Sie werden meist in heiterer Unterhaltung dar'
gestellt; die obige Zusammenstellung ist seit dem
18. Jahrh. im Gebrauch, in früherer Zeit waren andere
Heilige oder Weise gewählt worden.
TADANOBU
einer der vier Hauptanhänger Minamoto Yoshitsunes,
in der Geschichte und Sage berühmt. Sein Bruder
wurde im Alter von 21 Jahren in der Schlacht von
Yashima an Stelle Yoshitsunes, dessen Rüstung er
angelegt hatte, getötet. In ähnlicher Weise rettete
Tadanobu seinem Herrn bei einem Rückzugsgefecht
das Leben, indem er in dessen Gewand eine Anzahl
Feinde an sich lockte und diese bekämpfend und
schließlich besiegend Yoshitsune Gelegenheit gab, zu
fliehen. Kurze Zeit darauf mußte Yoshitsune sich von
seiner Konkubine Shizuka trennen und gab ihr Tada'
nobu als Schützer mit, was zu verschiedenen, für ihn
höchst ehrenvollen Legenden Anlaß gab; er soll sich
auch zu ihrem Schutz in einen Fuchs verwandelt
haben. Einige Zeit darauf wurde er selbst von seiner
Geliebten verraten, die seine Feinde in sein Zelt ließ;
er erschlug sie aber alle mit einem Go'Tisch.
TENGU
sind mythische Waldbewohner, Gnomen, die in zwei
Klassen geteilt werden, die Karasu Tengu mit einem
Geierschnabel und die Konoba Tengu, die Menschen'
gestalt, aber außerordentlich lange Nasen haben. Ihr
Kaiser hat den Namen Dai Tengu; er trug einen großen
grauen Bart und einen Fächer mit sieben Federn.
Er hat seinerzeit mutwillig eine Vorschrift Buddhas
gebrochen und wurde dafür sowohl aus dem Himmel
wie aus der Hölle ausgeschlossen; überdies wird ihm täg'
lieh dreimal übel. Er war der Fechtmeister Yoshitsunes.
Kämpfe mit den Karasu Tengus füllen die Helden'
sagen; die langnasigen Tengus werden meist parodiert;
speziell die schalkhafte Göttin Uzume ist häufig als
Liebkoserin einer langen Nase dargestellt, während
sie mit der anderen Hand verschämt ihren Ärmel
vors Gesicht hält.
TENNIN
schöne, geflügelte Mädchen, Bewohnerinnen desbuddhi'
stischen Paradieses, meist in fünffarbigen Federkleidern
und mit musikalischen Instrumenten abgebildet.
TSUGEN oder CHOKWARO
Sennin, einer der acht wichtigsten Rishis (Heiligen)
der Taoisten, lebte im 8. Jahrh. in China. Er starb
im Jahre 723, kehrte aber nach wenigen Tagen wieder
zum Leben zurück. Der Kaiser Ming Hwang sandte
dreimal zu ihm, um ihn an seinen Hof zu fesseln;
Tsugen leistete erst dem dritten Ruf Folge, refüsierte
aber dann alle Ehrenstellen und wollte auch nicht
erlauben, daß sein Porträt in die Ahnengalerie gesetzt
werde und kehrte bald wieder zu seinem armen, herum-
streifenden Leben zurück; er wird stets mit einer
Kürbisflasche abgebildet, oder einem Pferd oder Maul'
esel; er besaß nämlich ein solches, das keinerlei Futter
oder Stall brauchte; er konnte auf ihm tausend Meilen
im Tag zurücklegen; bei Nacht schlüpfte das Pferd in
die Kürbisflasche; wenn er seiner bedurfte, so bließ
er Wasser aus seinem Mund darauf, worauf das Pferd
aus der Flasche schlüpfte und ihm zu Diensten stand.
YAMABUSHI
werden in einem charakteristischen Kostüm dar'
gestellt, und zwar halb mönchisch, halb kriegerisch,
mit Schwert, Rosenkranz und einem Muschelhorn;
sie sind streitbare Mönche, im 9. Jahrh. vom Abt
Shobo (der später heilig gesprochen wurde) organisiert,
hielten sie ursprünglich die Ordnung um ihre Klöster
aufrecht; sie wurden später aber so stark, daß sie als
selbständige politische Partei auftraten und in ihrem
Kloster Hiyeizan eine Drohung sogar für Kioto bildeten;
im 16. Jahrh. zerstörte Nobunaga ihre Klöster und
zerstreute die Mönche; der berühmteste Yamabushi
war Benkei.
