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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1897 — Heidelberg, 1896-1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.25133#0018
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1897

Heidelbebgeb Akademische Mitteilungen

Nr. 3

Promotionen

an der Universität Heidelberg vom 1. Mai bis 15. Mai
1897.

1. Juristische Fakultät.

5. Mai. Karl Wilhelm Becker aus Burg-Gräfenrode.

5. , Alfred Mombert aus Karlsruhe.

7. „ Julius Wilhelm Finter aus Feuerbach.

2. Philosophische Fakultiit.

5. Mai. William P. Shepard aus Amerika.

(Dissertation: „A contribution to the history of the unacconted vowels
in old French“.)

3. Natunvissenschat'tlich-iuathematische Fakultiit.

. 5. Mai. Gotthard Wiedermann aus Zobten.

(Dissertation: „Ueber Hydrierungsstufen des m-Iso-cymols“.)

8. Mai. August Klages aus Hannover.

(Dissertation: „Studien in der Reihe hydrierter Benzole“.)

Hochsclinlnaclirichten.

Heidelberg', 14. Mai 1897.

(II. Immatrikulation.) Bei der am 8. Mai vorge-
nommenen zweiten Einschreibung wurden eingetragen: in der
tiieologischen Fakultät 8, iu der juristischen 49, in der medi-
zinischen 15, in der philosophischen 11, in der naturwissen-
schaftlich-mathematischen Fakultät 14, zusammen 97 Zu-
hörer. Vorgemerkt sind 35.

F.S. (Lesezimmer.) Denjenigen Studierenden, welche
sich für Tageslitteratur, für Folitik u. s. w. interessieren, bietet
das Lesezimmer der Universitätsbibliothek eigentlich keine
Befriedigung, da daselbst grösstenteils nur Fachzeitungen
aufiiegen. Mancher der Herren Stndierenden ist nun nicht
gesonnen, der Museums- oder Hannoniegesellschaft beizu-
treten, die allerdings dem obenerwähnten Bedürfnis entgegen-
kommen. Deshalb glauben wir uns den Dank dieser Herren
zu erwerben, wenn wir sie auf das Lesezimmer der Uni-
versitäts-Buchhandlung von Bangel & Schmitt (Otto
Fetters), Anlage 5, aufmerksam machen, das leider in
der akademischen Welt immer noch nicht die verdiente
Beachtung und Wiirdigung gefuuden hat. Es liegen daselbst
etwa 40 der bekanntesten deutschen, englischen
und französischen Tageszeitungen sowie illu-
s t r i e r t e Wo c h e n- u n d M o n a t s s c h r i ft e n auf, die dem
Geschmacke des Politikers der verschiedensten Kichtungen,
dem Litteratur- und Kunstfreund, dem Jäger, dem
Sportsmanne u. s. w. entsprechen dürften. Dass in dem
Lesezimmer auch ein K o n v e r s a t i o n s 1 e x i k o n, die neueste
Bang- und Quartierliste sowie deren älteren Jahrgänge,
Fahrpläne u. s. w. aufliegen, sei noch besonders erwähnt.
Bei all diesem verhältnismässig grossen Aufwand, sowohl im
Bezug auf den Lesestoff als auch die Einrichtung, ist der Ein-
trittspreis ein äusserst geringer. Der jeweilige Besuch dieser
Lesehalle, welche von 8 Uhr rnorgens bis 8 Uhr abends ge-
öffnet ist, kostet 10 Pfennig.

(Berichtigung.) Ausser den in der letzten Nummer d.Bl.
erwähnten Korporationen war auch der Akademische Theo-
logische Verein durch seine Chargierten bei dem Strassburger
Universitätsjubiläum offiziell vertreten.

m-

Von amlcrcn Hochschulen.

(Theodor Monunsen) feiert am 30. November seinen
achtzigsten Geburtstag. Die Berliner Universität, der Momm-

sen seit 39 Jahren angehört, wird zu Ehren des Jubilars,
der sich noch heute einer aussergewöhnlichen Küstigkeit er-
freut, eine grössere Festlichkeit veranstalten.

(Berlin.) Wie die „Post“ hört, ist die Professur
Treitschke’s nunmehr dem Professor Hans Delbrück über-
tragen worden.

