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der Caroline, die 1802 schon Schellings Frau ist.
1. ) Poesie = Kunst. Poesie ist das Schöpfe-
rische im Prozeß des künstlerischen Schaffens,
das Imaginöse, die Invention, wie Schelling sagt,
das, was dem Künstler als Eingebung zufällt durch
eine freie Gunst der Natur, während Kunst das
Handwerkliche meint, die technische Fertigkeit,
überhaupt das eigene Zutun, das Gestalten, das
auf Rechnung des Künstlers allein geht.
2. ) Naivität - Sentimentalität. Das Poeti-
sche, Genialische ist naiv. Daher in der Antike
vorherrschend. Der moderne Künstler, der auf den
Schaffenprozeß selbst reflektiert, ist sentimen-
tal« Schiller: das Naive ist Natur, das Sentimen-
tale sucht Natur«
5.) Stil - Manier«, Der Stil eines Werkes
ist das Gültige, Allgemeine, Poetische, Naive ei-
nes Werkes. Während die Manier vom Persönlichen,
Besonderen, Technischen, Sentimentalen herkommt«,
Auch Erhabenheit und Schönheit gehören in diese
Gruppe von Gegensätzen, deren erstes Glied grund-
sätzlich der Einbildung des Unendlichen ins End-
liche, und deren zweites der Einbildung des End-
lichen ins Unendlichen entspricht, wobei das abso-
lute Kunstwerk die Einheit aller dieser Gegensätze
ist. "Diese Gegensätze gehören alle zu ein und
derselben Familie, und gehen sämtlich aus dem er-
sten Verhältnis der Kunst als absoluter Form zu
der besonderen Form hervor, die durch die Indivi-
duen gesetzt ist, durch welche sie sich äußert"
(5, 478)e
Schelling entfaltet hier eine Reihe von Phä-
nomenen, an denen die Durchdringung des Unendli-
chen und Endlichen im Prozeß des künstlerischen
Schaffens und in den Werken selbst greifbar wird.
So gewinnen gerade sie die Direktive bei der Aus-
bildung der Identitätsphilosophie. Sie drängen
die Untersuchung zur Abgrenzung zweier Seinsbe-
reiche; der ästhetische Phänomenansatz führt zu
 
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