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Abb. ;20. Hof des erzbischöflichen Palastes, von Pellegrino Tibaldi. (S. ;86.)

Hochrenaissanre und Barock.
F^^^ange Zeit hatten die gotischen Formen die lombardische Frührenaissance
begleitet, lange Zeit setzten sich die großen Bauten, die das ausgehende
Trecento begonnen hatte, auch noch über die glänzendste Zeit mailändischer
Architekturausübung, über die Frührenaissance hinweg fort, weit in die Hochrenaissance
hinein. Dom und Tertosa sollten vollendet werden. Daneben aber wirkte gewaltig
das Bauideal Bramantes, der Zentralbau, der von alters her in der Lombardei
heimisch gewesen war. Dieselben Meister, die am Dom und an der Tertosa
arbeiten, führen die neuen Baugedanken aus. Der Architekt und Bildhauer Lristo-
foro Tolari, il Gobbo, erbaut die Airche 5. Maria della H>assione, die durch
das später angebaute Langschiff mit den Aapellenreihen ihren ursprünglichen
Tharakter allerdings verloren hat, aber doch noch ein glänzendes Beispiel der Hoch-
renaissance in Mailand ist. Der Zentralbau war als ein mächtiges Achteck gedacht,
mit quadratischen Aapellen, von denen die vierte dem Langhaus hat weichen müssen;
zwischen den Aapellen sind Tonchen und auch an den Aapellen selbst halbkreisförmige
Apsiden, so daß eine einheitliche, imposante und doch außerordentlich lebensvolle
Raumwirkung hervorgebracht worden ist. Die mit Aassettierungen bemalte hohe
Auppel von s530, die großen Fenster mit geradem Abschluß im Tambour steigern
den Eindruck des Festsaals, der von diesem Auppelraum ausgeht.
 
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