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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1905/1906 — 1905/​1906

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Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Winter-Halbjahr 1905/1906 Nr.17
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1905/1906

Heidelberger Akademische Mitteilungen

Nr. 17

Erklärung.
Unter Hinweis auf das in der nächsten Nummer der
„Akad. Mitt." zur Veröffentlichung gelangende Protokoll der
letzten Sitzung des Weiteren Ausschusses habe ich den Aus-
führungen des Präsidiums der H. Fr. St. gegenüber folgendes
richtig zu stellen:
ad. 1. Von der „Gesetzmässigkeit des Ver-
haltens der H. Fr. St. auf dem letzten Kaiser-
kommers sind nur die Vertreter der H. Fr. St. überzeugt;
der Weitere Ausschuss missbilligte mit 30
Stimmen das Verhalten der H. Fr. St.
ad. 2. Die Behauptung, der Weitere Ausschuss habe
es abgelehnt, der H. Fr. St. eine Vertretung bei offiziellen
Gelegenheiten einzuräumen, ist nur insofern richtig, als der
Weitere Ausschuss überhaupt keine H. Fr. St., sondern nur
„Nicht-Inkorporierte" kennt. Und der Umstand, dass
im laufenden Semester 2 Nicht-Inkorporierte Mitglieder
des Engeren Ausschusses sind, spricht deutlich genug. Wenn
aber das Präsidium der H. Fr. St., das sich ja immer noch
Präsidium der „Gesamtheit der Nicht-Inkorporierten" nennt,
behauptet, dass man eine Ausschliessung vom Turnus (ver-
mutlich durch Ablehnung des Gegenantrags Peter) beschlossen
habe, so ist dies eine direkte Un Wahrheit, - da von
einer solchen Massregel im Ausschuss überhaupt nicht ge-
sprochen wurde. Alle Nicht-Inkorporierte sind
nach wie vor vertreten.
ad. 3. Zu einer Rüge des II. Vorsitzenden hatte der
Weitere Ausschuss gar keine Veranlassung, da er nach den
Erklärungen des II. Vorsitzenden überzeugt sein musste, dass
die beanstandete Aeusserung, nur in ganz speziellem Sinn ge-
meint und hervorgerufen durch das inkorrekte Verhalten
der H. Fr. St., lediglich eine Privatansicht ist.
So viel zur Berichtigung. Doch sei hier auch einmal
gesagt, dass das anmassende, verhetzende und ver-
letzende Treiben dieser „Gruppe von Nicht-
inkorporierten", genannt H. Fr. St., im Interesse
der Gesamt-Studentenschaft aufs schärfste zu
verurteilen ist.
Die Amtsniederlegung des „Ersatzmannes des 2. Ver-
treters der philosophischen Fakultät" wird der Weitere Aus-
schuss verschmerzen können.
Da nach den Erfahrungen der letzten Jahre noch nie
eine nennenswerte Beteiligung von Nicht-Inkorporierten am
Fackelzug zustande kam, auch die H. Fr. St. trotz grosser
Aufforderungen zur Beteiligung im S.-S. 1905 versagte, so
hätte man auf den diesmaligen Erfolg der H. Fr. St. ge-
spannt sein dürfen. Nun sei es ihr herzlich gegönnt, dies-
mal eine freilich nur nach ihrer eigenen Meinung begründete

Freie Stüde
(Unter eigener Schriftleitung, verantwortlich: KU

Winterfest.
Die Vorstellung des Schauspiels „Krone und Ket-
ten", welche am letzten Montag unser Winterfest ein-
leitete, nahm einen vorzüglichen Verlauf, da die Leis-
tungen der meisten Darsteller sich doch über das Niveau
des Dilettantismus erhoben. Namentlich bewiesen die
Damen Frl. Böhnke, Junghanns und Merk, sowie die
beiden Herren Steppuhn, bei denen es als Ausländer
besonders zu bewundern ist, ihr schauspielerisches Talent.
Wir sagen hiermit den Mitspielenden sowie ganz be-
sonders auch Herrn Bacmeister, der mit unermüdlichem
Pflichteifer und grosser Sachkenntnis die Regie führte,
unseren herzlichsten Dank. — Im übrigen möchten wir
hinzufügen, dass die Aufführung des Stückes an drei
grossen Bühnen bereits gesichert ist. —

