Akademische Mitteilungen
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Sommer-Halbjahr 1905. Nr. 7. Samstag, 10. Juni 1905.
Engerer Senat.
Der Aufforderung vom 15. April d. Js. zur Aus-
füllung der statistischen Zählkarte ist eine
Anzahl Studierender bis heute nicht nachgekommen.
Die Säumigen werden daher veranlasst, dies un-
gesäumt, längstens bis zum 12. Juni 1. Js.
nachzuholen.
Sollte auch bis zu diesem Termine dieser
Aufforderung nicht entsprochen sein, so würden die
in den §§ 35 und 36 der akademischen Vorschriften
vorgesehenen Disziplinarstrafen wegen Ungehorsams
gegen die Anordnungen der akademischen Behörden
in Betracht kommen müssen.
Heidelberg, den 25. Mai 1905.
Der Prorektor:
Curtius.
Kollegienhonorare.
Diejenigen Herren Studierenden, welche die Kol-
legienhonorare für das laufende Semester noch nicht
entrichtet haben, werden zu deren Zahlung
innerhalb 7 Tagen
unter dem Anfügen aufgefordert, dass nach Ablauf dieser
Frist gerichtliche Klage gegen die Restanten, bezw.
deren Eltern oder Vormünder, und Anzeige an den
Disziplinarbeamten erfolgt, welcher nach Umstän-
den die Aufkündigung des akademischen Bür-
gerrechts bezw. die Ausschliessung von der
Universität beim Senat beantragen kann.
Heidelberg, den 2. Juni 1905.
Akademische Quästur
A. Hund.
Hochscliulnachrichten.
Heidelberg, 7. Juni 1905.
Habilitation. Bei der philosophischen Fakultät unserer
Universität habilitierte sich Dr. phil. Friedrich Alfred Schmid.
Die Probevorlesung fand am Mittwoch, den 7. Juni statt. Ihr
Gegenstand war: „Novalis und sein magischer Idealismus".
Wohnungsänderung. Privatdozent Dr. Lask wohnt
nicht mehr Klingenteich 14 sondern Leopoldstrasse (Anlage) 35,
Cafe Haeberlein.
I. Sitzung des Weiteren Ausschusses.
4. Mai 1905, 6 h. c. t., Bremeneck.
Vorsitzender: Herr Modrow.
Es fehlen: Akad. Tlieol. Verein, Cheruskia, Natur-
wissensch. Verein, Palatia, Teutonia, Medizin. Fakultät,
Theol. Fakultät.
Herr Wenzel berichtet über die Eisenacher Verhand-
lungen, und bittet nachträglich um Genehmigung, dass
die Heidelberger Studentenschaft durch zwei Herren ver-
treten war.
Der Ferienausschuss erstattet Bericht über seine
Tätigkeit, worauf ihm Entlastung erteilt wird.
Es liegt eine Einladung zur Schillerfeier in Weimar
vor, an die sich ein Studententag anschliessen soll. Es
wird beschlossen, dass die drei Vertreter, die zur Schiller-
feier entsandt werden, auch beim Studententag vollzählig
bleiben sollen. 22 Stimmen pro, 4 contra.
Bei der akad. Schillerfeier im Museum sollen die
einzelnen Korporationen geschlossen teilnehmen.
Herr Rossbach hat im Namen der Nichtinkorporierten
die Wahl des Vorstandes beanstandet, wegen Nicht-
beachtung der §§ 8 und 16 der Ansschussstatuten. Die
Beanstandung der Wahl wird mit 16 gegen 16 Stimmen
angenommen.
Es folgt darauf eine längere Besprechung, wer bis
zur Neuwahl des Vorstandes die Leitung der Geschäfte
übernehmen soll.
Gegenantrag des Herrn Peter: „Der Ferienausschuss
soll die Geschäfte weiterführeu", wird mit 22 gegen 6
Stimmen abgelehnt.
Der Antrag: „Die bis jetzt gewählten Herren des
Ausschusses übernehmen die Leitung der Geschäfte,
wird angenommen mit 22 gegen 3 Stimmen, bei 3 Stimm-
enthaltungen.
Jensen (Alemanniae).
II. Sitzung des Weiteren Ausschusses.
24. Mai 1905, 5% h. c. t. Bremeneck.
Vorsitzender: Herr Jensen (Alemanniae).
Es sind alle Korporationen und Fakultäten vertreten.
Tagesordnung:
1. Protokoll und eingelaufene Briefe.
2. Bericht über den Verbandstag deutscher Hoch-
schulen in Weimar.
3. Stellungnahme des Ausschusses zu den Be-
schlüssen desselben.
4. Wahl der Chargierten für den engeren Ausschuss.
5. Verschiedenes.
Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und
genehmigt.
Herr Prahl (Guestphaliae) berichtet über den Ver-
bandstag in Weimar. Er betont, dass die Heidelberger
Vertreter ihre Stimme nur mit Vorbehalt abgegeben haben,
da sie ganz ohne Instruktionen waren.
Im Anschluss an diesen Bericht stellt die Burschen-
schaft folgenden Antrag: „Der Ausschuss der Heidel-
berger Studentenschaft erklärt sich mit den Bestrebungen
MF Die nächste Nummer erscheint Samstag, 24. Juni. ¥
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Sommer-Halbjahr 1905. Nr. 7. Samstag, 10. Juni 1905.
