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https://doi.org/10.11588/diglit.16635#0303
Kapitel IX.
Belsen auf den Kontinent und nach Irland. Grabb-
Robinson und der Londoner Litteratenkreis.
Setzte sich auch Wordsworths Dichtung fortan
keine neuen Ziele mehr, so erhielt sie doch von seinen
Reisen immer neue Nahrung und Anregung. Die dich-
terische Ausbeute, die er von ihnen mitbrachte, wurde
stets von seinen persönlichen und litterarischen Freunden
mit Spannung erwartet. Die erste gröfsere Reise auf den
Kontinent unternahm Wordsworth nach langer Zeit im
Herbste 1820 mit seiner Frau, seiner Schwester und meh-
reren Freunden, darunter Crabb-Robinson. Sie gingen
durch Belgien, den Rhein herauf, durch die Schweiz nach
den italienischen Seeen und über Mailand zurück nach
Paris, wo sie sich etwas längere Zeit aufhielten. Vor
dreifsig Jahren war er einst fast denselben Weg gewandert;
von allen den Menschen, die ihn jetzt umgaben, war es
damals nur seine Schwester gewesen, die mit sehnsüch-
tiger Liebe dem übermütigen Studenten nachgeblickt hatte.
Sie war es auch jetzt wieder, die mit doppeltem Interesse
und doppeltem Genuls an die Seite des Bruders die grofs-
artigo Alpennatur auf sich wirken liefs. „Ich erinnerte mich",
schreibt sie,' „der gestaltlosen Wünsche meiner Jugend,
damals hoffnungslose Wünsche, der Wanderungen meines
Bruders vor dreifsig Jahren und all der Geschichten, die
Belsen auf den Kontinent und nach Irland. Grabb-
Robinson und der Londoner Litteratenkreis.
Setzte sich auch Wordsworths Dichtung fortan
keine neuen Ziele mehr, so erhielt sie doch von seinen
Reisen immer neue Nahrung und Anregung. Die dich-
terische Ausbeute, die er von ihnen mitbrachte, wurde
stets von seinen persönlichen und litterarischen Freunden
mit Spannung erwartet. Die erste gröfsere Reise auf den
Kontinent unternahm Wordsworth nach langer Zeit im
Herbste 1820 mit seiner Frau, seiner Schwester und meh-
reren Freunden, darunter Crabb-Robinson. Sie gingen
durch Belgien, den Rhein herauf, durch die Schweiz nach
den italienischen Seeen und über Mailand zurück nach
Paris, wo sie sich etwas längere Zeit aufhielten. Vor
dreifsig Jahren war er einst fast denselben Weg gewandert;
von allen den Menschen, die ihn jetzt umgaben, war es
damals nur seine Schwester gewesen, die mit sehnsüch-
tiger Liebe dem übermütigen Studenten nachgeblickt hatte.
Sie war es auch jetzt wieder, die mit doppeltem Interesse
und doppeltem Genuls an die Seite des Bruders die grofs-
artigo Alpennatur auf sich wirken liefs. „Ich erinnerte mich",
schreibt sie,' „der gestaltlosen Wünsche meiner Jugend,
damals hoffnungslose Wünsche, der Wanderungen meines
Bruders vor dreifsig Jahren und all der Geschichten, die