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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — N.F. 4.1939

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Simon, Karl: Unbekannte Radierungen von Jean Pierre Norblin
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https://doi.org/10.11588/diglit.6339#0122
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S. 7. BrustbildeinesbartlosenFauns mit spitzen Ohren und dünnem Haar,
halb von oben gesehen, ganz von vorn; die Zunge leicht nach der rechten Seite herausgestreckt.
Das Gesicht markig herausmodelliert. Kleidung bis an den Hals geschlossen. Bezeichnung
rechts oben: „Rembrandt ft." Rund. Dm. 42 mm. (Abb. 7.)

S. 8. Brustbild eines bartlosen Mannes in mittleren Jahren mit
kurzem Haar und großen kugeligen Augen, den Mund weit rechteckig aufsperrend, so daß
die Zunge und die obere Zahnreihe zum Vorschein kommt. Der Kopf etwas nach hinten gelegt.
Dreiviertelprofil rechts. Uber der dunklen Kleidung weißer offener Hemdkragen. Achteckig.
Oben Spuren der Bezeichnung: „Rembrandt ft." 63:57 mm. (Abb. 8.)

S. 9. Brustbild eines polnischen Ausrufers (?) mit langem, unter einer
hohen Mütze aus weichem Stoff hervorkommendem Haar, kurzem struppigen Schnurrbart
und weit geöffnetem Munde mit stark vorgeschobenem Unterkiefer. Dreiviertelprofil rechts.
Quer über der Brust ein Band; dicker Mantel. Unbezeichnet? 57:45 mm. (Abb. 9.)

S. 10. Krieger in Rüstung, mit Brustharnisch und offenem Helm über flattern-
dem Haar, mit langem, weit nach links wehendem Helmbusch; die nackten Schenkel mit
halbhohen Lederschuhen bekleidet, sitzend auf breitem Steinfelsen in Baumlandschaft. Nach
der rechten Seite sich beugend, stützt er die Rechte auf einen zwischen seinen Knien stehen-
Stock und deutet mit der halb erhobenen und abgestreckten Linken nach der linken Seite.
Abgeschrägte Ecken. Bezeichnet links oben: „Rembrandt ft." 65:52 mm. (Abb. 10.)

S. 11. Zwei Krieger beim Kartenspiel. In einem engen Räume mit einem
dreistufigen Aufbau rechts sitzen links auf einem niedrigen rechteckigen Kasten (?) zwei
vom Rücken gesehene Krieger mit buschgeschmücktem Helm, Küraß und langem Schwert
an der Seite; der vordere, in ganzer Figur sichtbar, hält ein Spiel Karten in der Hand. Die
unteren Ecken abgeschrägt, oben endigt die Platte im Korbbogen. Bezeichnet rechts: „Rem-
brandt f." 57:51 mm. (Abb. 11.)

S. 12. Junger Mann in ganzer Figur, halb vom Rücken gesehen, den Kopf ins
Profil wendend, in der vorgestreckten rechten Hand ein Blatt Papier (?) haltend, die linke,
halb erhobene Hand hält einen undeutlichen Gegenstand. Das von einem Gürtel zusammen-
gehaltene Gewand reicht bis zum Knie. Kniestrümpfe, Halbschuhe. Bezeichnet rechts von
unten nach oben sich hinziehend: „Rembrandt ft." 30:17 mm. (Abb. 12.)

S. 13. Junger Bettler (Junge Bettlerin?) in langem, bis auf die Füße rei-
chendem Gewände und einem darübergehängten Tuch mit Fransen, sitzt, fast von vorne
gesehen, auf einem Schemel, dessen Füße nach außen gehen. Den nach der rechten Schulter
sich neigenden Kopf bedeckt bis dicht über die Augen eine Mütze mit Pclzrand. Hände sind
nicht sichtbar. Rechteckige Form bis in die Höhe der Schultern, dann dachförmig nach der
Mitte zu fliehend und in einer kurzen Horizontalen endigend. Bezeichnet auf der linken Seite
von unten nach oben: „Rembrandt ft." 41:29 mm. (Abb. 13.)

Die genannte Radierung im Prentenkabinet zu Amsterdam trägt auf der Rückseite
handschriftlich die Bezeichnung „Norblin", unter der eine andere Hand bemerkt hat:
„douteuse".

S. 14.2 Junger Mann mit kurzem krausen Haar, dessen Gesicht völlig im
Schatten, sitzt im Profil nach rechts, während der Kopf dreiviertel rechts gegeben ist, auf
einer Erdwelle, die rechte Hand leicht auf die Erde aufgelegt. In der linken Hand hält er

2 Wie uns unter dem 31. August 1939 Herr Dr. M. D. Henkel freundlichst mitteilt, war es wegen der im
Rijksprcntenkabinet zu Amsterdam getroffenen Sicherheitsvorkehrungen derzeit nicht möglich, für uns eine
Photographic des Blattes machen zu lassen und uns dessen Maße anzugeben. D. Beel.

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