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Historisch-Philosophischer Verein <Heidelberg> [Editor]
Neue Heidelberger Jahrbücher — N.F..1936

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Runge, Sigismund: Die Umarbeitung des systematischen Katalogs der Universitätsbibliothek Heidelberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.47623#0132
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Sigismund Runge / Die Umarbeitung des systematischen
Katalogs der Universitätsbibliothek Heidelberg1
Im folgenden, soll die Umarbeitung der von dem Verfasser geführten
Kataloge der Rechtswissenschaft und Nationalökonomie an der Uni-
versitätsbibliothek Heidelberg beschrieben werden, die er unter der
Leitung von Professor Dr. Sillib in den Jahren 1929/1930 bewerkstelligte.
Sie wurde neben den laufenden Dienstgeschäften erledigt und mag für an-
dere Bibliotheken, deren Kataloge noch nicht hoffnungslos veraltet sind,
in mancher Beziehung als Beispiel dienen, wie standortgebundene Sach-
kataloge im Stile Hartwigs ohne allzu große Aufwendung an Zeit und
Mühe wieder zu einem brauchbaren Arbeitsgerät umgearbeitet werden
können.
Der Heidelberger Sachkatalog ist ein Bandkatalog mit albumartig ver-
schiebbaren Zetteln2. Er wurde 1874—1878 von Karl Zangemeist er3 ent-
worfen und nach seiner Anleitung von mehreren Mitarbeitern ausgeführt.
Das System ist bei weitem nicht so ausführlich wie das von Hartwig und
auch nicht mit der gleichen Einheitlichkeit angelegt. Insbesondere sind
die hier in Frage kommenden Abteilungen I (Rechtswissenschaft) und
K (Nationalökonomie bzw. Kameralwissenschaff) dem System Hartwigs
nach Umfang und Einteilung, weit unterlegen. Jedoch stimmen beide
darin überein, daß sie gleichzeitig auch Standortkafaloge sind, also die
Aufstellung der Bücher im Magazin wiedergeben. Das hat zur Folge,
daß jede Änderung am systematischen Katalog unweigerlich das Um-
schreiben der Signaturen in allen übrigen Katalogen und auf den Bücher-
rücken nach sich zieht; deswegen haben die meisten Bibliotheken auf
jegliche Änderung am systematischen Katalog verzichtet, so daß er auch
heute noch dem Stande seiner Entstehungszeit, also meist dem Stande
der siebziger Jahre, entspricht.
Was das bedeutet, mag sich jeder selbst für seine Wissenschaft klar
machen. Im ganzen gesehen trifft es die Fächer der angewandten Wis-
senschaften in weit höherem Maße als die der philosophisch-historischen
1 Hierüber hat der Verfasser bereits auf dem Bibliothekartag zu Tübingen
1935 berichtet (vgl. ZfB 52, 1935, S. 550 f.).
2 Genauere Beschreibung in ZfB 2 (1885) S. 6.
8 Das System des Realkataloges der U.B. in Heidelberg (Heidelberg 1885).
 
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