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— VI —

lassen ihn meist abseits liegen. Vielen seiner Zeitgenossen
ist es besser gegangen, Byron, Shelley, Moore gehören
lange zu unsern Lieblingen, und auch Wordsworths
Freund und Dichtergenosse Coleridge hat in dem geist-
reichen Buch von Aloys Brandl eine würdige Darstellung
erhalten.

In folgenden Blättern soll nun der Versuch gemacht
werden, diese Lücke einigermafsen auszufüllen, um trotz
der entmutigenden Worte von Bankc auch den deutschen
Leser für das Leben und Dichten von Wordsworth zu
interessieren.

Die achtzig Jahre dieses Lebens umfassen einen der
wichtigsten Abschnitte in der Kulturgeschichte des eng-
lischen Volkes, den Übergang vom IS. zum 19. Jahr-
hundert. Und Wordsworth ist nicht nur in seinen
Werken eine Art Typus der englischen Geistesart, sondern
auch in der Entwicklung seines Lebens. Darum habe ich
versucht seine Gestalt in seine Zeit hineinzustellen und
überall da, wo es anging, nicht nur ihn zu schildern,
sondern auch seinen Kreis zu skizzieren und bei der Be-
sprechung seiner Werke den Spuren zu folgen, die auf
den Weg weisen, den vor ihm in gleicher Richtung die
führenden Geister seines Volkes gegangen sind.

In den Übersetzungen habe ich das Versmafs des
Originals fast durchweg beibehalten können.

Eine Hauptschwierigkeit für die metrische Übersetzung
aus dem Englischen hebt Goethe Eckermann gegenüber
hervor: „Wenn man die kurzen, schlagenden einsilbigen
 
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