(Ilonn.) Der Privatdozent Professor Dr. Julius Bredt
hat einen Kuf an die Technische Hochschule in Aachen als
Ordinarius erhalten und angenommen.

(Dr. Sigurd Ibsen,) der Sohn des Dichters Henrik
Ibsen und Schwiegersohn von Björnstjerne Björnson, ist mit
seiner Bewerbung um eine „soziologiscbe“ Professur an der
Universität Christiania von dem Zensurkomite der ge-
nannten Universität abschlägig beschieden worden. In der
Begründung des Bescheides erkannte das Komite die Tüch-
tigkeit des jungen Gelehrten bereitwillig an, fand sie aber
nicht derartig, um ihm für das erst neu zu errichtende sozial-
wissenschaftliche Lehrfach an der norwegischen Landesuni-
versität ohne Mitbewerber die Professur übertragen zu können.

(Genf.) Zum Professor fiir Therapeutik an der
Universität ist Dr. med. Mayor jun. ernannt worden.

(Jena.) Der Privatdozent für theoretische National-
ökonomie Dr. Anton hat einen Ruf als ausserordentlicher
Professor an die Universität Kiel erhalten.

(Kollegienbesuch.) Aus Jena wird den M. N. N.
geschrieben: Bekanntlich haben nach dem Vorgehen der
Heidelberger Korps sowohl das Korps „Hasso-Borussia“ in
Freiburg i. B. als zwei Göttinger Korps den nachahmens-
werten und zeitgemässen Beschluss gefasst, den Kollegien-
besuch obligatorisch zu machen. Wie wir nun erfahren, be-
absichtigt im Hinblick darauf auch der hiesige D. C. in Ver-
bindung mit dem Heidelberger D. C., auf dem zu Pfingsten
d. J. in Eisenach tagenden „Allgemeinen deutschen Burschen-
schafter-Konvent“ die Frage anzuregen, ob es nicht ange-
bracht sei, dass auch die deutschen Burschenschaften ihre
Mitglieder in irgend einer Weise zum regelmässigen Kolle-
gienbesuch anhielten. Derselbe werde in der Folgezeit na-
mentlich für die Juristen wegen der durch das neue bürger-
liche Gesetzbuch bedingten Umgestaltung des Kechtsstudiums
nötig werden, da dann das Letztere eine unbedingte Aus-
nutzung der ersten Semester beanspruche. Die ganze An-
gelegenheit ist von der hiesigen Bnrschenschaft „Teutonia“
ausgegangen. (Die Heidelberger Burschenschaft Ailemannia
hat einen diesbezügl. Beschluss bereits gefasst. Schriftleitung.)

(Klausthal.) Professor Dr. Franz Meyer, Dozent für
Mäthematik an der königlichen Bergakademie, hat einen Ruf
an die Universität in Königsberg erhalten und angenommen.

(Leipzig.) Bei der medizinischen Fakultät habilitierte
sich Dr. Dolega als Privatdozent mit einer Probevorlesung
über die Anwendung der Massage bei Behandlung innerer
Krankheiten.

(Marburg.) Privatdozent für Nationalökonomie, Dr.
Waentig, ist mit der Vertretung des in’s Ministerium als
Nachfolger Althoft's berufenen Universitätsprofessors Dr. Elster
iu Breslau beauftragt worden.

(Münchcn.) Der ordentliche Professor an der k. Uni-
versität, k. Geheimer Kat Dr. E. A. S euffert wurde auf An-
suchen von der Verpflichtung zur Abhaltung von Vorlesungeri
und zur Teilnahme an den Prüfungen enthoben und ihm aus
diesenr Anlasse in allerhuldvollster Anerkennung seiner lang-
jährigen ausgezeichneten Dienstleistung das Ritterkreuz des
Verdienstordens der bayerischen Krone verliehen.

(Würzburg.) Die Universität beging am 11. Mai ihren
315. Stiftungstag und zwar zum ersten Male in dem neuen
Kollegienhaus. Die Festrede des Prorektors Frofessor
Dr. Schell behandelte: „Das Problem des Geistes“.
 
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