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Zugend will man auch noch geistig zwingen».jet>en wider-

standrgeist gegen dte verMsounq aufzugeoe^,wir würden
rofessoren Mchk mit Mhachtung geg'enüberstehen»

Mseren P«.

wenn unserem verlaygen nach wahrung d«r Lechte der Stu-
denten sttztiaegeben «ürde. wir wsllen tein» Radaupolitik,
aber wirweyren uns,V«,n wir angegriffen wrrden. Salange
«, nicht 'geschteht, datz utiser« Reckte geachtet werden, hatte
tch darVmlangen für unmSgsich, Vertreter odfn veaustragte
diekes SWemr, die sichsMematisch ünserrr und unseres volker
Zukunft «ntgeaenstellen, tzu lieben oder auch nur ;u achten.
Sm Schlusse semer klede fordert er dle Philosophische ZalultSt
auf, protest gegen die Ernennung 0r. Gumbels zum ao.
professsr einzulegen. Lr schliestt seine Rede mit einem wort
von Boguslav von Selchow, datz unserer heutigen Notzeit ein
flammendes Zeichen der Lrmahnung sein foll:

„Jch -in geboren, deuisch zu sühlen,

Bi« ganz auf deutsches Denken elngestellt,

Srst kommt met« BoN, dan« all dte andtrn viele«,
Srst meine Heimat, dann dte Welt."

Anschliehend sprach als dritter Redner vr. Nbendroth für
die Nltakademiker. Über seine Nede sowie über die Schkuhworte
de» herrn vr. Vogel (versammlungsleiter) werden wir in der
nächstsn Nummer berichten.

Nm Schlusse der Rede von l)r. Nbendroth sang die ganze
Versammlung „veutschland, Veutschland über alles",
das wie ein Schwur aus den herzen der versammelten erklang.
Nach dem Schluhwort von herrn vr. vogel kam folgende Lnt-
schliehung zur verlesung, die durch kräftige Zustimmung der
in Massen anwesenden Nrbeiter, Bürger und Studenten an-
genommen wurde.



„Studenten «»dvevl
,m gr-ßenHE^r Stabttz,
den schärfstenHttßäft gege» dte <
zum ao. Professor!

Aese «r»e»Wttfl, bte d»rch de« derzeitigen Herr«
kulttch«tt«tsttr, Dr. med. k. vl Aba« »e««ele a«
«rrfassungbtag »tz«e Borschlag der Aak«ttLtvo«ev»»»'
men wurde, bedrutet einen Tcklag tn» Grsicht oeS ge-
- samte« «atiouale« Deutschla»dS.

HerrGumbelist»tcht-eetg«e1,be»tscheS»ge«d
< zu führen. Teine Srneunuug schädigt de» Ruftzo«
Ktadt «ub NuttmrsMt Hetdelberg.

^ .. soforttge

von der
tzerartige

Provotationen der nationalgesinnte« dentsche« Be«
völterung uuterbleitze«.

Hesdelberg, den 7. Robember 1VS0.

vie amvesenden Studenten sangen zum klbschluh glelch
einem vrohwort ihres protestes „Surschen heraus".
Vamit schloh die protestversammlung, die alle Nnwesenden
überzeugt hatte, dah es der ernste wille aller nationaldenken-
den ttreise heidelbergs ist, die Studenten in diesem protest
bis zum Lrfolg ihrer Zorderungen;u unterstützen.

Am klusgang wurde zur Unterstühung der hinterbliebenen
beim Msdorfer Grubenunglück eine Sammlung veranstaltet.

Die Bewegung hat ihren Lauf begonnen,
sie wird ihren Weg gehen bis zum Ziel!

iur. Scherberger.

Heidelberger Stirderttenschaft rrrrd L. 1. k.

meci. Gustav-Ndolf Scheel.

vie L. I. L. (eonfsciörstion InternLtionLle <ies Ltucilants)
veranstaltete in den lehten Julitagen d. I. zum erstenmal in
veutschland und zwar in varmstadt ihr grohes Sportfest zur
Austragung der akademischen Weltmeisterschaften. Vie Veut-
sche Studentenschaft übernahm die organisatorische Leitung.
vies war selbstoerständlich, nachdem auf dem lehten L. i. k.-
Nongreh in Budapest der veutschen Studentenschaft, welche
bekanntlich auf dem grohdeutschen Prtnzip ausgebaut ist,
gewtsse Zugeständnisse gemacht worden waren. Nlan tat nun
alles, um den ausländischen Rommilitonen den Nufenthalt
in veutschland so angenehm wte möglich;u gestalten. Nlan be-
schloh als Nbschluh der veranstaltungen eine Zahrt nach
heidelberg zu unternehmen. vie heidelberger Studentenschaft
ertlLUe slch bereit, alle vorbereitungen sür diesen Tag ;u
treffen. Sofort wurde ein platz gemietet für das Rugbg-Lnt-
scheidungsspiel. Loote wurden besorgt für etne Neckarsahrt
während der Schlohbeleuchtung (es war am N. Rugust).

