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S.-S. 1933. Rr. 1.

„Der tztUxlberger Stvd«ni"

Seite 3

Mobeii u.Mkil ber MeiiiMiiI!

Reichsgesetz ülier die
Studentenschaften.

Berli», 22. April.

Tas Michskal'inelt hnt in scinrr SaniStaasijjling
dns solaende Reichsacsetz nber die Bildnng vvn
Stndenteiischnften nn den wissenschnftlichen
H o chsch n l e n vcrnbschiedet:

Dic Reichsregiernng hat das fvlgende Geseh be-
schlvsse», dvs hicrinil verküildet wird:

8 1.

Die bei einer wissenschnftlichen Hoch-
schule Vvll eiiigeschriebenen Stndeiiten
deutschcr Abstvmmung nnd Mnttersprnche
bilden nnbcschndet ihrer Stnntsnngehörig-
keit die Ztndenteiischnft dieser Hvchschule.

§2.

Tie Stiidentenschnft ist Glied dcr Hvchschnle und
vcrtritt die Gesamtheit dcr Stiidenten. Sie hnt mit-
ziltvirkc», dnß die Studcnten ihre Pflichten gegen
Bolk, Ztnnt nnd Hvchschnle crfiillen.

„ 3.

Dns nnhere über Anfbnu nnd Arbeit dcr Stu-
dentenschnsten rcgeln die Studentenrechtsverord-
nunge» der Lniidesregieriingen »nd die Sahiing
nungen der Landesregieruiigen nnd die Sahnngen
der Hochschnlen nnd der Stndentenschnften.

In der Begründiiiig zn dcm Geseh hcißt es:

Tie dentsche Hvchschnlc ivnrzelt im deutschen
Bvikstnm. Sie dient dem dentschen Bolke. Die
Stndenten sind nls Glieder der Hochschnle be-
rnfen, nn den Aufgnbcn der Hochschnle gcgen-
über dcr Bolksgesamtheit mitznwirkcn. Um diese
Mitnrbeit zn ermöglichen nnd dnucrnd zu sichcrn
bcdarf es einer geordneten Znsammenfnssnng
derjenigen Stndenten, dic dem dentschen Volke
durch Abstnmmnng und Mnttersprache an-
gehören nnd zninnerst vcrpslichtet sind.

Tie reichsgesehliche Regelnng ist erforderlich:

I. um ve.. "U.sZ,.. ..'..d »Ll' Al'l'-'-t der Studenten-
schasten diejenigc fcsle nnd einheitliche Grnndlage zu ,

geben, die dem übereinstimmcnden Bedürsnis aller
dcntschen Hochschnlen und deren Berhältnis zur
Bolksgesnmthcit svwie dem Znsammenschlnb der
einzclnen Studentenschast zur dentschen Stndenten-
schnstentspricht.

2. nm dcr volksbürgcrlichen Znsammensetznng
dcr Stndcntenschnften den Rechtsbvden zu geben.

Der Neuaufbau
der Studentenschaft.

Als Führer der Heidclbcrger Stndentenschnft be-
stimmc ich hiermit als Amtslcitcr fvlgcnde Kommili-
tonen:

1. Schriftführcr Knmerad Vogdtstur.;

2. Knsfenwart Kamernd Sturm, tliool.;

3. Knmpsstelle gegen Schnintz nnd Schnnd Stnrm,
tlieol.;

4. Prefsc und Propaganda Kamernd Six, pbil.;

!). Wehrnmt Kamernd Erbse, meü. ilent.;

6. Grcnz- nnd Anslandsnmt Kaincrad Graf von
Wedel, inr.;

7. Arbeitsdienst nnd Werkhalbjahr Lembcrgcr,
rer. pol.;

8. Amt für staatpolitische Bildung

9. FachschnftSamt Kamerad Marx, ebem.;

10. Stndentcnhilfe Kamerad Oechsle, tbeol.;

11. Berbindnngsstelle znm Kampfbund sür dentfche
Kultnr Kamcrad Defieber;

12. Kültiirnmt Kamernd Fink;

13. Amt für Leibesübnngen Kamerad Wetzel.

Zn persönlichen Referenten nnd Mitarbcitern:
Stellvertretnng im N.S.D.St.B.: V.CHelius;
Korpvrationen nnd Wnfsenring: Spitz;

Stahlhelm: Hübinger;

Katholifche Kvrporationen, Gruppen nnd Bereini-
gnngen: Berberich;

Politische Bildnng: Baper.

