1905
Heidelberger Akademische Mitteilungen
Nr. 3
Akademisches Direktorium.
Das Succow'sche Stipendium, bestehend in
einem nützlichen Buche für einen Studierenden der
Theologie und der Medizin, wird zur Bewerbung aus-
geschrieben.
Als Bewerber wird jeder Studierende der Theologie oder
Medizin zugelassen, der wenigstens ein volles Se-
mester der hiesigen theologischen oder medizinischen Fakul-
tät angehört hat und zur Zeit der Bewerbung um das Sti-
pendium der nämlichen Fakultät noch angehört, sich über
Fleiss, Sittlichkeit und Dürftigkeit auszuweisen vermag.
Den schriftlichen, auf dem Sekretariat abzugeben-
den Bewerbungen sind beizufügen:
1. Ein Führungsattest des Disziplinaramts für die Dauer
des hiesigen Aufenthalts,
2. Zeugnisse über fleissigen und gedeihlichen Besuch
der während derselben gehörten Vorlesungen,
3. Zeugnisse über Honorarfreiheit.
Die Anmeldungsfrist schliesst mit dem 27. Mai 1905;
später einlaufende Bewerbungen bleiben unberücksichtigt.
Heidelberg, den 15. April 1905.
Der Prorektor:
Curtius.
Friedrich-Luisen.Stipendien-Kommission.
Die Friedrich-Luisen-Stipendien für 1905 werden hier-
mit zur Bewerbung ausgeschrieben.
Die Vergebung geschieht an die würdigsten unter den
an hiesiger Universität Studierenden, die mindestens schon
im verflossenen Wintersemester hier akademische Bürger ge-
wesen und der Unterstützung bedürftig sind, ohne Unter-
schied des Vaterlandes und des religiösen Bekenntnisses.
Die Bewerber haben ihre Gesuche, denen
1. Zeugnisse der Dürftigkeit,
2. Zeugnisse der akademischen Lehrer über den fleissigen
Kollegienbesuch in dem Wintersemester 1904/1905
und im laufenden Sommersemester
beizufügen sind, bis spätestens 10. Juni auf dem Se-
kretariat einzureichen.
Sämtliche unter Ziff. 2 geforderten Zeugnisse haben sich
die Bewerber durch persönliches Anmelden bei den betreffen-
den akademischen Lehrern eigens zu dem gedachten Zwecke
verschlossen zu erbitten.
Heidelberg, den 15. April 1905.
Der Prorektor:
Curtius.
Bekanntmachung.
Alle Eingaben und Anfragen an den katholischen
Studienverein seitens der hiesigen Studierenden sind
an den Unterzeichneten zu richten.
Prof. Dr. Jurasz,
Kaiserstrasse 7.
Hochschulnachrichten.
Heidelberg, 12. Mai 1905.
Immatrikulation. Bei der Immatrikulation am letzten
Samstag wurden eingeschrieben in der theologischen Fakul-
tät 14, in der juristischen Fakultät 206, in der medizinischen
Fakultät 96, in der philosophischen Fakultät 102, in der
naturwissenschaftlich-mathematischen Fakultät 74, zusammen
492. Darunter befinden sich 19 Damen, von denen sich 1
der Theologie, 9 der Medizin, 6 den Fächern der philo-
sophischen Fakultät und 3 der naturwissenschaftlichen zu-
gewandt haben.
Schillerfeier der Universität. Im alten Museums-
saale hatten sich am Schillertage, 9. Mai, Dozenten, Studen-
ten und Teilnehmer aus allen Kreisen unserer Stadt um
6 Uhr abends vereinigt zum Gedächtnis Friedrich Schillers.
Geh. Rat Professor Dr. Windelband hielt die Festrede,
die demnächst in Carl Winter's Universitätsbuchhandlung im
Druck erscheinen wird. Die Festlichkeit wurde eingeleitet
durch den Vortrag der Komposition Jos. Haydns zum Ge-
dichte „Die Teilung der Erde", beschlossen durch den des
Schiller'schen „Grafen von Habsburg", komponiert von
Loewe, durch den beliebten Sänger Sistermanns begleitet
von Prof. Dr. Wolfrum. Die Feier hinterliess einen mäch-
tigen Eindruck bei allen Teilnehmern.
Wohnungs-Aenderungen. Wir machen die Herren
Studierenden ausdrücklich darauf aufmerksam, dass es in
ihrem eigenen Interesse dringend wünschenswert ist, ihren
etwaigen Wohnungswechsel sobald als möglich auf dem
Universitäts-Sekretariat anzugeben. Unterlassung dieser An-
zeige wird nach § 15 der akad. Vorschriften bestraft.
