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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1905 — 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.74187#0111

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Akademische Mitteilungen
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Sommer-Halbjahr 1905. Nr. 14. Samstag, 5. August 1905.

Akademisches Direktorium.
Die akademischen Preisaufgaben für das
Studienjahr 1904/1905 betr.
Die von den fünf Fakultäten für das Studienjahr
1904/1905 aufgestellten Preisaufgaben werden nachstehend
zur Kenntnis der Herren Studierenden gebracht:
Von der theologischen Fakultät:
„Die Geschichtsphilosophie Schleiermacher's soll
in ihren begrifflichen Grundlagen und in ihrem Ein-
fluss auf seine Auffassung der Religionsgeschichte
dargestellt werden."
Von der juristischen Fakultät:
„Actio Publiciana und Anspruch aus § 1007 des
Bürgerlichen Gesetzbuchs."
Von der medizinischen Fakultät:
„Es ist die Durchlässigkeit des Keimepithels für
in die Bauchhöhle eingebrachte corpusculäre Elemente
(auch Bakterien) auf experimentellem Wege zu prü-
fen und dabei festzustellen, ob dieselbe keine grös-
sere sei als jene der Oberfläche anderer Bauch-
organe, wie dies behauptet wurde."
Von der philosophischen Fakultät:
I. Aus der Kunstgeschichte:
„Es soll dargelegt werden, welche Entwicklung
nach Form und Inhalt das Epitaphium in der frän-
kischen Kunst zur Zeit der gotischen Stilperiode
gehabt hat."
II. Aus der klassischen Philologie:
„Der Reliquienkult im Altertum."
III. Aus der mittelalterlichen Geschichte:
„Rainald von Dassel als Reichskanzler und Erz-
bischof von Köln (1156 bis 1167)."
Die ältere Darstellung von Jul. Ficker ist auf
Grund der neueren Forschungen zu überholen.
Von der naturwissenschaftlich-mathematischen
Fakultät:
„Welchen Einfluss hat die elektrische Fortfüh-
rung auf die Doppelbrechung der Gallerte?"
Die allgemeinen Bedingungen der Konkurrenz sind:
a) der Verfasser muss zur Zeit der Uebergabe seiner
Abhandlung noch hiesiger akademischer Bürger sein;
b) die Abhandlungen sind längstens bis zum 15. Ok-
tober 1905 auf dem Universitäts-Sekretariat abzugeben;
c) der Name des Verfassers muss in einem versiegelten
Umschlag enthalten sein, welcher gleich wie die Abhandlung
mit einem Motto überschrieben ist;

d) die übergebene Abhandlung darf nicht von der Hand
des Verfassers geschrieben sein; wohl aber wird deutliche
und leserliche Schrift verlangt.
Heidelberg, den 22. November 1904.
Der Prorektor:
Braune.

Hochscliulnaclirichten.
Heidelberg, 4. August 1905.
Ehrung. Die Kliniker unserer Hochschule benützten
die letzte Semestervorlesung des pathologischen Anatomen
Geh. Rat Arno1d, um ihren Lehrer, der demnächst seinen
70. Geburtstag feiern wird, zu ehren. Der Hörsaal war
in einen Lorbeerhain verwandelt. Geh. Rat Arnold dankte
in herzlichen Worten für diese Ehrung und die Worte,
die die Hörer dem Lehrer durch ihren Sprecher, cand.
med. Schlachter, sagen liessen.

Bücherschau.
Bei der Schriftleitung eingegangen (Besprechung Vorbehalten):
Akademische Freiheit. Historisch-kritische Untersuchung und
freimütige Betrachtung nebst einem Anhänge über studentische
Ausschüsse von Professor Dr. Ewald Horn. Berlin. Trowitzsch
& Sohn. Preis Mk. 1.50.
Bausteine zum Finkenschafts-Programm. Ein Rückblick
auf 10 Jahre freistudentischer Geschichte von Dr. phil. Paul
Ssymank in Rostock. Herausgegeben vom Vorstande der
Deutschen Freien Studentenschaft. Karlsruhe i. B. Buch-
druckerei Fidelitas (E. G. m. b. H.).
Melir Licht! Zur Verständigung im Kampfe gegen die konfessio-
nellen Studentenkorporationen. Von einem Studenten. Mit einer Ein-
leitung von Dr. Hermann Cardauns. Verlag von J. P. Bachem
in Köln. Preis Mk. —.60.
Rassenheft. 3. Sonderheft der Zeitschrift „Kraft und Schönheit".
Verlag „Kraft und Schönheit". Berlin W. 9, Link-Strasse 13.
Preis des Heftes Mk. —.50.

Entsagung.
Sie war schön, wie der junge Tag
Und lockend wie Abendrotstrahlen.
Jung war sie auch. Und ich war jung.
Beide voll Sehnsuchtsqualen.
Und jetzt — ich weiss nicht, wie es kam —
Im Prunkgemach allein wir beide.
In mattem Lichte die süsse Gestalt.
Leise rauschte die Seide.
Die stille Nacht strich über uns her,
Die Kerzen flammten so trübe —
Sie sah mich an, ich sah sie an;
Es fehlte nichts als die Liebe.
Aime Lucian.

BF Die nächste Nummer der „Akademischen Mitteilungen" erscheint Samstag, 21. Oktober. TI
 
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