Universität Heidelberg [Editor]: Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1913 (Heidelberg, 1913)

__ Heidelbebgeh Akademische Mitteilungen

falls zwei der suspendierten Korps von Danzig resp: Dresden
übersiedeln werden.
Anders beim Rüdesheimer Verband Deutscher Burschen-
schaften, der voraussichtlich über die Aufnahmen der „Vandalia“
an der Tierärztlichen Hochschule München, früher in Stuttgart,
und der „Saxo-Borussia“ an der Tierärztlichen Hochschule in
Dresden, die beide schon mehrere Semester im Paukverhältnis
mit dem Rüdesheimer Verband stehen, sich zustimmend ent-
schliessen wird.
Der Rudolstadter S. C. hat in den letzten Jahren eine ganze
Anzahl junger Korps aufgenommen und hat sich von den Tier-
ärztlichen Hochschulen, denen heute noch 12 von 21 Korps an-
gehören, mit 7 Korps auf die Universitäten und mit 2 Korps auf
die Landwirtschaftlichen Hochschulen ausgebreitet, neuerdings
sucht er auf den Technischen Hochschulen und Bergakademien
Boden zu gewinnen. So hat die seitherige A. L. C.-Landsmann-
schaft „Neo-Franconia“ in Breslau sich zum R. S. C. gemeldet,
die Braunschweiger „Guestphalia", die ebenfalls dem A.' L. C.
a. d. M. angehörte, soll in Unterhandlungen mit dem R. S. C. stehen
und ferner dürfte eine Aufnahme der früheren Mündener V. C.
Verbindung „Makaria" in Charlottenburg und der Karlsruher freien
Verbindung „Suevia“ bevorstehen, während die Meldung der
Hallenser freien, früheren A. D. B.-Burschenschaft „Suevia“, die
voriges Jahr vergeblich beim Rüdesheimer Verband anklopfte,
auch beim R. S. C. kaum Erfolg haben dürfte. Ob der R. S. C.
mit seinen Bemühungen um die Freiburger freie Turnerschaft
„Gothia“ reüssieren wird, erscheint fraglich. Soeben hat sich noch
die bisherige A. D. B.-Burschenschaft „Avaria“ in München, nach-
dem sie wegen ihres Mensurstandpunktes aus dem A. D. B. aus-
geschieden ist, um Aufnahme beim R. S. C. bemüht.
So sehen wir, dass die schlagenden Verbände sich weiter in
aufsteigender Linie befinden und wir wollen wünschen, dass sie
sämtlich dem Zuge unserer Zeit Rechnung tragen und durch
geeignete Reformen ihre Entwicklung' fördern. Dahin gehör! vor
allem die Einschränkung des Trinkzwanges, wiewohl rückhaltlos
anerkannt werden soll, dass die Trinksitten sich schon merklich

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