YEMMA
der Gott der Unterwelt, wird mit einem wilden, meist
roten Gesicht dargestellt; aus dem drohenden Mund
ragen die Fangzähne, in der Hand hält er ein Zepter
mit dem Haupt Buddhas; er ist von Flammen um'
geben und hat auf dem Kopf eine Tiara.
Im Tempel von Enoshima steht seine aus dem
13. Jahrh. stammende Statue aus Holz; ein berühmter
Holzbildhauer war gestorben und als Yemma seiner
ansichtig wurde, sagte er: Du hast von allen Göttern
Statuen gemacht, nur von mir nicht; jetzt hast du
mich gesehen, kehre zurück und stelle eine Statue
von mir her; dies tat der Künstler, der danach den
Namen Unkei Sosei, das ist der von den Toten zurück'
gekehrte, führte, gern. Auch der zweite Tang'Kaiser
mußte wieder auf die Erde zurück, weil das Amt der
Toten seine Nummer 33 irrtümlich mit 23 verwech'
seit hatte.
YOSHITSUNE
einer der größten Helden der japanischen Geschichte,
wurde 1159 als neunter Sohn Yoshitomos und als
dritter Sohn seiner Geliebten geboren; die Erzählungen
seiner Taten füllen viele Bände und bilden den Gegen'
stand zahlloser Romane und Gedichte. Seine Tapfer-
keit bilden ebenso wie seine Ritterlichkeit das bleibende
Beispiel bis in die Kriegszeit unserer Tage. Nachdem
er teils durch seine Taten und auch durch seine Ein'
heirat in Fürstenhäuser den höchsten Rang und auch
großen Reichtum erworben hatte, mußte er schließ'
lieh, als schon alternder Mann, nach einer unglück'
liehen Schlacht fliehen und soll mit seiner Frau und
seinen drei Kindern Selbstmord verübt haben; nach
einer andern Version soll er nach China entkommen
sein und dort als Djengis Khan weiteren Weltruhm
errungen haben.
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gestellt; die obige Zusammenstellung ist seit dem
18. Jahrh. im Gebrauch, in früherer Zeit waren andere
Heilige oder Weise gewählt worden.
TADANOBU
einer der vier Hauptanhänger Minamoto Yoshitsunes,
in der Geschichte und Sage berühmt. Sein Bruder
wurde im Alter von 21 Jahren in der Schlacht von
Yashima an Stelle Yoshitsunes, dessen Rüstung er
angelegt hatte, getötet. In ähnlicher Weise rettete
Tadanobu seinem Herrn bei einem Rückzugsgefecht
das Leben, indem er in dessen Gewand eine Anzahl
Feinde an sich lockte und diese bekämpfend und
schließlich besiegend Yoshitsune Gelegenheit gab, zu
fliehen. Kurze Zeit darauf mußte Yoshitsune sich von
seiner Konkubine Shizuka trennen und gab ihr Tada'
nobu als Schützer mit, was zu verschiedenen, für ihn
höchst ehrenvollen Legenden Anlaß gab; er soll sich
auch zu ihrem Schutz in einen Fuchs verwandelt
haben. Einige Zeit darauf wurde er selbst von seiner
Geliebten verraten, die seine Feinde in sein Zelt ließ;
er erschlug sie aber alle mit einem Go'Tisch.
TENGU
sind mythische Waldbewohner, Gnomen, die in zwei
Klassen geteilt werden, die Karasu Tengu mit einem
Geierschnabel und die Konoba Tengu, die Menschen'
gestalt, aber außerordentlich lange Nasen haben. Ihr
Kaiser hat den Namen Dai Tengu; er trug einen großen
grauen Bart und einen Fächer mit sieben Federn.
Er hat seinerzeit mutwillig eine Vorschrift Buddhas
gebrochen und wurde dafür sowohl aus dem Himmel
wie aus der Hölle ausgeschlossen; überdies wird ihm täg'
lieh dreimal übel. Er war der Fechtmeister Yoshitsunes.
