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Historisch-Philosophischer Verein <Heidelberg> [Editor]
Neue Heidelberger Jahrbücher — N.F..1936

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Bilabel, Friedrich: Die bilingue Weihinschrift des Kaisers Vespasian im Florentiner Museum
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https://doi.org/10.11588/diglit.47623#0032
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Friedrich Bilabel / Die bilingue Weihinschrift
des Kaisers Vespasian im Florentiner Museum
Stele No. 4021 des Museo egizio di Firenze aus Basalt. Höhe 0,490 m;
Breite 0,360 m. Mit Abbildung Tafel II.
Es war mir seit langem 'klar, daß die Form, in der Fr. Preisigke im
Sammelbuch I No. 4009 eine zweisprachige inschriftliche Weihung des Flo-
rentiner Museums für den Kaiser Vespasian gegeben hatte1 2, nicht korrekt
sein konnte. Ein gelegentlicher Besuch im Florentiner Museum über-
zeugte mich dann, daß weder der griechische, noch der ägyptische Text
von E. Schiaparelli korrekt gelesen, ja der erstere nicht einmal voll-
ständig herausgegeben sei3. Dies veranlaßte mich, das Museum um eine
Photographie zu bitten, die mir freundlichst übersandt wurde und hier
beigegeben ist, da eine Abbildung des Steines von anderer Seite nie ver-
öffentlicht wurde. Freilich fand sich, als ich an das Studium ging, daß
Preisigke eine bessere Edition übersehen hatte, die von W. Berend in
seinen Principaux monuments au Musee Egyptien de Florence (Biblio-
theque des Hautes-Etudes 50) S. 102 No. 4021 mitgeteilt worden war.
Dieser Gelehrte hatte auch den dort nicht veröffentlichten griechischen
Text links oben abgeschrieben als
[Trj Zjccrr] Seco
[laeyicrjTcp3,
ferner die Fehler ccveSt]kev statt richtig -kocv (Z. i) und r]K (Z. 4) statt kt,
verbessert.
Aber eben die Korrektur övcSriKav beweist sofort, daß die Ergänzung
in Z. 2 unkorrekt, weil zu klein ist. Da die Stele oben mit der so überaus
häufigen geflügelten Sonnenscheibe geschmückt ist, von der die Uräen
herabhängen — von dem rechten Flügel ist oben rechts der innere Teil
noch sichtbar —, so läßt sich die Größe des verlorenen linken Teiles sehr
genau bestimmen. Die Ausmessung zeigt, daß von der unteren griechi-
schen Inschrift in der 1. Zeile etwas über die Hälfte fehlt (ca. 27 B.),
während in der oberen links 3—4 B. verloren sind. Das spricht für die Er-
gänzung
1 Nach Schiaparelli: Museo archeologico di Firenze, Catalogo Generale dei
Musei di Antichitä usw. I (1887) 41 if. Nr. 1670.
2 Es fehlte der Text oben links.
3 Die Umsetzung in Minuskeln sowie die Akzente stammen von mir.
 
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