Heidelberger Akademische Mitteilungen
Butter
Hauptstr. 192
jeder Art und jeden Umfanges druckt
in sorgfältigster und modernster Aus-
führung die Universitätsbuelidruckerei
J. HOERNING, Hauptstr. 55, Tel. 419
HAVANA¬
IMPORTEN
1912 er ernte
gegen die üeberfiillung der Hörsäle gewonnen zu haben. Das laufende
Semester hat bereits gezeigt, dass dieses Ziel nicht erreicht wurde.
Nicht die Ausländer tragen an den bestehenden unhaltbaren Verhält-
nissen Schuld, sondern die Mangelhaftigkeit der vorhandenen Ein-
richtungen. Unsere Erfahrungen, insbesondere über die medizinische
Fakultät der Münchner Universität, sind derart, dass eine Flucht in die
Oeffentlichkeit von den Professoren wie von den Studenten mit Dank
begrüsst werden sollte. Professor Friedrich v. Müller, der berühmte
Internist, hält seine Klinik für Anfänger in einem Hörsaal ab, wo kaum
die Hälfte der eingeschriebenen Hörer einen Sitzplatz hat. Auf allen nur
möglichen Plätzen, zwischen den Bänken, auf den Treppen usw. stehen
die Studenten herum, eingekeilt, dass jede Bewegung fast unmöglich, das
Notizenmachen absolut ausgeschlossen ist. Von denjenigen, die überhaupt
in den Hörsaal gelangt sind, bekommt eine grössere Anzahl keinen der
vorgestellten Patienten zu sehen. Das nennt man dann einen auf An-
schauung begründeten Unterricht! Ich selbst habe zu Beginn dieses
Semesters in einer der klinischen Stunden einmal einen Patienten etwa
fünf Sekunden lang zu Gesicht bekommen — länger konnte ich den
dazu nötigen Klimzug nicht aushalten. Der Einwand, die Studenten
sollten früher im Kolleg erscheinen, erledigt sich dadurch, dass vor der
Müllerschen Klinik Professor v. Angerer seine Vorlesung hält, die zum
grossen Teil von den gleichen Hörern besucht wird. Auch der chirur-
gische Hörsaal bedarf der Erweiterung, wenn dort die Verhältnisse auch
nicht ganz so schlimm sind, wie in der Müllerschen Klinik. Ein Neu-
bau für die Frauenklinik Döderleins ist in Angriff genommen. Ich
freue mich, aus diesem Grunde auf eine eingehende Schilderung der
heute dort bestehenden Verhältnisse verzichten zu können. Zu den be-
liebtesten Lehrern gehört der Gynäkologe Prof. Amann. Die Räume,
die seiner Vorlesung zur Verfügung stehen, sind derart überfüllt, dass
jede Volksschulklasse bei gleichem Missverhältnis zwischen Raum und
Besucherzahl polizeilich geschlossen werden würde. In der vor wenigen
Jahren neu erbauten Anatomie hält Professor Rückert seine togographi-
sche Vorlesung. In dem Hörsaal sind etwa 470 Plätze vorhanden; zur
Teilnahme an der Vorlesung haben sich gegen 550 Hörer eingeschrieben.
Sicherlich wird von keiner Seite der Versuch gemacht werden, die
vorstehenden Schilderungen als übertrieben hinzustellen — in Wirklich-
keit sind sie noch schlimmer, als man sich danach vorstellen mag.
Fragt man nach der notwendigen Abhilfe, so erhält man resigniert aus-
weichende Antworten. Aber Abhilfe muss geschaffen werden! Mit der
Vergrösserung der Hörsäle allein ist es nicht getan, das würde sogar
dem Zweck des Unterrichts widersprechen. Der junge Mediziner soll
den vorgestellten Kranken in einiger Nähe, nicht nur mit dem Feld-
stecher beobachten können. Der Besuch aller der genannten Kliniken
ist ein absolutes Erfordernis; jeder Examenskandidat muss sich darüber
JOS. MÜNCH HOFLIEFERANT
'HAUPTSTRASSE 1
GEGR. 1870 TELEPH. 685
Schönster Garten Heidelbergs, unmittelbar am Neckar gelegen
Diners und Soupers im Abonnement zu 1 Mk. und 1.30 Mk. bei Entnahme von 10 Karten
Zur Abhaltung von Gesellschaftsfeiern halte meine prachtvollen Säle bei prima Küche und Keller
bestens empfohlen Alex. Häffner
Doll & Müller
Blumenstrasse 30
Buchbinderei u.Bilder-
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empfehlen sich zur Ausführung aller
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rascher, guter u. billiger Bedienung
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Akademiestr. 1 flrückenstr. 30, Sing. Schröderstr.
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MARSCHALL (12 pfg.)
FLORIAN GEYER ns Pfg.)
DREI MILDE, PREISWÜRDIGE CIGARREN
Hotel u. Cafe-Restaurant zum SCHIFF in Neuenheim*
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