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https://doi.org/10.11588/diglit.41402#0141
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eindeutig das im Akt der sittlichen Selbstbestim-
mung sich seiner selbst bewußte und versichernde
Ich. Dementsprechend sieht auch Schelling den
Schlüssel zur WL darin, daß wir in "den eigentüm-
lichen Geist praktischer Postulate im System des
Kritizismus eindringen". ( 1 , 301)« Der Dogmatismus
statuiert als Prinzip das absolut Objektive, wo-
nach das erkennende Subjekt Ding unter Dingen ist,
der Kritizismus statuiert das Prinzip als das ab-
solut Subjektive, wonach die Objekte Setzungen des
Subjekts sind. Theoretisch haben beide Systeme die
gleiche Berechtigung. Keins kann das andere wider-
legen. Der Grund dafür liegt in der praktischen Na-
tur des Problems: der Rückstieg zum Prinzip aller
Prinzipien läßt sich nur praktisch vollziehen,
nicht theoretisch. Und deshalb gründen auch Dogma-
tismus und Kritizismus im Letzten nicht auf einer
Einsicht, sondern auf einer Entscheidung, aller-
dings nicht derart, daß beide Entscheidungen
gleich - gültig wären: "Welche von beiden wir wäh-
len, das hängt von der Freiheit des Geistes ab, die
wir uns selbst erworben haben. Wir müssen das sein,
wofür wir uns theoretisch ausgeben wollen; daß wir
es aber seien, davon kann uns nichts als unser
Streben, es zu werden, überzeugen.Dieses Streben
realisiert unser Wissen vor uns selbst,und dieses
wird eben dadurch reines Produkt unserer Freiheit.
Wir müssen uns selbst da hinaufgearbeitet haben,
von wo wir ausgehen wollen: hinaufvernünfteIn kann
sich der Mensch nicht'1. ( 1, 308). In diesen Sätzen
wird das existentielle Fundament der WL gültig for-
muliert, das Fichte in dem meist relativistisch
mißverstandenen Aperqu meint: "Was für eine Philo-
sophie man wählt, hängt sonach davon ab, was man
für ein Mensch ist", (WW, 3, 17).Daher ist der
dogmatische Ref1exionsstandpunkt das Kriterium der
uneigentlichen Menschen, "die sich nicht zum Ge-
fühl ihrer Freiheit und absoluten Selbständigkeit
erhoben haben", denn diese, "finden sich selbst
eindeutig das im Akt der sittlichen Selbstbestim-
mung sich seiner selbst bewußte und versichernde
Ich. Dementsprechend sieht auch Schelling den
Schlüssel zur WL darin, daß wir in "den eigentüm-
lichen Geist praktischer Postulate im System des
Kritizismus eindringen". ( 1 , 301)« Der Dogmatismus
statuiert als Prinzip das absolut Objektive, wo-
nach das erkennende Subjekt Ding unter Dingen ist,
der Kritizismus statuiert das Prinzip als das ab-
solut Subjektive, wonach die Objekte Setzungen des
Subjekts sind. Theoretisch haben beide Systeme die
gleiche Berechtigung. Keins kann das andere wider-
legen. Der Grund dafür liegt in der praktischen Na-
tur des Problems: der Rückstieg zum Prinzip aller
Prinzipien läßt sich nur praktisch vollziehen,
nicht theoretisch. Und deshalb gründen auch Dogma-
tismus und Kritizismus im Letzten nicht auf einer
Einsicht, sondern auf einer Entscheidung, aller-
dings nicht derart, daß beide Entscheidungen
gleich - gültig wären: "Welche von beiden wir wäh-
len, das hängt von der Freiheit des Geistes ab, die
wir uns selbst erworben haben. Wir müssen das sein,
wofür wir uns theoretisch ausgeben wollen; daß wir
es aber seien, davon kann uns nichts als unser
Streben, es zu werden, überzeugen.Dieses Streben
realisiert unser Wissen vor uns selbst,und dieses
wird eben dadurch reines Produkt unserer Freiheit.
Wir müssen uns selbst da hinaufgearbeitet haben,
von wo wir ausgehen wollen: hinaufvernünfteIn kann
sich der Mensch nicht'1. ( 1, 308). In diesen Sätzen
wird das existentielle Fundament der WL gültig for-
muliert, das Fichte in dem meist relativistisch
mißverstandenen Aperqu meint: "Was für eine Philo-
sophie man wählt, hängt sonach davon ab, was man
für ein Mensch ist", (WW, 3, 17).Daher ist der
dogmatische Ref1exionsstandpunkt das Kriterium der
uneigentlichen Menschen, "die sich nicht zum Ge-
fühl ihrer Freiheit und absoluten Selbständigkeit
erhoben haben", denn diese, "finden sich selbst