WEBEREI, WIRKEREI, KNÜPFEREI, STOFFDRUCK, BATIK
Handweberei Hohenhagen. Bremen Foto: Hilde Brinckmann-Schröder
Mit der Hand gewebte Stoffe, Gobelins und
handgeknüpfte Teppiche sowie handbedruckte
und gebatikte Gewebe haben im Zeitalter der
Maschine eine neue und besondere Bewertung
erhalten. ■—
IIANDWEBEREI. Der Anteil der Ilandwcbe-
rei an der Gesamtproduktion von Textilien ist
zwar quantitativ gering; ihre Bedeutung je-
doch steht außer Zweifel; sie liegt einmal in
der Vorarbeit, die die Handweberei in großem
Umfange der Textilindustrie durch die Her-
stellung von Modellen leistet (Musterweberei),
und zum andern in der Erzeugung der eigent-
lichen handgewebten Produkte, die sich ■—
ohne Romantik, aus Bedürfnissen heraus —
behauptet haben.
Der Vorteil, auf kleiner Probekette An-
schüsse zu weben, die farbigen Wirkungen
von Kette und Schuß, die Bindungseffekte
auszuprobieren, wird den Handwebstuhl, in
erster Linie den Schaftstuhl, unentbehrlich
machen. Für die mechanische Weberei müs-
sen alle wesentlichen Faktoren vorher genau
ausprobiert und festgelegt sein, um die be-
absichtigte Wirkung auch sicher zu erzielen.
Die Planung kann zeichnerisch nicht durch-
geführt werden; sie geschieht deshalb —
natürlich nach Vorarbeiten — am Handweb-
stuhl direkt.
Wenn der mechanische Weber nun auch
fast alles, was dem Handweber möglich ist,
technisch (auch in vorzüglicher Qualität)
fabrizieren kann, ja noch viel mehr, so
bleibt trotzdem dem Handweber außer der
Musterweberei noch ein Betätigungsfeld er-
halten: die Erzeugnisse, bei denen sich im
Hinblick auf den relativ geringen Bedarf die
mechanische Herstellung noch nicht lohnt
(kleine Serie und das Einzelstück für den be-
sonderen Zweck). Die Bedeutung und Selb-
ständigkeit des Handwebers wächst in dem
Maße, wie er in seinen Erzeugnissen das Eigen-
tümliche der Handweberei betont erscheinen
läßt: Große oder ganz fehlende Bapporte,
Vielfarbigkeit, reiche Variationen in den Bin-
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Handweberei Hohenhagen. Bremen Foto: Hilde Brinckmann-Schröder
Mit der Hand gewebte Stoffe, Gobelins und
handgeknüpfte Teppiche sowie handbedruckte
und gebatikte Gewebe haben im Zeitalter der
Maschine eine neue und besondere Bewertung
erhalten. ■—
IIANDWEBEREI. Der Anteil der Ilandwcbe-
rei an der Gesamtproduktion von Textilien ist
zwar quantitativ gering; ihre Bedeutung je-
doch steht außer Zweifel; sie liegt einmal in
der Vorarbeit, die die Handweberei in großem
Umfange der Textilindustrie durch die Her-
stellung von Modellen leistet (Musterweberei),
und zum andern in der Erzeugung der eigent-
lichen handgewebten Produkte, die sich ■—
ohne Romantik, aus Bedürfnissen heraus —
behauptet haben.
Der Vorteil, auf kleiner Probekette An-
schüsse zu weben, die farbigen Wirkungen
von Kette und Schuß, die Bindungseffekte
auszuprobieren, wird den Handwebstuhl, in
erster Linie den Schaftstuhl, unentbehrlich
machen. Für die mechanische Weberei müs-
sen alle wesentlichen Faktoren vorher genau
ausprobiert und festgelegt sein, um die be-
absichtigte Wirkung auch sicher zu erzielen.
Die Planung kann zeichnerisch nicht durch-
geführt werden; sie geschieht deshalb —
natürlich nach Vorarbeiten — am Handweb-
stuhl direkt.
Wenn der mechanische Weber nun auch
fast alles, was dem Handweber möglich ist,
technisch (auch in vorzüglicher Qualität)
fabrizieren kann, ja noch viel mehr, so
bleibt trotzdem dem Handweber außer der
Musterweberei noch ein Betätigungsfeld er-
halten: die Erzeugnisse, bei denen sich im
Hinblick auf den relativ geringen Bedarf die
mechanische Herstellung noch nicht lohnt
(kleine Serie und das Einzelstück für den be-
sonderen Zweck). Die Bedeutung und Selb-
ständigkeit des Handwebers wächst in dem
Maße, wie er in seinen Erzeugnissen das Eigen-
tümliche der Handweberei betont erscheinen
läßt: Große oder ganz fehlende Bapporte,
Vielfarbigkeit, reiche Variationen in den Bin-
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