Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 41 —

sie an jene selbe Freundin. „Doch ach, wie unvollkom-
men ist meine Freude, nun ich allein bin. Warum bist
du nicht bei mir und mein geliebter William? Fast
bilde ich mir ein: Ihr seid beide hier. Ich sehe, wie du
em Plätzchen bezeichnest, wo wir, könnten wir dort ein
Hüttchen bauen und es unser eigen nennen, die glück-
lichsten Geschöpfe wären. Ich sehe, wie meinen Bruder
der Gedanke befeuert, seine Schwester in solch ein kleines
Heim zu führen; unser Wohnzimmer ist im Augenblick
möbliert, und unser Garten durch Zauber geschmückt.
Hie Rosen und das Geisblatt sprossen auf unsern Be-

ehlj der Wald hinter dem Hause erhebt sein Haupt und
giebt uns Schutz im Winter und am Sommertage einen
lauschigen Schattenplatz." Und vor der Freundin, die
den Bruder noch nicht kennt, glaubt sie ihn durch eine
genaue Schilderung erst rechtfertigen zu müssen, von der
sie selber scherzhaft bemerkt: „Ich gebe zu, dafs die
Hälfte der Tugenden, mit denen ich ihn begabt glaube,
eme Schöpfung meiner Liebe sind." „Doch sicherlich ist
das zu verzeihen", fährt sie fort, „er ward niemals
mude, seine Schwester zu trösten. Nie verliefe er mich
3111 Hnnvut; immer begegnete er mir mit Freundlichkeit und
8 meine Gesellschaft jedem andern Vergnügen vor . . .
1 mulst mehr als einmal mit ihm zusammen sein, bevor
61, Slca in der Unterhaltung ganz giebt. Dann spricht auch
seine äufsere Erscheinung nicht sehr zu seinen Gunsten.
^Jenigstens glaubte ich das anfangs; doch bald sali ich
nicht mein-, und dachte sogar, dafs meine zuerst ge-

. ste Meinung falsch war. Sein Aussehen ist indessen
^ ich "Htägüch, obgleich er einen aufserordentlich ge-

ankenvollen Ausdruck hat. Wenn er aber spricht, durch-

euchtet ihn ein Lächeln, das ich für sehr einnehmend
 
Annotationen