Tie Amtsleiter ivählcn bis znm 5. Mai ihrc Mit-
nrbeiter nnd legen sie zur Bestätignng vor.

Die Ansschüsse, Disziplinargericht nsw. werden
P'B 5. Mai nmbesetzt werden Scheel.

Wozu ein Kulturamt'?

Knltur kann man nicht dnrch Gesetzc besehlen,
nicht dnrch Berordnnngen bestimmen. Kultnr ist
die Lebensäußernng der Volksscele. Knltur ist etwas
organisch Gewachsenes. Die Regiernng kann allen-
falls das Leben der Volksfcele abdrosseln, vielleicht
sogar ersticken — nnd die vergangenen Jahre ließen
eine solche Entwickelung in Dentschland ahnen —,
aber sie hat nicht den Lebenssunken, der eine neue
Kultur cntfachen kann. Jst ein Bolk in feiner Seele
noch gesund, brancht man nm seine Kültur nicht zu
bangen; ist dic Volksseele aber krank oder sogar ge-
storbcn, so können auch die weisestcn Verordnungen
einer Regierung nichts mehr helfen. Bürokratie und
Beamten können nicht Schöpfer einer Kultnr sein.

Es war also eine Verkennung des Begrisfs Kul-
tur überhanpt, wcnn der letzte Asta in seiner ztveiten
Sitznng noch nnckiträglich ein Kulturamt schuf?
Zicherlich, wenn es die Änsgube dieses Knlturamts
iein soll, eine nene Kültur zn schaffcn. Aber es gibt
noch eine andere Seite dcr Knlturarbeit, die in
Sonderhcit osfiziellen Stellen der Ossentlichkeit, und
vor allen Tingcn einer Bolksregiernng zukommt:
die Wegbereitnng znr Kultnr, das Wegschanseln der
Asche, damit das Fener wieder ansslnmmen knnn,
dns Säubern der Külturstätten. Mit machtvollen
Griffen nimmt unsere Regiernng diefe Arbeit ans.
Aber es iväre für diese wenigen Männer ein hofs-
nniigsloscS Bcginnen, wenn sie bei dieser Arbeit
nicht die nötige Unterstühung finden ivürde. Dieser
Kämpf gcgen die Fcinde nnserer Knltur knnn von
obe n wobl organisiert wkrden,nber nnten müssen die
vict en einzeliien Milarbcitcr stehen, dic diesen Kämpf
in i hrcm besonderen Bereich weiterführen,die ihn in
seiner Kleinheit, nm nicht zn sagcn Kleinlichkeit be-
enk)en. Tcnn das (Lndziel ist groß, cs sordert restlose
Hi-ignbe: einmal muß das Bolk fromm wie zn cinem
Gc,ttesdicnst zn seinen Knltnrgütern pilgern, es muß
erleu. ' 'ü diese Knlturgüter sein heiligster, sein
tenerster.

Mit dicsem . nengegründete

Knltnramt an seim. .lnfgaben. Sie

scheincn in zivci Gruppe.. en: in mittclbare

und unmittelbnre.

Dort, wo dns Geld im Wege stcht, hört die Knnst
aus, Kunst zn sein. Tort, wo für den einzelnen die
Jrage nnstaucht, ob er licbcr ein Mittagessen dran-
geben oder in ein Konzert gehen soll, wird dcr Dienst
an der Kultnr eine sianzielle Angelegenheit. Es
heißt nun entweder den Sinn dcr Knnst — denn sie
js, sür alle da — odcr den Geldbeutel eines Stnden-
ten verkennen, wcnn man von ihm zn hohe Eintritts-

preise verlangt. Es wird nlso die Ansgabc des Knl
tnramts sein, allen Ltudcnten den Besnch wirklicher
Külturveranstaltniigcn zn crmöglichen.

Toch das Kültnramt mnß anch selbst knlturelle
Werte vermitteln. Tiese Anfgabe kann nur in enger'
Znsnmmenarbeit mit den Fachschaften erfüllt wcr-
den. Bis jctzt waren anch die meisten össentlichen
Vcranstnltnngen der Fachschnften nnr von den näch-
sten Bekannten besnckit. Es mnß sich ermöglichcn
lassen, daß anch die andcrcn Fakultäten an dcn all-
gemeingültigen Veranskaltungen ihrer Schwester-
faknltät Anteil nehmen. Soweit man voranssehen
kann, wird dnrch das frenndliche Jnteresse dcs Herrn
Prof. Besseler die Znsammenarbeit mit dem musik-
wissenschaftlichen Seminar besonders rege sein.