IMF Heidelberger Universitäts-Kalender. Soeben
erschien für das Sommer - Halbjahr 1905 der von Herrn
Buchhändler Otto Petters (Bangel & Schmitt, Universi-
täts-Buchhandlung, Anlage 5) herausgegebene Universi-
täts-Kalender. Auf das praktische Büchlein, das sich
seit Jahren als unentbehrlich für jeden Angehörigen unserer
Hochschule erwiesen und das diesmal wieder bedeutende
Verbesserungen erfahren hat, sei hiermit aufmerksam ge-
macht; es kann unentgeltlich bei obengenannter Buch-
handlung in Empfang genommen werden.
Die Deutsche Christl. Studenten-Vereinigung
(ohne korporativen Charakter)
ladet zu ihren Bibelbesprechungen und sonstigen Veran-
staltungen freundlich ein. Zeit und Ort der Zusammen-
künfte werden wöchentlich durch Anschlag bekannt ge-
geben. Jeder Kommilitone ist auch ohne Einführung
willkommen. Zu jeder weiteren Auskunft sind gerne
bereit:
Tb. Müller, cand. med., I). v. Dobbeler, stud. iur.,
Werderstr. 32. Schlossberg 2 II.
Veranstaltungen der Vereine.
Akademische Photographische Gesellschaft. Mittwoch
den 17. Mai, f% Uhr s. t. im physiologischen Institut:
Ordentliche Sitzung. 1. Geschäftliches. 2. Ein-
gegangene Sendungen. 3. Vorführung einer kinemato-
graphischen Aufnahme aus der Irrenklinik.
Histor.-philos. Verein. Montag, den 22. Mai 1905 im
Saale des Kaufmännischen Vereins, Hauptstrasse 45,
eine Treppe, 8'h Uhr: Vortrag des Herrn Petsch:
„Freiheit und Notwendigkeit bei Schiller".
Organisation der stud. Frauen Heidelbergs. Gesellige
Zusammenkunft der ordentlichen Mitglieder jeden Samstag,
abends 8 h. c. t. in der Stadthalle, 1 Treppe, Eingang IV.
Alle Kommilitoninnen herzlich willkommen.
I. A.: Priska Belz, stud. med.,
1. Vorsitzende.
Briefkasten.
Wer ist Vorstand des Akad. Stenographen-Vereins Stolze-Schrey ?
Gefl. Antwort an die Schriftleitung ds. Bl.
Heidelberger Akademische Mitteilungen
Nr. 3
Akademisches Direktorium.
Das Succow'sche Stipendium, bestehend in
einem nützlichen Buche für einen Studierenden der
Theologie und der Medizin, wird zur Bewerbung aus-
geschrieben.
Als Bewerber wird jeder Studierende der Theologie oder
Medizin zugelassen, der wenigstens ein volles Se-
mester der hiesigen theologischen oder medizinischen Fakul-
tät angehört hat und zur Zeit der Bewerbung um das Sti-
pendium der nämlichen Fakultät noch angehört, sich über
Fleiss, Sittlichkeit und Dürftigkeit auszuweisen vermag.
Den schriftlichen, auf dem Sekretariat abzugeben-
den Bewerbungen sind beizufügen:
1. Ein Führungsattest des Disziplinaramts für die Dauer
des hiesigen Aufenthalts,
2. Zeugnisse über fleissigen und gedeihlichen Besuch
der während derselben gehörten Vorlesungen,
3. Zeugnisse über Honorarfreiheit.
Die Anmeldungsfrist schliesst mit dem 27. Mai 1905;
später einlaufende Bewerbungen bleiben unberücksichtigt.
Heidelberg, den 15. April 1905.
Der Prorektor:
Curtius.
Friedrich-Luisen.Stipendien-Kommission.
Die Friedrich-Luisen-Stipendien für 1905 werden hier-
mit zur Bewerbung ausgeschrieben.
Die Vergebung geschieht an die würdigsten unter den
an hiesiger Universität Studierenden, die mindestens schon
im verflossenen Wintersemester hier akademische Bürger ge-
wesen und der Unterstützung bedürftig sind, ohne Unter-
schied des Vaterlandes und des religiösen Bekenntnisses.
Die Bewerber haben ihre Gesuche, denen
1. Zeugnisse der Dürftigkeit,
2. Zeugnisse der akademischen Lehrer über den fleissigen
Kollegienbesuch in dem Wintersemester 1904/1905
und im laufenden Sommersemester
beizufügen sind, bis spätestens 10. Juni auf dem Se-
kretariat einzureichen.
Sämtliche unter Ziff. 2 geforderten Zeugnisse haben sich
die Bewerber durch persönliches Anmelden bei den betreffen-
den akademischen Lehrern eigens zu dem gedachten Zwecke
verschlossen zu erbitten.
