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— 39 —

beiden Fürsten lagen weit mehr in ihrer Politik auf dem Eichs-
feldc. Auf dem Tage in (Elend am 19. Mai und in) Gotha am
30. Mai wurde in Gegenwart der Vertreter von Duderstadt und
Heiligenstadt die Neutralität des Eichsfeldes aufs Neue fest-
gesetzt und verabredet, daß Ludwig und Wilhelm auf drei Jahre
den Schutz des Landes übernehmen sollten. 168 Dies kam auf
dem im Übrigen ergebnislosen Tage am 4. Juli zum Abschluß.
Ludwig und Wilhelm nahmen Heiligenstadt, Duderstadt, Ruste-
berg und Gieboldehausen, vom vergangenen 6. Juni an gerech-
net, auf drei Jahre in ihren Schutz gegen ein jährliches Schutz-
geld von je 600 rhein. fl. Die Fehde Landgraf Ludwigs und
des Herzogs Friedrich von Braunschweig mit Heiligenstadt und
Duderstadt wurde beigelegt. 164

Von den Fürsten, denen nach dem Kriegsplan Adolfs der
Kampf gegen die Stadt Mainz obliegen sollte, war nur der
badische Markgraf zu frischem fröhlichem Kampfe geneigt. Seine
Thätigkeit führte denn auch, wenn auch ohne seine Absicht, die
Entscheidungsschlacht herbei. Er hatte im Bunde mit Ulrich
von Würtemberg und dem Bischof von Metz einen Verwüstungs-
zug in die Pfalz gethan. Am 30. Juni sahen sich der Mark-
graf und seine. Verbündeten dem Pfalzgrafen, dem Erzbischof
Diether, Philipp von Katzenelnbogen und tausend Reisigen Land-
graf Heinrichs166 im Felde von Seckenheim am Neckar gegen-

163 Jaeyer S. 13. — Was es mit der hier (Anm. 21) erwähnten Eini-
gung zwischen den beiden Erzbisohöfen und den Fürsten von Hessen und
Sachsen für eine Bewandnis hat, kann ich nicht sagen.

'*• Die Urkunde ist abgedruckt in der Zeitschr. des histor. Vereins
f. Niedersachsen, 1860, 8. 169—174. Vgl. dazu Jaeger S. 13.

165 Lauze fol. 269 b giebt diese Zahl an, nennt aber den Landgrafen
Ludwig. Auch hat er ein z. T. falsches Datum. — Dör Anonymus S. 436
weiß nur von c etzlich Hessen' auf Seite des Pfalzgrafen, vgl. dazu Rommel
III Anm. 16 S. 11. — Gcrstenberys thüringisch - hessische Chronik (bei
Schmincke S. 546) und infolgedessen auch die sog. Biedeselschen Excerpte
(ed. Kuchenbecker inAnalecta Hassiaca S. 53), ferner die Speyrische Chronik
wissen überhaupt nichts von hessischer Beteiligung an dieser Schlacht.
Häusser S. 373 sagt: cauch Schweizer und Hessen fochten in der Schlacht
mit'. Die angebliche Gefangennehmung des Pfalzgrafen durch Georg von.
Wallenstein, die der Anonymus (vgl. oben S. 9 Anm. 35) bei der Schlacht
 
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