Kämpfe mit den Karasu Tengus füllen die Helden'
sagen; die langnasigen Tengus werden meist parodiert;
speziell die schalkhafte Göttin Uzume ist häufig als
Liebkoserin einer langen Nase dargestellt, während
sie mit der anderen Hand verschämt ihren Ärmel
vors Gesicht hält.
TENNIN
schöne, geflügelte Mädchen, Bewohnerinnen desbuddhi'
stischen Paradieses, meist in fünffarbigen Federkleidern
und mit musikalischen Instrumenten abgebildet.
TSUGEN oder CHOKWARO
Sennin, einer der acht wichtigsten Rishis (Heiligen)
der Taoisten, lebte im 8. Jahrh. in China. Er starb
im Jahre 723, kehrte aber nach wenigen Tagen wieder
zum Leben zurück. Der Kaiser Ming Hwang sandte
dreimal zu ihm, um ihn an seinen Hof zu fesseln;
Tsugen leistete erst dem dritten Ruf Folge, refüsierte
aber dann alle Ehrenstellen und wollte auch nicht
erlauben, daß sein Porträt in die Ahnengalerie gesetzt
werde und kehrte bald wieder zu seinem armen, herum-
streifenden Leben zurück; er wird stets mit einer
Kürbisflasche abgebildet, oder einem Pferd oder Maul'
esel; er besaß nämlich ein solches, das keinerlei Futter
oder Stall brauchte; er konnte auf ihm tausend Meilen
im Tag zurücklegen; bei Nacht schlüpfte das Pferd in
die Kürbisflasche; wenn er seiner bedurfte, so bließ
er Wasser aus seinem Mund darauf, worauf das Pferd
aus der Flasche schlüpfte und ihm zu Diensten stand.
YAMABUSHI
werden in einem charakteristischen Kostüm dar'
gestellt, und zwar halb mönchisch, halb kriegerisch,
mit Schwert, Rosenkranz und einem Muschelhorn;
sie sind streitbare Mönche, im 9. Jahrh. vom Abt
Shobo (der später heilig gesprochen wurde) organisiert,
hielten sie ursprünglich die Ordnung um ihre Klöster
aufrecht; sie wurden später aber so stark, daß sie als
selbständige politische Partei auftraten und in ihrem
Kloster Hiyeizan eine Drohung sogar für Kioto bildeten;
im 16. Jahrh. zerstörte Nobunaga ihre Klöster und
zerstreute die Mönche; der berühmteste Yamabushi
war Benkei.
YEMMA
der Gott der Unterwelt, wird mit einem wilden, meist
roten Gesicht dargestellt; aus dem drohenden Mund
ragen die Fangzähne, in der Hand hält er ein Zepter
mit dem Haupt Buddhas; er ist von Flammen um'
geben und hat auf dem Kopf eine Tiara.
Im Tempel von Enoshima steht seine aus dem
13. Jahrh. stammende Statue aus Holz; ein berühmter
Holzbildhauer war gestorben und als Yemma seiner
ansichtig wurde, sagte er: Du hast von allen Göttern
Statuen gemacht, nur von mir nicht; jetzt hast du
mich gesehen, kehre zurück und stelle eine Statue
von mir her; dies tat der Künstler, der danach den
Namen Unkei Sosei, das ist der von den Toten zurück'
gekehrte, führte, gern. Auch der zweite Tang'Kaiser
mußte wieder auf die Erde zurück, weil das Amt der
Toten seine Nummer 33 irrtümlich mit 23 verwech'
seit hatte.
YOSHITSUNE
einer der größten Helden der japanischen Geschichte,
wurde 1159 als neunter Sohn Yoshitomos und als
dritter Sohn seiner Geliebten geboren; die Erzählungen
seiner Taten füllen viele Bände und bilden den Gegen'
stand zahlloser Romane und Gedichte. Seine Tapfer-
keit bilden ebenso wie seine Ritterlichkeit das bleibende
Beispiel bis in die Kriegszeit unserer Tage. Nachdem
er teils durch seine Taten und auch durch seine Ein'
heirat in Fürstenhäuser den höchsten Rang und auch
großen Reichtum erworben hatte, mußte er schließ'
lieh, als schon alternder Mann, nach einer unglück'
liehen Schlacht fliehen und soll mit seiner Frau und
seinen drei Kindern Selbstmord verübt haben; nach
einer andern Version soll er nach China entkommen
sein und dort als Djengis Khan weiteren Weltruhm
errungen haben.
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