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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1913 — Heidelberg, 1913

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Nr. 12 (12. Juli 1913)
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https://doi.org/10.11588/diglit.25137#0099
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AKADEMISCHE MITTEILUNGEN
FÜR DIE STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT ZU HEIDELBERG

Herausgegeben von J. Hörning
Universitäts-Buchdruckerei
Hauptstr. 55 a - Fernspr. 419

Sommer-Halbjahr 1913 Nr. 12 Samstag, 12. Juli 1913

Die Herren Studierenden wollen in ihrem eigenen Interesse ihre Wohnung, sowie jeden
Wohnungswechsel, alsbald dem Postamt (durch unfrankierten Brief oder Postkarte, die
in den nächsten Briefkasten zu stecken oder dem Briefträger mitzugeben sind) anzeigen.

Erscheint während des Semesters
wöchentlich einmal und wird allen
Studierenden u. Hochschullehrern
unentgeltlich ins Haus geliefert

Inseratenpreis für 10 Zeilen ein-
spaltig das ganze Semester 20 Mk.,
einmal 3 Mk. - Redaktionsschluss
Donnerstags mittags 12 Uhr

Akademisches Direktorium.
Bekanntmachung.
Abmeldung betr.
Es ist dringend notwendig, dass auch diejenigen imma-
trikulierten Studierenden, welche ohne Abgangszeugnis die
Hochschule endgültig verlassen wollen, hiervon der Uni-
versitäts-Kanzlei Anzeige erstatten.
Unterlassungen haben Unrichtigkeiten in den akademi-
schen Verzeichnissen und auch Unannehmlichkeiten für die
betreffenden Studierenden zur Folge.
Heidelberg, den 8. Juli 1913.
Der Prorektor:
_R. Gottlieb.
Akademisches Direktorium.
Bekanntmachung.
Die Exmatrikulation betr.
Diejenigen Studierenden, welche mit Semesterschluss die
Universität verlassen wollen, werden darauf aufmerksam ge-
macht, dass die Anmeldungen zur Exmatrikulation — unter
Vorlage der hiesigen Anmeldungsbücher und
einer Quittung der Universitätskasse über be-
zahlte Exmatrikulationsgebühr von 10 Mk. — jetzt
schon auf der Universitäts-Kanzlei erfolgen können.
Die Aushändigung der Abgangszeugnisse erfolgt vom
1. August ab gegen
1. Rückgabe der Legitimationskarte,
2. Vorlage der vorgeschriebenen Bibliotheks-Bescheinigung,
3. Vorlage der vorgeschriebenen Bescheinigung von Seiten
der Praktikanten des chem. Universitäts-Laboratoriums.
Heidelberg, den 4. Juli 1913.
Der Prorektor:
_ R. Gottlieb.
Engerer Senat.
Bekanntmachung.
Honorarbefreiung im Winter-Semester 1913/14 betr.
Diejenigen Studierenden, die im kommenden Semester
erstmals oder wiederholt um Honorarbefreiung einkommen
wollen, werden aufgefordert, die erforderlichen Fl eis s-
zeugnisse schon jetzt bei ihren Dozenten zu er-
heben.
Die Formulare hierzu sind in der Universitäts-Kanzlei
erhältlich.
Heidelberg, den 8. Juli 1913.
Der Prorektor:
__' R. Gottlieb.
Ausschuss der Studierenden.
Studentischen Gruss zuvor!
Unterfertigter gestattet sich, den Herren Nichtinkorpo-
rierten geziemend mitzuteilen, dass Montag, den 14. Juli

die Wahl der Fakultätsvertreter für den weiteren
Ausschuss stattfindet und zwar":

in der Anatomie von
im akadem. Krankenhaus von
im Friedrichsbau von
im chem. Institut von
im neuen Kollegienbaus von
im alten Kollegienhaus von
im alten Kollegienhaus von

955 bis 1015 vorm.
IO20 bis 1055 vorm.
1055 bis ll20 vorm.
II30 bis 1155 vorm.
1200 bis 1230 vorm.
1245 bis l1’ nachrn.
445 bis 520 nachm.

