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„"Wordsworth war sich wohl bewufst", schreibt
Justus Coleridge, der Neffe von Samuel Taylor, „dafs
er das Land mit seinem Dichtergeiste gleichsam durch-
drungen und ihm dadurch in den Augen der Nachwelt ein
eigentümliches Gepräge gegeben hat." "Wenn auch das
Geschlecht, das noch durch persönliche Erinnerung an den
Dichter geknüpft war oder seinen Gedichten als Modell
gesessen hat, bald ausgestorben ist, so bürgt neben der
Vorliebe der Engländer, historische Stätten zu besuchen
und zu verehren Wordsworths ganze Dichtung dafür, dafs
sein Bild dort in seiner Lokalfarbe nicht verwischt werde
und sein Andenken immer frisch bleibe.

Schon vor Wordsworth hatte der Dichter Gray
mit Entzücken von der reizvollen Anmut der cumbrischen
Berge geschrieben, die er, damals noch ein ganz verein-
zelter Tourist, durchwanderte. Als Wordsworth selbst
i. J. 1810 einen Führer durch die Seegegend schrieb,
waren die Fremden bereits in jedem Jahre, wie der Dich-
ter sich mit einem Seufzer gesteht, unvermeidlich. So
war es seine Absicht, durch sein Schriftchen bei ihnen
wenigstens Verständnis für das Land zu erwecken. Er
konnte nech die tiefe Abgeschiedenheit als den gröfsten
Beiz seiner Berge rühmen; heute findet ein Strom von
Beisenden überall grofse Hotels und Villen jeder Art; und
es ist nicht zu leugnen, dafs aufser der lieblichen Land-
schaft es die Erinnerung an ihren Dichter ist, was diese
Besucher jährlich herbeizieht.

Doch thöricht ist es, die Klage über solch eine un-
vermeidliche Entwicklung immer wieder zu erneuern; auch
ist diese Gebirgsnatur zu grofs, um den aufmerksamen
Wanderer diese Störung nicht bald vergessen zu machen.
Auf einem verhältnismäfsig engen Baum ist im cumbrischen
 
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