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Hartlaub, Gustav Friedrich
Bewußtsein auf anderen Sternen?: Ein kliner Leitfaden durch die Menschheitsträume von den Planetenbewohnern — Basel, 1950

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https://doi.org/10.11588/diglit.19122#0061
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genannter „Medien" — Flournoy und andere Psychiater
sind ihnen kritisch nachgegangen —, Hellseher, die ihre
angeblich in „Trance" gemachten Beobachtungen des Lebens
auf anderen Sternen wiedergeben wollen. Diese dilettan-
tischen Hervorbringer enthalten auch gegenständlich wenig
Paranormales, sind vielmehr genetisch-psychologisch meist
leicht zu entlarven. Anders steht es mit gewissen Arbeiten
unserer „Surrealisten", deren oft so fremdartige Gebilde
keineswegs hellseherische Visionen sein wollen (so gern sich
die Künstler dabei auch auf ihr „Unterbewußtes" berufen),
deren Titel auch kaum auf außerirdisches Leben Bezug
nehmen, die uns aber doch so oft auf den Gedanken bringen,
solche Schimären könnten ihr Urbild nur auf anderen Ster-
nen haben! Uns dünkt, dies abenteuerliche Erschließen einer
neuen Dimension des „Unbekannten in der Kunst" durch
Maler wie Max Ernst, Dorothea Tanning, Edgar Jene, Edgar
Ende hängt wenigstens unterschwellig zusammen mit jener
Schauplatzerweiterung der menschlichen Möglichkeiten bei
den Dichtern. Zugleich aber auch mit jener zwiefachen
Tatsache aus technischem und wissenschaftlichem Bereich,
daß uns nämlich heute ein Vorstoß etwa in Richtung auf
unseren Mondtrabanten immerhin nicht mehr als leerer
Traum erscheint — der Physiker Pascual J o r d a n sieht
in solchen Unternehmungen vielmehr das große Abenteuer
für die Eliten der Zukunft, welches den Fluch des Massen-
zeitalters und der allzu irdischen Machtkämpfe von uns
nehmen wird —, und daß gleichzeitig die Astrophysiker
ihre Skepsis gegenüber der Wahrscheinlichkeit des Lebens,
vielleicht auch des Bewußtseins auf anderen Himmels-
körpern zunehmend abschwächen.

VI

Eine gewisse Neigung, unseren als veraltet abgefertigten,
ja verspotteten Menschheitstraum auf neue Weise wieder zu

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