platz nach offizieller Legrühungsansprache des Gvervürger-
meisters, des Rektors und eines vertreters der Studenten-
schaft seinen Stbschluh finden sollte. Und schliehlich taten wir
alles, um ein gutes Gelingen des SchlohkeNerfestes herbeizu-
führen.

Unterdessen begann in varmstadt die Uustragung der
Meisterschasten leider gleich mit einem unerhörten Skandal.
vie auslanddeutschen Rommilitonen waren selbftverständlich
unter deutscher Zlagge angetreten. Gegen die Liste der deut-
schen Teilnehmer hatte vorher kein Land Linspruch erhoben.
Va legten plötzlich die Tschechen schärfsten protest dageaen
«in, dah die sudetendeutschen Xommilitonen sich in die Reihen
der deutschen gestellt hatten. Lin sofort zusammengesehtes
Lchiedsgericht entsckted unter sranzösisch-polnischem Linfluh
dahin, dah den Sudetendeutschen der Start unter deutscher

Klagge verboten wurde. vies war ein unglaublicher Schlag
gegen alle vorhergegangenen Nbmachungen und ein hohn
auf die grohdeutsche Zdee der veutschen Studentenschast. Ein
schnell eingelegter protest der V. St. verpufste wirkungslos.
Wir rechneten mit sofortigem Nbbruch der Nteisterschaften als
Rntwort, aber es geschah nichts. Nlan vertröstete sich aus die
L. l. ki.-Tagung in Brüssel, welche kur; bevorstand. varaufhin
lehnte die heidelberger Studentenschaft jeglichen Lmpfang
in hetdelberg ab und gab eine entsprechende Erklärung mit
Begründung an die Presse. Rlle Nngriffe besonders von
seiten der Linkspresse (Zranffurter Zeitung usw.) konnten uns
in unserem Standpunkt nur festigen. vie v. St. beschloh unter
allen Umständen die veranstaltungen auch in heidelberg
durchzuführen. Troh unserer guten vorbereilung war der
Lrfolg kümmerlich, es fehlte eben die Betetligung der heidel-
berger Studenten. Am Zackelzug nahmen nur die wenigen
auswärtigen vertreter teil. vas Rellerfest soll absolut nicht

ver Seschiuh der heidelberger Studentenschast wurvv
dann glänzend gerechtfertigt durch den verlauf der L. I. L.-
Tagung in Lrüssel. vie v. St. wurde dort mehrfach auf das
schwerste beleidigt. Nlan wärmte nicht nur dte alten Greuel-
märchen, welche die veutschen während des Urieges in Lelgien
verübt haben sollen, wieder auf, sondern der vorsitzende,
herr Saurin-Zrankreich, erlaubte es sogar ruhig, dah ein
tschechischer und polnischer vertreter die stechften Lehauptun-
gen gegen die v. St. aufftellen konnte. Linem Vertreter der
V. St. wurde das wort zur Lrwiderung einsach nicht erteilt.
viel;u spät, 2 Tage nach diesem vorfall, verliehen die vertreter
der v. St. unter protest Srüssel, nicht ohne einen Beobachter
zurückzulassen (!). vie spanischen und italienischen Studenten
hatten schon mehrere Tage zuvor, die Beziehungen zur
L. !. B. abgebrochen.

