen zwei wichtigen Ereignissen als Vor-
wurf seiner „Bilderfindung". Er suchte das Ungewöhnliche.7
In einer durch eine weite Halbbogenöffnung in der Mauer nach draußen hin offenen Fliesen-
5 Vgl. Preibisz a. a. O. S. 7.
6 Apostelgesch. 12, 1—2 erzählt von der Tötung des Jakobus durch das Schwert.
7 Gewöhnlich schildern die Bibelillustrationen die Abfolge der Geschehnisse von der Verkündigung an Cor-
nelius, bzw. von der Zipfeltuch-Vision bis zur Taufe des Hauptmanns in verschiedenen Raumschichten auf einem
Blatt.
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Slg. Mutzenbecher
Gerber Simon in Joppe. Dort erreicht ihn der Abgesandte des Hauptmannes Cornelius, nachdem
der Apostel das Gesicht von dem Zipfeltuch mit den unreinen Tieren gehabt hat, welches die
Heidenmission gutheißt. Die Darstellung der Hamburger Handzeichnung kann als Illustration
ebendieses Kapitels der Apostelgeschichte angesehen werden.
Daß die Vorlage nicht mehr in der Galleschen Stichfolge erschien, ist vielleicht aus der Uber-
siedlung Heemskercks von Amsterdam nach Haarlem zu erklären. Er kehrte nach Aussage der
Archive im Jahre 1573 dorthin zurück.5
Er mag die Zeichnung in Haarlem ausgeführt und sie, da noch viele an der Gesamtfolge
fehlten, zu Hause behalten haben, anstatt sie sogleich dem Stecher zu übergeben. Preibisz
führt noch eine Zeichnung von 1573 (im Boijmans-Museum, Rotterdam) auf, die Enthauptung
eines Heiligen darstellend,6 nach der ein Stich gleichfalls nicht nachweisbar ist. Ob sie auch zu
dieser Folge gehört?
Die Hamburger Zeichnung stellt den Augenblick der Ankunft des Abgesandten aus Caesarea
dar. Heemskerck nimmt damit eine Begebenheit zwischen zwei wichtigen Ereignissen als Vor-
wurf seiner „Bilderfindung". Er suchte das Ungewöhnliche.7
In einer durch eine weite Halbbogenöffnung in der Mauer nach draußen hin offenen Fliesen-
5 Vgl. Preibisz a. a. O. S. 7.
6 Apostelgesch. 12, 1—2 erzählt von der Tötung des Jakobus durch das Schwert.
7 Gewöhnlich schildern die Bibelillustrationen die Abfolge der Geschehnisse von der Verkündigung an Cor-
nelius, bzw. von der Zipfeltuch-Vision bis zur Taufe des Hauptmanns in verschiedenen Raumschichten auf einem
Blatt.
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