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— 38 —

gekommen. Gegen Sachsen und Hessen konnte sich Adolf kaum
auf das Kriegsbündnis vom 7. März berufen, denn mit der Be-
zahlung waren beide Bundesgenossen wenig zufrieden.156 Dazu
schien es Ludwig bedenklich, seine Lande den Scharen seines
Bruders Heinrich schutzlos preiszugeben. Der Herzog Wilhelm
behauptete, nicht vor dem 1. September im Felde erscheinen zu
können, selbst die Aussicht auf die Gewinnung der Bergstraße,
die ihm Adolf anbot, lockte ihn nicht. Dem Landgrafen sicherte
Adolf die Überantwortung der am 7. März verpfändeten Orte
noch vor Ostern zu.157 Den Zeitpunkt und die näheren Einzel-
heiten sollte Adolf den Landgrafen zu Mittfasten nach Cassel
wissen lassen.158

Ludwig und Wilhelm unterhandelten indessen unter sich
über einen Feldzug. Eine Zusammenkunft beider in Langen-
salza 159 förderte die Sache nicht, auf einem weiteren Tage in
Netra am 7. April, zu dem Adolf einen Bevollmächtigten schicken
sollte, wollte man die Angelegenheit weiter beraten. 160 Adolf
sandte den Domdechanten Richard von Oberstein, der in des
Erzbischofs Namen mit Ludwig verhandelte. Allein auch der
Tag in Netra zeitigte keine bestimmte Zusage für Adolf,161 und
auch die Verwendung des Papstes beim Landgrafen Ludwig zu
Gunsten Adolfs hatte keinen Einfluß.162 Die Interessen der

ltc Vgl. oben S. 33 Anm. 137.

167 April 18.

168 In dem oben S. 37 Anm. 153 erwähnten Briefe.
lso Kurz vor dem 1. April.

160 Brief Ludwigs an Adolf vom 1. April. Kopialheft Jüudtoigs.

161 Brief Ludwigs an Adolf, Cassel am heiligen palmabend = April 10.
Konzept im St.-A. Af., Akten, Abteilung Mainz. Im Kopialheft Ludwigs
eine am Schlüsse unvollständige Kopie.

'"Padua 1462 Mail, Original (littera clausa) im S.-A. Jf., Schublade 8
Nr. 73 (vom selben Datum das Rundschreiben des Papstes, bei Güdenus
IV S. 350 ff.). — Andererseits waren auch die Bemühungen der Legaten
des Papstes, Peter Ferrici und Franz von Toledo, den Fürstenbund gegen
Adolf zu sprengen, vergeblich. Weder Liether noch der Pfalzgraf, Land-
graf Heinrich und Philipp von Katzenelnbogen ließen sich von den Le-
gaten beeinflussen. Siehe Janssen S. 208 ff. Nr. 330. Im S. - A. M.
Schublade 6 Nr. 54 ein Sehreiben des Franz von Toledo an L. Ludwig in
jener Angelegenheit (vom 6. Mai).
 
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