i ..O-


Lin wechseloolles Schicksal hat dm Veut^chen hochschulrtng
seit setner Gründung bis zu seinem zehriten vertretertag be-

gleitet, den er vom 17.—Z9. Dttoder aufiLem Schlok Vmtzen-
»urg der Srafen Amim abgehÄten hat. veutsche hoch-
schulring, vom seldgrauen Studentengeschlecht ^er Wellkriege»
spontan als -protest gegen versailles gegründet, hatte dar
grohe verdienst, die alten Gegensätze zMschen den Rorpo-
rationen, verbänden und Zreistudenten beseit igt zu haben.
Voch in dem Nlahe. wie sekne ersten Rufgaben ider nationalen
Lrziehung und politischen Schulung der Studer rten von den
Rorporatwnen und anderen Drganisationen übemommen
«urden, trat er selbst allmählich immer stärke r zurück. Jn
Boitzenburg vor zwei Zahren trat die wende ein.. Nonnte sich
die hochschuljugend bis dahin mit politischer Sc hulung allein
begnügen, erhob sick jeht die Zorderung nach de m politischen
Linsatz. Ver hochschulring löste sich aus seiner akademischen
Jsolierung und trat zur volksbewegung geg.en die Ver-
sklavung. 1929 stellte er sich geschlossen in die- Reihen der
nationalen Gpposition.

Ver diesjährige vertretertag in Boihenkmrg war eine
Rechtsertigung der Zielsetzung des veutschen hochsa^ulrings.
vie organisatorischen Zortschritte des vergangenen ^T-zhres
haben dazu geführt, datz der hochschulring wieder nahezu an
allen hochschulen feste Stützpunkte hat. Neben der aktiven
politischen Nrbeit, wie dem Linsatz im Rampf gegen den
stoungplan und für das Volksbegehren, wurde im vergangenen
Jahr die politische Schulungsarbeit in erhöhtem Ntahe fort-
gesetzt. Zn Schulungwochen, Rrbeitsgemeinschasten und öffent-
lichen vorträgen wurden autzenpolitische probleme, unter
ihnen Gstfragen besonders stark, behandelt. vas haupt-
gewicht der Nrbeit lag jedoch in der wehrpolitischen Lrziehung
der Studenten, durch die Rngehörige vieler Rorporations-
verbände und Zreistudenten erfatzt wurden. Nlehrere hundert
Stuüenten sind allein im lehten Zahr durch die erfolgreich
durchgeführten Zertenlager des hochschulrings gegangen, in
-enen sie im Geiste der visziplin und der Rameradschaft die
bedingungslose Unterordnung unter ein Ganzes gelernt haben.

Neben den sachlichen Leratungen über die Rrbeit des
kommenden Zahres standen im Nlittelpunkt des vertretertages
einige grundsähliche vorträge. prof. vr. Bäumler-Vresden
sprach über die „Lrneuerung des studentischen hauses,
Roderich von Listram über den baltischen Raum und die Gst-
bewegung und hans Schwar; über probleme der deutschen
Nutzenpolitik. Schwar; van Berk und Dtto Roffka referierten
über die Rrbeit des vergangenen Jahres und über das ver-
hältnis des hochschulrings zu den politischen und studentischen
verbänden. vie weitere Zührung des hochschulrings verblieb
in den bewährten händen von Schwar; van Berk. klutzec den
vertretern der örtlichen hochschulringe nahmen an der Tagung
zahlreiche Gäste befreundeter Grganisationen und der Ror-
porationsverbände teil. ver hochschulring wird auch in Zu-
tunft einen besonderen Nachdruck auf die wehrarbeit legen,
in der er von einer ganzen Reihe von verbänden unterstüht
«ird- ^ c, pr»,s«L»^,t.

Jeder

deuWe Stu-ent

ein Lemester im

ljeuMen L!teu!

Ausknnst erteilt:

Berein Studentenhaus e. B., Tanztg-Langsuhr.
Berein Studentenwerk e. B., Königsberg t. Pr.,
8. Fliesstr. S/5.

Ttud. Wirtschastsbüro der Handels-Hochschule
Königsberg i. Pr. 8. FlieSstr. 1.

Das tönende Capitol.

Ferienfilme.

vermag man sich darüber binweazusetzen, dah dar neueste wunder
menschenverdrSngender Nechnlk tausende von Musitern der Nrbeits-
losenunterstühuna und 8ürsorae ausgeliefert hat, verschlietzt sich nicht
unser <vhr einem yohlen Rlang oer Musik und der härte der gesprochenen
wortes, hat un» schon tm übrigen di« srostig« Leinwand in ihren Lann
aezwungen, dann kSnnen wir den Tonfilm „schön" finden, und werden
oel iedem programmwechsel aufr Neu ein Iubeln anstimmen, wenn
der zilm nur „tönt". hieraus baut die Zilmindustrie, da sie Lrzeugnisse
aurwirft, wte —