Heidelberg, den 15. April 1905.
Der Prorektor:
Curtius.
Bekanntmachung.
Alle Eingaben und Anfragen an den katholischen
Studienverein seitens der hiesigen Studierenden sind
an den Unterzeichneten zu richten.
Prof. Dr. Jurasz,
Kaiserstrasse 7.
Hochschulnachrichten.
Heidelberg, 12. Mai 1905.
Immatrikulation. Bei der Immatrikulation am letzten
Samstag wurden eingeschrieben in der theologischen Fakul-
tät 14, in der juristischen Fakultät 206, in der medizinischen
Fakultät 96, in der philosophischen Fakultät 102, in der
naturwissenschaftlich-mathematischen Fakultät 74, zusammen
492. Darunter befinden sich 19 Damen, von denen sich 1
der Theologie, 9 der Medizin, 6 den Fächern der philo-
sophischen Fakultät und 3 der naturwissenschaftlichen zu-
gewandt haben.
Schillerfeier der Universität. Im alten Museums-
saale hatten sich am Schillertage, 9. Mai, Dozenten, Studen-
ten und Teilnehmer aus allen Kreisen unserer Stadt um
6 Uhr abends vereinigt zum Gedächtnis Friedrich Schillers.
Geh. Rat Professor Dr. Windelband hielt die Festrede,
die demnächst in Carl Winter's Universitätsbuchhandlung im
Druck erscheinen wird. Die Festlichkeit wurde eingeleitet
durch den Vortrag der Komposition Jos. Haydns zum Ge-
dichte „Die Teilung der Erde", beschlossen durch den des
Schiller'schen „Grafen von Habsburg", komponiert von
Loewe, durch den beliebten Sänger Sistermanns begleitet
von Prof. Dr. Wolfrum. Die Feier hinterliess einen mäch-
tigen Eindruck bei allen Teilnehmern.
Wohnungs-Aenderungen. Wir machen die Herren
Studierenden ausdrücklich darauf aufmerksam, dass es in
ihrem eigenen Interesse dringend wünschenswert ist, ihren
etwaigen Wohnungswechsel sobald als möglich auf dem
Universitäts-Sekretariat anzugeben. Unterlassung dieser An-
zeige wird nach § 15 der akad. Vorschriften bestraft.
IMF Heidelberger Universitäts-Kalender. Soeben
erschien für das Sommer - Halbjahr 1905 der von Herrn
Buchhändler Otto Petters (Bangel & Schmitt, Universi-
täts-Buchhandlung, Anlage 5) herausgegebene Universi-
täts-Kalender. Auf das praktische Büchlein, das sich
seit Jahren als unentbehrlich für jeden Angehörigen unserer
Hochschule erwiesen und das diesmal wieder bedeutende
Verbesserungen erfahren hat, sei hiermit aufmerksam ge-
macht; es kann unentgeltlich bei obengenannter Buch-
handlung in Empfang genommen werden.
Die Deutsche Christl. Studenten-Vereinigung
(ohne korporativen Charakter)
ladet zu ihren Bibelbesprechungen und sonstigen Veran-
staltungen freundlich ein. Zeit und Ort der Zusammen-
künfte werden wöchentlich durch Anschlag bekannt ge-
geben. Jeder Kommilitone ist auch ohne Einführung
willkommen. Zu jeder weiteren Auskunft sind gerne
bereit:
Tb. Müller, cand. med., I). v. Dobbeler, stud. iur.,
Werderstr. 32. Schlossberg 2 II.
Veranstaltungen der Vereine.
Akademische Photographische Gesellschaft. Mittwoch
den 17. Mai, f% Uhr s. t. im physiologischen Institut:
Ordentliche Sitzung. 1. Geschäftliches. 2. Ein-
gegangene Sendungen. 3. Vorführung einer kinemato-
graphischen Aufnahme aus der Irrenklinik.
Histor.-philos. Verein. Montag, den 22. Mai 1905 im
Saale des Kaufmännischen Vereins, Hauptstrasse 45,
eine Treppe, 8'h Uhr: Vortrag des Herrn Petsch:
„Freiheit und Notwendigkeit bei Schiller".
Organisation der stud. Frauen Heidelbergs. Gesellige
Zusammenkunft der ordentlichen Mitglieder jeden Samstag,
abends 8 h. c. t. in der Stadthalle, 1 Treppe, Eingang IV.
Alle Kommilitoninnen herzlich willkommen.
I. A.: Priska Belz, stud. med.,
1. Vorsitzende.
Briefkasten.
Wer ist Vorstand des Akad. Stenographen-Vereins Stolze-Schrey ?
Gefl. Antwort an die Schriftleitung ds. Bl.