Ausrede zu haben, die sie nicht zwingt, ihre Schwäche coram
publico einzugestehen.
G. Fehn (Ak. Theol. Ver.),
II. Vors. im Engeren Ausschuss.
Verschiedenes.
Mittelmeerfahrten im Sommer 1906. Der Berliner
Touristenklub „Nord-Süd", der im vergangenen Jahre drei
wohlgelungene Mittelmeerfahrten unternommen hat, veran-
staltet auch in diesem Jahre zwei weitere Fahrten vom 9.
bis 22. Juli und vom 22. Juli bis 5. August mit einer eigens
gecharterten Salon-Lustjacht, welche besonders für Ver-
gnügungsfahrten im Mittelmeer gebaut ist. Die Fahrten
beginnen in Luzern und gehen über Mailand nach Genua,
von hier mit dem Dampfer nach Civitavecchia (für Rom),
Neapel, Pompeji, Capri mit blauer Grotte, Amalfi, Palermo,
Tunis und Karthago. Die Rückfahrt führt über Sardinien
(Cagliari), Corsica (Ajaccio), Montecarlo nach Genua und
mit der Bahn zurück nach Luzern. Der Preis von Mk. 330
für die hoch interessante Reise ist ausserordentlich gering,
wenn man bedenkt, dass äusser Eisenbahnfahrt II. Klasse
und Dampferfahrt eingeschlossen ist volle erstklassige Ver-
pflegung (mit Getränken), sämtliche Kosten für Aus- und
Einbooten, Wagenfährten, Besichtigungen unter Leitung
sachkundiger und erfahrener Führer. Alleinstehende Damen
finden Familienanschluss. Ausführliche Prospekte werden
kostenlos zugestellt durch das Bureau Berlin W 8, Kronen-
strasse 15, Ecke Friedrichstrasse. Spätere diesjährige Mittel-
meerfahrten können nicht mehr unternommen werden, da der
Touristenklub „Nord-Süd" mit der Ausführung zweier aka-
demischer Studienfahrten deutscher Studenten nach Italien
und Griechenland, welche mit demselben Dampfer unter-
nommen werden sollen, beauftragt ist.
Veranstaltungen der Vereine.
Akademischer Abstinentenverein in Heidelberg. Sams-
tag, den 24. Februar, abends ^^ Uhr im oberen Saale
des Cafe Haungs: Referat des Herrn stud. phil. L. Cull-
mann über Vossler: Positivismus und Idealismus in
der Sprachwissenschaft. Gäste willkommen.
Theater. — Kunst. — Konzerte. — Vorträge.
Stadttheater in Heidelberg. Sonntag,25.Febr.,nachm.:
„Zaubermantel"; abends: „Regimentstochter". Montag,26.Febr.:
„Trompeter v.Säkkingen". Dienstag, 27.Febr., vorm.u. nachm.:
„Zaubermantel". Mittwoch,28.Febr.:,,Hoffmanns Erzählungen".
Hof- und Nationaltheater in Mannheim. Sonntag,
25. Februar, abends ^7 Uhr: „Hänsel und Gretel", „Lauretta".
Im neuen Theater: abends ^8 Uhr: „Charleys Tante".

ntenschaft.
Holl. Redaktionsschluss: Mittwoch 10 Uhr.)
Nach der Theateraufführung hielt Herr A. Ruge die
angekündigte Festrede. Von 10 Uhr bis gegen 4 Uhr
wurde eifrig getanzt, wozu bei dem nicht gerade starken
Besuch der grosse Saal der Stadthalle recht viel Platz
bot.
Bücheramt.
Gesuchtes:
1) Histologisch-mikroskopische Präparate der normalen Anatomie.
2) Braune, Gotische Grammatik.
3) Förster und Koschwitz, Altfranzös. Lesebuch I. Teil.
4) Rausenberger, Lehrbuch der analytischen Mechanik.
8) Bekker, Pandekten, 2 mal.
9) Buchenberger, Agrarpolitik.
11) Kohler, Einführung in die Rechtswissenschaft.
12) Kuno Fischer, Geschichte der Philosophie.
14) C onrad, Finanzwissenschaft.
15) Handwörterbuch, franz.-deutsch und deutsch-franz.
16) Philipowitch, Grundriss der Nationalökonomie I. Teil.
17) Kaluza, Altengl. Grammatik.
 
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