Engerer Senat.
Der Aufforderung vom 15. April d. Js. zur Aus-
füllung der statistischen Zählkarte ist eine
Anzahl Studierender bis heute nicht nachgekommen.
Die Säumigen werden daher veranlasst, dies un-
gesäumt, längstens bis zum 12. Juni 1. Js.
nachzuholen.
Sollte auch bis zu diesem Termine dieser
Aufforderung nicht entsprochen sein, so würden die
in den §§ 35 und 36 der akademischen Vorschriften
vorgesehenen Disziplinarstrafen wegen Ungehorsams
gegen die Anordnungen der akademischen Behörden
in Betracht kommen müssen.
Heidelberg, den 25. Mai 1905.
Der Prorektor:
Curtius.
Kollegienhonorare.
Diejenigen Herren Studierenden, welche die Kol-
legienhonorare für das laufende Semester noch nicht
entrichtet haben, werden zu deren Zahlung
innerhalb 7 Tagen
unter dem Anfügen aufgefordert, dass nach Ablauf dieser
Frist gerichtliche Klage gegen die Restanten, bezw.
deren Eltern oder Vormünder, und Anzeige an den
Disziplinarbeamten erfolgt, welcher nach Umstän-
den die Aufkündigung des akademischen Bür-
gerrechts bezw. die Ausschliessung von der
Universität beim Senat beantragen kann.
Heidelberg, den 2. Juni 1905.
Akademische Quästur
A. Hund.
Hochscliulnachrichten.
Heidelberg, 7. Juni 1905.
Habilitation. Bei der philosophischen Fakultät unserer
Universität habilitierte sich Dr. phil. Friedrich Alfred Schmid.
Die Probevorlesung fand am Mittwoch, den 7. Juni statt. Ihr
Gegenstand war: „Novalis und sein magischer Idealismus".
Wohnungsänderung. Privatdozent Dr. Lask wohnt
nicht mehr Klingenteich 14 sondern Leopoldstrasse (Anlage) 35,
Cafe Haeberlein.
I. Sitzung des Weiteren Ausschusses.
4. Mai 1905, 6 h. c. t., Bremeneck.
Vorsitzender: Herr Modrow.
Es fehlen: Akad. Tlieol. Verein, Cheruskia, Natur-
wissensch. Verein, Palatia, Teutonia, Medizin. Fakultät,
Theol. Fakultät.
Herr Wenzel berichtet über die Eisenacher Verhand-
lungen, und bittet nachträglich um Genehmigung, dass
die Heidelberger Studentenschaft durch zwei Herren ver-
treten war.
Der Ferienausschuss erstattet Bericht über seine
Tätigkeit, worauf ihm Entlastung erteilt wird.
Es liegt eine Einladung zur Schillerfeier in Weimar
vor, an die sich ein Studententag anschliessen soll. Es
wird beschlossen, dass die drei Vertreter, die zur Schiller-
feier entsandt werden, auch beim Studententag vollzählig
bleiben sollen. 22 Stimmen pro, 4 contra.
Bei der akad. Schillerfeier im Museum sollen die
einzelnen Korporationen geschlossen teilnehmen.
Herr Rossbach hat im Namen der Nichtinkorporierten
die Wahl des Vorstandes beanstandet, wegen Nicht-
beachtung der §§ 8 und 16 der Ansschussstatuten. Die
Beanstandung der Wahl wird mit 16 gegen 16 Stimmen
angenommen.
Es folgt darauf eine längere Besprechung, wer bis
zur Neuwahl des Vorstandes die Leitung der Geschäfte
übernehmen soll.
Gegenantrag des Herrn Peter: „Der Ferienausschuss
soll die Geschäfte weiterführeu", wird mit 22 gegen 6
Stimmen abgelehnt.
Der Antrag: „Die bis jetzt gewählten Herren des
Ausschusses übernehmen die Leitung der Geschäfte,
wird angenommen mit 22 gegen 3 Stimmen, bei 3 Stimm-
enthaltungen.
Jensen (Alemanniae).
II. Sitzung des Weiteren Ausschusses.
24. Mai 1905, 5% h. c. t. Bremeneck.
Vorsitzender: Herr Jensen (Alemanniae).
Es sind alle Korporationen und Fakultäten vertreten.
Tagesordnung:
1. Protokoll und eingelaufene Briefe.
2. Bericht über den Verbandstag deutscher Hoch-
schulen in Weimar.
3. Stellungnahme des Ausschusses zu den Be-
schlüssen desselben.
4. Wahl der Chargierten für den engeren Ausschuss.
5. Verschiedenes.
Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und
genehmigt.
Herr Prahl (Guestphaliae) berichtet über den Ver-
bandstag in Weimar. Er betont, dass die Heidelberger
Vertreter ihre Stimme nur mit Vorbehalt abgegeben haben,
da sie ganz ohne Instruktionen waren.
Im Anschluss an diesen Bericht stellt die Burschen-
schaft folgenden Antrag: „Der Ausschuss der Heidel-
berger Studentenschaft erklärt sich mit den Bestrebungen
MF Die nächste Nummer erscheint Samstag, 24. Juni. ¥