Schließlich ist noch von einer bcsonderen Ab-
teilnng des Knlturamts zu reden: der Heidclberger
Stndentenbühne. Es ist dnrchaus nicht das Ziel
diescr Bühne, Schanspieler zu züchten. Schan-
spielerisch begabte Studentinnen nnd Studenten
arbeiten hier mit. So können zivar keine überwäl-
tigenden künstlerischen Leistungen erwartet werden,
nber der besonderc Ztveck, dic Beziehnngen zumThe-
ater enger zu knüpfen ist erreicht. llbcrflüssig zn
erklären, daß ein etwaiger Reinertrag grnndsählich
notleidenden Stndenten znkommt! Anch in diesem
Semester wird dic Heidelbergcr Stndentenbühne
an die Offentlichkeit treten. Man plant ein Stück,
das besondcre Beziehnngen zur nativnalen Er-
hebung aufwcist,

Hiermit sind die Aufgaben des Kultnramts kurz
nmrissen. Nur eins ist noch nicht besonders gesagt:
Was für alle Amter dcr St.H. gilt, gilt vor allcm auch
sttr das Kultnramt: cs hat seine LebenSberechtigung
verwirkt, wenn nicht dic ganze Stndentenschaft
tätigen Anteil daran nimmt.

R.Fink.

Schanspielerisch begabteStudcntinnen undLtuden-

tcn mcldcn sich schriftlich nnter Angabc ihrcr
Wohming beim Akad. Knlturamt.

Aufgaben des Wehrpolitischen Amtes

Nnch dcr staallichen Ancrkennung nnd Nen-
gliedernng dcr Teutschen Slndentcnschast durch die
nationale Regiernng Hitler snllt dem Wchrpvlitischcn
Amt die ganzc Tätigkeit des Akademisch-Wissen-
schaftlichen Arbeitsamtes zn. Tiese Tätigkeit in ihrer
strasseii, bewährten 22eise weitest möglicki anszn-
baucn, isi die Anfgabe des Wehrpolitischen Amtcs.

Wir müssen dnnach trnchten, alle dentsckien Stn-
denten wehrsvortlich nnd ivehrwissenschastlich znm
Zwecke nnserer Landesverteidigung vorznbereitcn.
„Wehrsport ist die spvrtliche Belätignng deS Körpers
nnd Geistes, die in ihrer AnSwirkung nnd Dintzan-
wendnng Wert snr die Landesverteidignng hnt".
Uiiter diescr eindeuligen AnSlegnng begreifen wir
sosort den llntcrschicd zwischenEportnndWehrspvrt.
Jch erkenne den Sport als solchcn znr Schnlnng dcs
KörpcrS unbedingt nn. Ich erachte ihn als Borstnse
zum Wehrsport als sehr nvtwcndig. Aber eS muß in
nnsercn Kreisen nnn endlich einmal an össentlicher
Stelle anSgesprochcn werden: Was nühen nns gol-
dcne und silbernc Medaillen anf dcr Olinnpiade,
wenn an unscrer Grcnze seindliche Geschütze nnd
Tanks lanern. Tie französischc Grenze schützt ein
schier nnbezwinglichcr Festnngsgürtel, in Tcntsch-
land — sind Aschenbahnen. Fn Frankreicki nnd Pvlen
briimmen tansende von Fliegern, jederzeit kampf-
bereit gegen uns, der dcntsche Bürger zahlt lieber
RM. 5.— für einc» Boxkampf, ivo sich 2 vor 20000
Zuschauern die Köpfe blntig schlagen, als RM. 1.—
sür ein Flngzeng. Wcnn hundcrltansende nns der
Aschenbahn stchcn, dann findcn sognr unsere Feinde
lobende Worte; wenn aber üOOOliO Mann SA. mar-
schieren, dann zittert unter ihren Lchritten nnser
ganzes feindliches Europa.

llberlegen wir, welchc nngehenren Geldsnmmen
jührlich für Sport ausgegeben ivcrdcn! Sie sind
meist nicht nniiütz verwcndet worden, aber wieviel
nühlicher ivären diese Gelder sür die gcländesport-
liche Ansbildnng der Jngcnd eingcseht worden. Jn
der Berantwortnngslosigkeit der Jngend gegenüber
zeigt sich ganz besvnders die staatspolitische Unsähig-
keit der bisherigen Machthabcr.

