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Hahne, Kurt
Die Illustrations-Photographie: ein leicht verständliches Lehrbuch über Anfertigung und gewinnbringenden Vertrieb von Photos zwecks illustrativer Berichterstattung in Zeitschriften nebst einer ausführlichen Adressenliste der internationalen Absatz-Quellen für Illustrations-Photographien — Bunzlau: Verlag des "Photograph", L. Fernbach, 1914

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.70284#0061
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Nach Ablauf eines Monats gehe man das Ansichtsbuch durch und
reklamiere eventuell unter Beifügung der Rechnung die noch offen-
-stehenden Buchposten.
Sind nun die Bilder, Texte, Offertbriefe und Kuverts fertigge-
stellt und alles verbucht, so werden die Abzüge mit den identischen
Nummern des Textes beschrieben und auf der Rückseite mit Namen
und Adresse, am besten durch Abstempeln, versehen. Der Stempel
kann etwa folgende Vermerke enthalten: „Alle Rechte vorbehalten.
Belegexemplare erbeten. Meine Firma geh. angeben.“ Der Text
wird beigefügt und muß gleichfalls die Firma des Verfertigers
tragen. Auch kann die Rückseite der Bilder mit einer Firmen-
marke beklebt werden, woran gleich der Text abtrennbar zu be-
festigen ist. Die Bilderklärung darf aber nicht auf der Rückseite
der Photos aufgedruckt oder untrennbar festgeklebt sein, denn das
Bild wandert zur Klischeeanstalt, den Text aber behält der Re-
dakteur, und falls Bild und Text fest vereinigt wären, würde zeit-
raubendes Abschreiben erforderlich sein.
Bei Gruppenbildern versieht man die Köpfe der Personen auf
der Rückseite des Abzuges, indem man denselben gegen das Licht
hält, mit fortlaufenden Nummern, und in dem Text werden mit
gleichen Nummern die Namen und Titel aller Abgebildeten ange-
geben. Es ist dringend erforderlich, daß die Redaktionen die Bilder
im Falle ihrer Verwendbarkeit ohne weitere zeitraubende Rück-
frage sofort in ihre Blätter aufnehmen können, und es liegt vorzugs-
weise im eigensten Interesse, wenn alle die vorgenannten und
sonstige präzise Angaben von vornherein und unaufgefordert bei
\ ersendung der Photos gemacht werden. Eine Unsitte ist es,
Abzüge auf der Vorderseite inmitten des Bildes mit einer großen
weißen Nummer oder der Firma zu versehen; leider kommt dies
noch sehr häufig vor, weil die irrige Ansicht verbreitet ist, daß die
Aufnahme durch die Anbringung solcher Schrift am besten gegen
unbefugte Nachbildung geschützt ist. Die Zeitschriften können
wegen Zeitmangels derartige Vermerke nicht erst fortretuschieren
lassen und verzichten infolgedessen auf den Erwerb des Bildes.
Die Bilder werden flach verpackt, keinesfalls gerollt; denn die
Redakteure haben keine Zeit, die Bilder aufzurollen, zu glätten und
zu pressen.
Namentlich aktuelle Bilder müssen, wie schon früher bemerkt,
am Tage der Aufnahme zum Versand gelangen; ein Tag Ver-
zögerung bedeutet durchschnittlich ein Drittel, zwei Tage später
ein Zehntel des pekuniären Erfolges. Nirgends bewahrheitet sich
das Sprichwort „Zeit ist Geld“ gerade so wie in der Illustrations-
Photographie.

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