Zu den Yotivsteinen der equites singuläres.
Von
(x. Sixt in Stuttgart.
Durch K. Zangemeisters von den Votivsteinen der equites singuläres
ausgehende Abhandlung „Zur germanischen Mythologie“ (Jahrb. V,
1895, S. 46 ff.) dürfte vielleicht ein Licht auf ein Denkmal des Stutt-
garter Lapidariums fallen, über dessen Deutung im ganzen wie im
einzelnen man seither im Dunkeln war. Es ist die umstehend abgebildete
Reliefplatte, Breite 0,75, Höhe 0,55 m, die im Jahre 1583 aus Marbach
(vicus Murrensis), wo sie „auf dem Markte in der Mauer beim Rathaus
stand“, nach Stuttgart gebracht wurde (Katalog no. 52). Dargestellt
ist ein Verein von zwölf Göttern, als deren Mittelpunkt in doppelter
Grösse der übrigen Mer cur erscheint. Er hat die gewöhnlichen Attri-
bute: Schlangenstab, Beutel, Hahn und Bock, zu denen aber hier ein
weiterer, unter dem Hahn befindlicher Gegenstand hinzukommt, der wohl
als Schildkröte zu fassen ist. Links und rechts (für den Beschauer)
von Mercur stehen in der unteren Reihe: Mars und Hercules,
ersterer in Mantel, mit Lanze in der Linken und wie es scheint einem
Schwert in der Rechten, letzterer mit der Keule in der Rechten und
den Hesperidenäpfeln in der Linken; wie gewöhnlich fällt an der linken
Seite die Löwenhaut herab. Wir haben also die von Zangemeister fest-
gestellte germanische Trias (Mercur-Wodan, Mars-Tiu, Hercules-
Thunar), welche auf jenen Votivsteinen regelmässig erscheint. Nur bildet
auf unserem Denkmal die Hauptperson Mercur, welche Stelle sonst in
jenen Denkmälern meist Mars einnimmt; doch ist auch dort die Reihen-
folge keine ganz konstante (s. Zangemeister a. a. 0. S. 51).
Suchen wir nun nach der auf den Votivsteinen regelmässig wieder-
kehrenden römischen Trias, so finden wir in der oberen Reihe als
zweite Gestalt (von links) unzweifelhaft Juppiter, bekleidet mit Mantel,
Von
(x. Sixt in Stuttgart.
Durch K. Zangemeisters von den Votivsteinen der equites singuläres
ausgehende Abhandlung „Zur germanischen Mythologie“ (Jahrb. V,
1895, S. 46 ff.) dürfte vielleicht ein Licht auf ein Denkmal des Stutt-
garter Lapidariums fallen, über dessen Deutung im ganzen wie im
einzelnen man seither im Dunkeln war. Es ist die umstehend abgebildete
Reliefplatte, Breite 0,75, Höhe 0,55 m, die im Jahre 1583 aus Marbach
(vicus Murrensis), wo sie „auf dem Markte in der Mauer beim Rathaus
stand“, nach Stuttgart gebracht wurde (Katalog no. 52). Dargestellt
ist ein Verein von zwölf Göttern, als deren Mittelpunkt in doppelter
Grösse der übrigen Mer cur erscheint. Er hat die gewöhnlichen Attri-
bute: Schlangenstab, Beutel, Hahn und Bock, zu denen aber hier ein
weiterer, unter dem Hahn befindlicher Gegenstand hinzukommt, der wohl
als Schildkröte zu fassen ist. Links und rechts (für den Beschauer)
von Mercur stehen in der unteren Reihe: Mars und Hercules,
ersterer in Mantel, mit Lanze in der Linken und wie es scheint einem
Schwert in der Rechten, letzterer mit der Keule in der Rechten und
den Hesperidenäpfeln in der Linken; wie gewöhnlich fällt an der linken
Seite die Löwenhaut herab. Wir haben also die von Zangemeister fest-
gestellte germanische Trias (Mercur-Wodan, Mars-Tiu, Hercules-
Thunar), welche auf jenen Votivsteinen regelmässig erscheint. Nur bildet
auf unserem Denkmal die Hauptperson Mercur, welche Stelle sonst in
jenen Denkmälern meist Mars einnimmt; doch ist auch dort die Reihen-
folge keine ganz konstante (s. Zangemeister a. a. 0. S. 51).
Suchen wir nun nach der auf den Votivsteinen regelmässig wieder-
kehrenden römischen Trias, so finden wir in der oberen Reihe als
zweite Gestalt (von links) unzweifelhaft Juppiter, bekleidet mit Mantel,