Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1 8

wir einfach der geschichtlichen Ausarbeitung die“
ser Frage folgen, nämlich der zeitgenössischen
Hegelkritik« 2.) Wir haben die Konsequenzen auf“
zudecken,zu denen Schelling durch diese Frage ge-
führt wurde, nämlich die Spätphi1osophie seit
1827.'3.) Von den immanenten Schwierigkeiten die-
ses späten Den^ens lassen wir uns dann die weite-
re Aufgabe vorgeben, an Hand deren wir Schellings
Denken bis zur We1talterspeku1ati0n verfolgen«
§ 1) Die Schlüsselsituation der Hegelkritik«,
Bruno Bauer entwickelt seine Kritik an Hegel nicht
als Kritik sondern als Interpretation, Um die
Rechte des endlichen Subjekts,insbesondere seine
Freiheit,zu wahren, versubjektiviert Bauer He-
gels Idealismus mit der Attitüde, als verfolge er
dessen eigentliche Intention, Stirner läßt dann
diese Attitüde fallen, kritisiert das Wesen des
absoluten Geistes als "Spuk" und setzt an seine
Stelle den "Einzigen".
1) Bruno Bauer rollt mit seinen beiden anony-
men Streitschriften die Hege1interpretation von
der Seite der Re 1igi0nsphi10s0phie auf,denn die
religiöse Problematik, die Vereinbarkeit oder Un-
vere inbarke it der Lehre Hegels mit der Lehre Chri-
sti steckt seit David Friedrich Strauss' Evangeli-
enkritik das Diskussionsfe1d zwischen Alt- und
Junghegelianern ab.Um des ironischen Effektes wil-
len gibt sich Bauer als Orthodoxer, der Hegels
Atheismus entlarven will.Gegen die Althegelianer
polemisiert Bauer, weil sie Hegel fälschlich als
Theisten reklamieren wollen, gegen die Junghegeli-
aner, weil sie ihren Meister schmähen, obgleich
sich ihre atheistischen Ansichten mit den seinen
decken, Soweit Bauers Anliegen, Wir dagegen ver-
folgen seine Tendenz, Hegels Lehre in der Rich-
tung eines endlichen Subjektivismus auszulegen,
Bauers Charakteristik der Hegelschen Philoso-
phie bewegt sich im Spannungsfe1d von Substanz
und Subjekt. Er löst deren Dialektik auf zugunsten
 
Annotationen