Für uns Studenten ist der Wrhrsport dns
Primäre, der Lport das Sekundäre.

Deutscher Ltudcnt, Dein Studium allein
qualisiziert Tich noch langc nicht siirs Lcben,
wenn Tu Dich nicht freiwillig einzusctzen wcißt
sürBolk »nd Baterland!

Bringe mir keincr etwaige anßeiipolitischc Fol-
gen alS sksckchaltige Bedenken! Das Versniller Diktat
ist zwar nichtchckH'i gemacht, daß wir es erfüllen,
sondern daß rvir cs nichk ersüllen kömicn, nm Frank-
rcich nnd seinen Jreunden für alle Zestcn Möglich-
keiten dcs Einsprnches und der Einmischüng' in
dcutsche Angelegcnheiten zn geben. Abcr es gibt
nvch branchbare Wege. Seid bci der AnSlegnng dcs
Diktates nicht sranzösischcr als die Herren vvn Ver-
snillcs!

Unter den beiden solgenden Punkten tvill ich
nnn knrz uinreißeii, wie dic Ansbildnngssolge im
Geländcspvrt nnd wie die Wehrwisseiischnst an der
Hochschnle z» gestaltcn sind:

I. 1. Ordiinngsüliiingenlpslichtmäßig).

2. Spvrtlichc Schießausbildiing. Wafsen: Klein-
kalibcrbüchse, Wehrmannsbüchse (pslicht-
mäßig).

3. Kärten- nnd Gcländekniide (pslichtmäßig).

4. Wochettendübnngen, Ansmärsche (monatlich
einmal), (pslichtmäßig).

Spezialabteilnngen:

l>. Nachrichtcnwesen. Ravigntionsnnterricht.

0. Gassckmtz.

7. SanilätSwejen.

8. Scgel- nnd Motorsliegerei.

Jericnausbildniig:

0. Geländespvrtlager /I für Ansänger.

„ U für Fvrtgeschrittene.

„ 0 für Spezialisten.

II. Jedcr Stndciit sollte sich in einem seinem Stn-
diensnch »ahelicgenden Wehrfach speziell aus-
bilden. Die wehrwissenschnftliche Arbeit läßt sich
natürlich nicht so vnnktmäßig anfführcn. Die
Wehrwissenschaft mnß eininal die prnktischen
Übungen nnter Pnnkt I dnrch theoretische Schu-
lnng vervollkommnen, sie mnß iveiterhin all dic
Studcnten zn besonderen Unterrichtsstnnden er-
sassen, die wahrscheinlich zn keiner der unter 1
angeführten Spczialabteilungen gehen iverden,
so z. B. Mathematiker, Bermessungsingenicure,
Gcologcn, Bolkswirtschafter, Philologen, Ju<
risten nnd Theologen. Weiterhin gehören zu den
Anfgabcn der Wehrivissenschaft Wehraufklä-
rnngsvorträge für eincn großen Zuhörerkreis.
Die einzclnen Gebiete noch klarcr darzustcllen ist
an diescr Stelle nicht möglich.

Zum Schlusse will ich hcrvorheben: Tnrch Ver-
wirklichnng dieses Programmes wird keinesfalls die
Fordernng erhoben, ans der Hochschnlc einen Ersatz
für Kriegsschule oder gar Kriegsakademie z,i machen
Stets wird die dentsche Hochschnle daS Streben nach
Erkcnntnis nnd Lehce ivnhren. Jhrem Wesen ent-
spricht es aber, wenn die Universitas dje Wehr-
erziehung nnd Wehrwissenschast in ihr Lehrgebäude
einfügt.

Diese Wehrhastmnchniig der akadcmischen Ju-
gcnd ist dcr frühercn Wchrpflicht nicht gleichzusetzen.
Wir benötigen hente über eine elemantarc Grund-
kenntnis hinans eine differcnzierte Wehransbildmig
nach besten beruslichen und persönlichen Leistungen.
Für uns Studenten ist es Pflicht, nns so vorzu-»-
bereiten„daß wir jcderzeit znm Schutze des Vater-
landes aufgeruien werven könncn. Die Wieder-
gewinnnng der dentschen Freiheit nach außen wird
kanm gelingen, dnrch Papierpolitik ohne Macht-
bildung.