Der Engere Ausschuss der Heidelberger Studentenschaft.
I. A.: Gröppler (Rhenopalatiae), Scheffelstr. 16.

Hochschulnachrichten.
Ordensauszeiehnung. Der Grossherzog hat dem ordent-
lichen Honorarprofessor Geheimen Hofrat Dr. Moritz Cantor
das Ritterkreuz des Ordens Berthold des Ersten verliehen.
Ehrung’ fiir Prof. Dr. Wilhelm Salomon. Zu einer
eindrucksvollen Feier gestaltete sich am Morgen des 8. Juli die
Vorlesung von Prof. Dr. Salomon. Trotz der frühen Stunde
(7—8Uhr) war der mit Waldgrün und Blumen festlich geschmückte
grosse Hörsaal von jetzigen und früheren Schülern dicht gefüllt,
die alle der Wunsch herbeigeführt hatte, Prof. Salomon ihren
Dank für die Ablehnung des an ihn ergangenen ehrenvollen Rufes
nach Leipzig als ordentlicher Professor der Geologie und als
Direktor der sächsischen geologischen Landes-Anstalt auszu-
drücken. Bei seinem Erscheinen begrüsste ihn cand. geol. Seitz
im Namen seiner Schüler und wies in seiner Ansprache darauf
hin, dass es innerhalb kurzer Zeit das zweite Mal sei, dass der
Hörsaal als äusseres Zeichen der Verehrung und Dankbarkeit mit
Blumen geschmückt werden könne. Wir wissen wohl, fuhr er
fort, dass der Entschluss, den Sie in schwerer Stunde gefasst,
eine grosse Entsagung in sich birgt. In Leipzig hätte Ihnen ein
Institut zur Verfügung gestanden, mit dem das unsrige einen
Vergleich nicht auszuhalten vermag. Eine grosse Zahl wissen-
schaftlicher Hilfskräfte wäre bereit gewesen, Sie in ihrer viel-
seitigen Tätigkeit zu unterstützen. Dem Wohle ihrer Familie
und der Sorge um den Gesundheitszustand Ihrer hochverehrten
Frau Gemahlin haben Sie eine grosse Zukunft geopfert. Dann
ist es auch die Liebe zur Natur, zu Alt-Heidelberg und seiner
prachtvollen Umgebung. Es sind tausend und aber tausend kleine
Erinnerungen und Freuden, die sich knüpfen an jeden Strauch,
und an jeden Stein und die Sie gebunden halten mit unlösbaren
Fesseln an unsere Alma mater. Im Sturme hatten Sie, hoch-
verehrter Herr Professor, die Herzen Ihrer Schüler erobert. Ihr
Weggang von Heidelberg hätte uns alle mit grosser Trauer und
tiefem Bedauern erfüllt, um so grösser ist heute unsere Verehrung
für Sie. Sichtlich gerührt dankte Prof. Salomon dem Redner und
gestand ein, dass ihm der Entschluss in Heidelberg zu bleiben,
nicht leicht geworden sei. An Heidelberg fessele ihn nicht nur
die schöne Natur sondern auch zahlreiche seit iö'/a Jahren mit
allen Kreisen der Bevölkerung geknüpfte Bande. Wenn auch
die Studenten wechselten, die Studentenschaft als solche bleibe
ja bestehen. Der Unterrichtsbetrieb in der Geologie bringe es
mit sich, dass er seinen Schülern namentlich auf Exkursionen auch
menschlich näher trete und deshalb auf Grund der so gewonnenen
Kenntnis auch stets bereit sei, nicht nur gerecht zu sein, sondern
auch seinen Schülern helfend zur Seite zu stehen. Wenn er
wirklich dem Rufe nach Leipzig gefolgt wäre, so hätte er dort
wohl kaum noch in der Weise Wurzel fassen können, wie dies
hier der Fall gewesen ist; jedenfalls wäre ein gutes Stück von
 
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