„klbschied" — angepriesen als erster grotzer Reportage-Tonfilm,
besonder» hervoraehoben, „garantiert lebenrwahr" gespielt von „nicht-
prominenten". Dne humorvolle wie auch dramattsche handlunal —
Leiber lieat aar keine handlung zugrunde. Leschlckte Regie steltt unr
„tSnende"^ Lüpen aur der Lerliner pension Splendtd vor unter aur-
drücklichem hinweir „so sind dte Menschenl": — «ine dtckliche, auf
wunsch börartlg« Pensions-Inhaberin und ihre Mtetrr, ein mtt Staub-
sauger bewaffneter Stadtreisender, dessen Zreundin „ein lieber, netter
Menschenkind", der liebebedürsttge Rulse mit hierzu geeigneter vrtef-
tasche, natürlich eine portion. Tanzgirlr, ein Lonferenciei ohne Lack-
schuhc, und noch ein übergeschnappter Musiker (herr vooh in Person,
drr die reizenden Melodien des Zilmr verbrochen hat). viese helden
olpern umeinander herum und ersüllen so die humoroolie wie auch
ramatische handlung. — wi« anspruchrvoll heute dar Publikum ge-
wrden istl

„Xomm;u mir zum Rendez-vour ' — etwar ganz neuer, noch nie
agewesen l Lin untreuer Lhemann und dle ungetreue ander« HLlste
geratrn in Suherlt verzwickte Situationen. „var lustigste Tonsilm-
Vaudeville der Zahrer" — und denkt Euch einmal, die vialog« sind aur
wattrr hasencleverr Zeder. — Sehr wohl braucht jetzt auch der Tonstlm
«inrn Vichter. voch ich alaube, bierzu muh anderr gedichtet weroen.
Lei dlesem Rendez-oour spricht mcht der hasenclever, wie wir thn wo-
andrrrher kennen. Nicht zu vergessen seien die zwet entzückenden
Schlager, die sich so oft wieoerholen, dah man sie nicht mehr nachpfeisen
kann, w«nn si« auraetönt haben. vergetzliche bekommen den Text
ichwar; auf wettz in die Tasche gesteckt. Lr ist ja auch zu schön: „Rennst
0« schon dar neueste Spiel — 8ex appesl" — Ich rate vir, verzichte!

„vich hab ich geltebt!" — ein 8ilm von Seele. va bleibt kein
kluge trocken. Mitwirkende: lauter Prominente, wie si« heihen, ist
Mir entfallen. klber dar weih ich noch, dar kleine Mädchen (4 Iahre?)
spkett am besten.

„Stn Lchutz im Tonfilm-kkteller" — eine HSchst kriminelle klnge-
legenhett, «ine hgmne auf den Scharffinn «tner ttriminalbeamten.
Znttre^sant dabei ist nur, ;u sehen, mii welchen Schwterlgkeiten die

W0!

una «iner Tonfilmr verbunden ist. Zedoch empfindet man er nicht
wohltuend.den ganzen klbend nur kltelierdust gemetzen;u dürsen l

vamit mir nun die Lapitol-Rasse nicht böse wird, will tch aurnlau-
dern, datz einlge Rommilitonen, selbstverständlich auch Rommilitonin-
nen, die sich während der Zerien am Neckarstrand im Endspurt zum
Nrstrendar-Lxamen oder;u Shnlich anaenebmen prüfungen besanden,
und auch solche, die bereits vor dem Ziel dar tlennen aufgegebenhatten,
klusspannuna und Trost sanden B. bei den „vreien oon der Tank-
stelle" oder im „Pro;ek der titttg Xellermann" mit seinem hokur-
poius. Vas sind Tonsinne, die durch Zrische und wih, durch anspre-
chende Melodisn, allein schon durch thre Lesetzung mit Lilian harveu
und willg Zritsch gefallen können. Solche tzilme sind wert, gesehen und
gehört zu werden. 5i« mögen fähig sein, klnhänger sür den Tonsilm
uno den 8ilm überhaupt zu werben und dem Theater, besonderr der
Gperett« starke Nonkurrenz;u bieten. vielleicht missen wir dann einmal
gern die Wärme der rampenbeleuchteten vühne, das persönliche ver-
bundensein von Schauspieler und publikum, dar gewisse Zeierliche,
Lesondere eines Theatsrabendr.

Der Film zum Lcmesteransang.