Hans Erbse, Leiter des Wehrpolitischen Amtes

Tätigkeit des Amtes siir Leibesiibungen

Dcr akademische Sport nimmt im deutschcn
Sport eine Soiiderstcllung ein. Nicht, wcil ihn eine
andcre Gesellschaftsschicht pslegt. Nein, der heutige
Jungakademiker entstammt nicht mchr einer sozial
besscr gestellten Klasse. Was nnseren Sport von
dem, ivic cr in Vereincn getricben wird, nnter-
scheidet, ist das Ziel, das wir verfolgen. Es geht bei
nns nicht nm Pnnkte nnd S'ieg oder Meisterschast. Wir
haben die grotzeBerusung, Fiihrer zu erziehcn und
guteS Beispiel zn gcben.

Wir geben ein gutes Beispiel dnrch nnscrc saire
und reinc Gesinnung beim Spiel. Wir verzeihen
nnscrem Gegner einc Entgleisnng nnd vcrgclten
nicht (Aeiches mit Glcichem. Wir beschimpsen uns
nicht gegenscitig, wenn wir einen Fehler gcmacht
haben nnd sind großzügig gcgcn den Schiedsrichter.
Dadurch arbeiten wir an uns selbst, indem wkr uns znr
Großzügigkeit erziehen nnd über Kleinigkeiten hin-
wegsehen. Nnr wer Herr über sich sclbst ist, kann
znm Führer anderer wcrden. Wir wollen Männer
erziehcn, die als Vorbild dastchen, die rein sind an
Leib nnd Seele, nicht Sklaven ihres Temperaments
nnd ihrer Leidenschast, Männer, die unsercm armen
Bolk über seine schwerste Zeit hiniveghelfen, Männer,
dic stark nnd zäh genng sind, um seinen Kanipf um
den Wiederanstieg zn gntem Ende zu sühren.

M Wir dienen dem Ganzen, wir kennen keine Kon-
fessionen und keine sozialen Unterschicde. Wir wollen
allc erfassen.

Jm Sportprogramm des Sommerse-
mesters ivird sich im Bergleich zn früher manches
ändcrn. Ter Betrieb in den Spielabtcilnngcn ivird
im großen und ganzen wie gewohnt weitergehen.
Anch Schwimmen, Leichtathletik nnd Turnen wer-
den keine Ändernng erfahren. Das Rudern kann
eisriger gepflegt iverden, da die Univcrsität jetzt cin
eigencs Rnderhaus und eigene Boote bcsitzt. Ter

erfreulichste Erwerb jedoch sind die ö nenen Tennis'
plätze auf nnsercm Sportplatz. Es wird jedem Stu-
denten und jedcr Stndcntin zu relativ niedrigem
Preise möglich sein, Tennis zn spielen. Auskunst:
Schulgasse4(J. f. L.).

Sehr stark in den Bordergrnnd treten wird im
S.S. dcr Wehrspvrt. Er ivird den Hauptteil
unsercs Programmes bilden. Gerade er ist ja wie
kein anderer Sport geeignet, den Menschen zu
Kameradschaft, Zucht, Untcrordnnng nnd Gehorsam
zu crziehen. Jedcr Einzclne sollte sich als Leitmotiv
sür seinc wehrsportliche Tätigkeit das Wort, das
Schlieffen einmal über die Erziehnng des preußischen
Offiziersanssprach,zu eigenmachen:„VielLe!sten,
wenig hervortreten, mehr sein als erschei-
nen".

Otto Wetzel,

1. Vorsitzender des Amtes sür Leibesübungen.

Kmt für staatspolitische vilbung.

vas kimt für Itaatspolitische Biiduna hat in dem
Neuaufbau veutschlands und der Nufgabe der Politi»
sierung der deutschen Nation besonders wichtige Üuf»
gabsn. Unser erster Vortragsavend ist

am Zreitag, den 19. Mai 1933.

Ls spricht Lxz. 14:. heinrich Schne«

über „veutsche akademische Zugend und kolonialer
Gedanke".

Nach der inneren Lefreiung des deutschen volkes muh
der Nuf nach äußerer Befreiung, nach dem Necht jeden
Nulturvolkes auf Lebensraum und koloniale Letätigung
wieder aufleben. Oer vortrag soll ein gewalttges Le-
kenntnis der kjeidelbcrger Studentenschast zum Now
nialgedanken werden. Nommilitonen , sihr sollt Labn-
brecher und pioniere in diesem Nampf sein. Erscheint
geschloslen.

Nuch an die Oozenten und Lürgerschaft srgeht die
Linladung.
 
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