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S12 Verhandlungen des naturhlötorisch-medizinischen Vereins.

übt, welche die Lava bilden. Diese Wirkung ist eine noch viel
energischere, wenn das Wasser Kohlensäure, Schwefelwasserstoff,
schweflige Säure oder Salzsäure enthält. Da die Lava nur im Innern
des Vulkans mit Wasserdampf und den genannten Gasen impräg-
nirt ist, welche dann beim Erguss der Lava als Fumarolen ent-
weichen, so muss die Substanz der Lava von dem Erhärten durch
verschiedene chemische Prozesse verändert werden.
Die wesentlichsten Resultate der Untersuchung lassen sich in
folgenden Sätzen zusammenfassen.
1) Die chemische Zusammensetzung der historischen Vesuv-
laven ist stets fast dieselbe.
2) Die mineralische Zusammensetzung der Vesuvlaven ist eine
complicirte, indem etwa acht Mineralien dieselbe bilden.
3) Die Substanz der Lava ist vor dem Erhärten durch sekun-
däre chemische Prozesse verändert.
4) Ein grosser Theil der Mineralien in der Lava hat durch
Einwirkung hoher Temperatur nach seiner Bildung verschiedene
Veränderungen erlitten.
5) Die Lavamasse enthält äusser den krystallisirten Individuen
auch amorphe Mineralsubstanz und besteht daher zur Zeit des Er-
gusses aus einer geschmolzenen Masse, in welcher Krystalle und
Krystallbruchstücke schwimmen.
6) Die Temperatur der Lava ist beim Erguss derselben meist
nicht hoch genug, um die in ihr enthaltenen Krystalle vollständig
zu schmelzen.
9. Vortrag des Herrn Dr. Ladenburg: »Geber das Koh·
lenoxy sulfid«, am 22. Januar 1869.
10. Vortrag des Herrn Geheimrath Helmholtz: »Ueber
die physiologische Wirkung kurz dauernder elektri-
scher Schläge im Innern von ausgedehnten leitenden
Massen«, am 12. Februar 1869.
(Das Manuscript wurde am 15. März 1869 eingereicht.)
Bei neueren Versuchen über die Fortpflanzung der Reizung in
den Nerven, welche im Physiologischen Laboratorium angestellt
worden sind, wurde der Vortragende aufmerksam gemacht auf die,
übrigens auch schon von den Elektrotherapeuten bemerkte geringe
Wirksamkeit, welche elektrische Inductionsschläge auf die tiefer
gelegenen Nerven des menschlichen Körpers ausüben, während es
andrerseits verhältnissmässig leicht ist, selbst tief liegende Nerven
durch die constanten Ströme einer Batterie von zehn bis zwanzig
Platinzinkelementen zur Erregung von Zuckungen odei' selbst von
Tetanus zu veranlassen. Die elektromotorische Kraft eines In-
 
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