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Hahne, Kurt
Die Illustrations-Photographie: ein leicht verständliches Lehrbuch über Anfertigung und gewinnbringenden Vertrieb von Photos zwecks illustrativer Berichterstattung in Zeitschriften nebst einer ausführlichen Adressenliste der internationalen Absatz-Quellen für Illustrations-Photographien — Bunzlau: Verlag des "Photograph", L. Fernbach, 1914

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.70284#0011
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Werdegang und Wesen der Illustrations-Photographie.
Illustrations-Photographie ist der Inbegriff der durch den Druck
veröffentlichten photographischen Erzeugnisse; im engeren Sinne
die Produktion photographischer Bilder, die auf die öffentlichen An-
gelegenheiten Bezug haben.
Das Absatzgebiet für Illustrations-Photographien bilden die
illustrierten Zeitungen und Zeitschriften aller Länder. Unter illu-
strierten Zeitungen pflegt man die täglich erscheinenden, unter
illustrierten Zeitschriften die wöchentlich, 14 täglich, monatlich,
viertel-, halb- und ganz jährlich herauskommenden periodischen
Druckschriften mit bildlichen Erläuterungen zu verstehen. Diese
unterschiedlichen Bezeichnungen haben sich zwar eingebürgert,
entbehren aber jedes tieferen Grundes.
Die älteste deutsche illustrierte Wochenschrift ist die am
1. Juli 1843 herausgekommene und noch heute existierende „Illu-
strirte Zeitung“, Verlag J. J. Weber, Leipzig. In den nächsten
Jahren folgten dieser ersten mit Bildern versehenen Zeitschrift viele
andere nach. Die damalige Reproduktionstechnik, der noch tiefe
Stand der in den Uranfängen befindlichen Photographie bedingten
eine illustrative Wiedergabe nach,Malerei oder Zeichnung durch
den Holzschnitt. Monatelang mußten die Abonnenten der Journale
oft warten, bevor sie ein Ereignis in ihrem Leibblatt bildlich vor-
fanden.
Die Illustrations-Photographie existierte vorläufig nicht; erst
nach Jahrzehnten, als die Vervollkommnung der photo-mechanischen
Reproduktionsverfahren, insbesondere die Autotypie, den teuren und
lange Herstellungszeit erfordernden Holzschnitt immer mehr in den
Hintergrund drängte, versuchten einige Verleger speziell bei
Bildern, wie Porträts, wo photographisch treue Wiedergabe in Frage
kam, die Photographie als Lmterlage für die abzudruckenden Bilder
einzuführen. War Eile not, so kam damals allerdings nur eine
Zeichnung in Frage, denn die Zeichner benötigten ein bis zwei Tage,
die Herren Photographen weit längere Zeit zur Herstellung der
Originale.

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