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Kapitel V.

Wordsworths Heirat. Politische Dichtung.

Am 18. Juni 1802 schreibt Dorothy die kurze Notiz
in ihr Tagebuch: „Luft kam herein; er brachte uns
Nachricht über Lord Lowthers Absicht, alle Schulden
zu bezahlen. Er sah unsern Garten und war erstaunt
über die Fülle von Scharlachbohnen u. s. w. Als er fort
war, schrieb ich an Coleridge, Mary Hutchinson und
Bruder Eichard über diese Angelegenheit." Das ist alles,
was wir über ein Ereignis erfahren, das doch wichtig
genug in das Leben der Geschwister eingriff, und uns
wohl berechtigt, einen neuen Lebensabschnitt des Dich-
ters damit zu beginnen. Lord Lowther, Graf von Lons-
dale, war der Nachfolger jenes selbstherrlichen Magnaten,
der einst seinen Gläubigern, den jungen Waisen seines
Bevollmächtigten, antwortete: „Thut was ihr wollt; ich
bezahle keinen Pfennig." Er fflirrte diesen Entschlufs
auch trotz Advokaten und Richtern so energisch durch,
dafs die Geschwister zwanzig Jahre auf seinen Tod warten
muteten, bis sein ganz anders gearteter Nachfolger das
Kapital mit allen Zinsen, die zusammen auf 25 000 £
angeschwollen waren, herauszahlte. Als Äquivalent für
diese grofsmütige Handlung —< er wollte keinen Flecken
auf seinem Namen lassen, obwohl er für die persönlichen
Schulden seines ihm nur entfernt verwandten Vorgängers

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