Lin netter Lmpfang ist den heidelberger Studenten in
ihrer liebgewonnenen Ntusenstadt bereitet. Ls schnattern die
Ganse vom Lapitol „Ein Burschenlied auS Heidelberg", ein
Loblied in Bildern und Liedern auf veutschlands schönste
Stadt! hierfür zollt man vank in der Nachmittagsvorstellung
vom Ntontag, den 27. Gktober. vie Sperrsitzplähe sind alle
besetzt, von oben gesehen, ein ungewohnt farbenprächtiges
Lild. vann noch eine kleine Überraschung: um eine recht
würdige veranstaltung zustande ;u bringen, lätzt es sich das
„Ntädchen für alles", die polizei nicht nehmen, vertreter zu
entsenden. viesen wird herzliche vegrühung zuteil. Ntan
fürchtet nur, datz einem geahnter Genuh vorenthalten wird,
so der Zilm wegen öffentlicher Beamtenbeleidigung und ver-
leumdung polizeilich beschlagnahmt würde. fiein Gedanke
daran! vie vorstellung dars beginnen! —

Wir protestieren energtsch dagegen! Ma« tritt
unsere Jdeale zu Bode«. Echtes deutsches Studententum ln
sctnem kraftvollen Lintreten für tiefwurzelnde Jdeen wird
aufs Gemeinste in den Lchmutz gezogen. Die SchSnheit der
Heimat wtrd mißbraucht. Sie wird znr Kulisse, vor der
Hanswurstpuppe« hin- und hergezogen werden. Unwtssen-
heit, Berständnislosigkeit zeigen dem BoN das Ltudenten-
leve« mit seinen Eigrnarte« in einer Weise, dte nicht nur
znr Wirklichkeit in Widerspruch steht, sondern (vietteicht
doch bewnht!) alleS in etnem niedere« Niveau erscheinen

lätzt. Lntschieden wehren wir uns dagegen die Nlen-
sur als unser hehrstes Gut, ein alterprobtes und be
währtes Nlittel zur Lrtüchtrgung deutscher aka '
demischer Zugend damit zu interpretieren, „di
einen prügeln sich, die Studenten schlagen sich!" wi.
erklären es für eine verleumdung, wenn der Zilm
visziplinlosigkeiten konstruisrt, wie sie sich i.n
saal oder an der Rneiptafsl im vargebotenen ab-
spielen. Bedauerlich ist, datz ein deutscher Film (Fabrikat
UB-^), der ein „Loblied" auf deutsche Wesensart aNstimmen
wtll, in Bildern, Worten und Musik, Geschmaülojigkeuon
vorzusetzen wagt, die für amerikanischen Geschmack ve-
zeichnend sind, uns Deutschen jedoch garnicht liegen. Gegen
sachlich vorgebrachte Rritik und wahrheitsgetreue wicdergabe
letcht übersprudelnder Studentenlust werden wir nie e! vae ein-
wenderr, selbstverständlich jedoch gegen die Rrtihrer Vi
wie es i'n den meisten Szenen der Zall ist.

Und so erdröhnten des Capitols Hallen von m
tönendenProtest. vie polizei schritt gegen ö'" - '

störer ein, und hinderte die Nusübung des i " 'v - '
rechts gegen öffentliche Slnpöbeleien. Zm M ^
sahen herr und Zrau virektor heidelberger ^pku
denten als „nnreise Menschen" an, zerbrachen sich
den Nopf, was die Studenten in diesem Zilm über- ^
haupt ;u tun hätten und glaubten, das VargeLetene
schmackhaft zu machen durch den hinweis „gest rn ^
war der herr Gberbürgermeister da, und der hat den
Zilm sehr nett gesunden!" (Ich weitz nicht, ob es
unsersm hochverehrten herrn Gberbürgermeistsr
recht ist, datz er zur Reklame vor versammelten
publikum benuht wird). Herr und Fra» Capttol'-
Dtrektor, Sie haben sicherlich oft während der Ferien dte
„unreifen" Menschen herbetgesehnt. Jetzt sind wir znr
Stelle! Sie brauchen die Heidelberger Studenten! Rchmen
Sie daherRüüsicht auf sie und haltenSieFtlme vonH-idel-
berg sern, die bereitS vor ihrem Erscheinen von uns dsntlich
genug abgelehnt wurden. Zhr Lntgegenkommen veim
„Lurschenlied von heidelberg" hat sicherlich seine wirkvng
nicht versehlt. herr virektor, §rau virektor.Sie hc.ben
viel wieder gut zu machen! iur. Zred himmU.
 
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