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Kapitel L

Kindheit, Studienjahre und Revolutionsstürme.

Die Bezeichnung Seeschule war schon im Anfange
unsres Jahrhunderts den Kritikern geläufig; sie fafsten
darunter eine Gruppe von Autoren zusammen, deren Haupt-
vertreter Wordsworth, Coleridge und Southey sind,
und deren Wirken sich grösstenteils in der Seegegend von
Cumberland und "Westmoreland abgespielt hat. Jeder ein-
zelne unter den drei Dichtern hat wiederholt diese Zu-
sammenfassung als unberechtigt zurückgewiesen; und in
der That lehrt schon eine oberflächliche Kenntnis ihrer
"Werke die grofse Verschiedenheit ihrer Kunstrichtungen
und damit die Unrichtigkeit des Ausdrucks Schule kennen.
Mit weit mehr Recht hebt man zu Gunsten dieser Be-
zeichnung hervor, wie gro/s der Einflufs des landschaft-
lichen Charakters der Seegegend auf ihre Dichtung gewesen
sei. Mit keinem unter ihnen fliefst aber die Landschaft
so sehr zu einem Bilde zusammen wie mit "William "Words-
worth, der hier allein seine Heimat hatte. Jene Berge und
Seeen gehören unzertrennlich als Hintergrund zu seiner
ehrwürdigen Gestalt, so dai's dem ein tieferes Verständnis
für seine Gedichte aufgeht, dem es vergönnt ist, die lieb-
liche und doch grofsartige Natur der "Wordsworth-Gegend,
wie sie der Engländer schlechtweg nennt, kennen zu lernen.

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