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W -S. 1933/34. Nr. 1. „Der Helüekbergrr Stsüenk*

Selt« 8

Der Erziehungsplan -er deuffchen Etudentenschast

Ole Erzichung der Studentenschast

Von Mimsterialrat vr. Haupt.

Vortrag gehalten bei der Eröffnnng des ersten
Schulnngslagers snr Kameradschastshausführer der
Deutschen Studentenschaft in Rittmarshausen bei
Göttingcn.

September 1933.

Licbe ttameraden! Jch möchte mit wenigen
Wvrten auf das Wcsen eincs Kameradschastshauses,
auf das, was wir in der Äeschichte ähnlich dcm Ka-
meradschaftshausc finden, eingehen. Wir können
anf dem (Hcbiete des Gemeinschastslebens nnd der
Gemeinschaftserziehnng zwei großc Typen sindcn:
die Kaserne und das Kloster. Die Kaserne steht ans
der Rasscseite, auf der Blntseite, anf der staatlichen
Scite des Lebens. Auf der anderen Seite steht das
Kloster mit scinen Einzelzellen. Der Mönch lcbt nicht
in einer Gcmeinschaft, er arbeitet in der Einsamkeit,
in eincm System von lanter einzelncn Zellcn. Vvn
jeder dieser Zcllen soll er unmittelbar zn Gott oder
dcm Geiste Verbindnng halten. Dadurch Ivird cr
abgeschnitten von dcr Welt und anch von scinen
Kamcraden. Die Gemcinsamkeit der geistigen vr-
ziehung des Klosters ist dic Gcmeinsamkcit dcs Dn>
kens nnd die Gcmeinsamkeit des Zieles dicscs Ten-
kens. Auf diese Weise wird jeder für sich an einem
gemeinsamen Ziele arbeiten nnd sich zu einem ge-
meinsamcn Ziele hinbilden.

Gcgenüber diesen beiden Thpen — der
ttaserne auf der Teite des Ttaates und dem
Üloster auf der Seite der ttirche und auch
des Gelehrtentums — gibt cs noch eine ge-
meinsame Nrform, das ist das MSnnerhaus,
wic wir es bei beinahe allen NaturviMern
finden. Das Münnerhaus ist der Staat, ist
aber auch die ttirche, ist politischer Ber-
sammlungsraum, ist ttaserne und ist Heilig-
tum. Jm Gcgensatz dazu stehen die einzel-
nen Hiitten nicht das Bolk. Die Aamilien-
hütten des Dorfes müssen die Lubstanz, die
das MSnnerhaus verbraucht, immer wirder
erneuern und erhalten. Das ist soziologisch
gesehen cine Borform dessen, was wir hcute
mit unserem ttameradschaftshaus errcichen
wollen.

Was wollen wir cigcntlich crreichcn? Wöllen wir
cin Klvster bauen, wollen wir Soldaten sein und in
ciner Kaserne wohnen, lediglich ein Wehrbund sein,
odcr wollen wir eine Kirchc sein und von dcr Welt
fort absoluten Zielcn uns zuwenden? Es handelt sich
um cin stndcntischcs Kameradschaftshaus, und die
Universität, wie sie heute ist, stellt ganz vorwiegend
ein Gelehrteninstitut und ein Jnstitut zur Erziehnng
vvn Gelchrten dar. Jch will damit nicht sagcn, dah
die Univcrsität diesem Ziele wirklick nachgeht, aber
die Jdcologie stcht immer noch auf dicsem Boden.

Es sragt sich, tvollen wir als ein akademisches
Kamcradschaftshans diese Form, oder wollen wir
einen SA-Trnpp in das Kameradschastshaus legen?
Wollen wir dort als Mannschaft wohnen, wvllcn wir
die gcistige Ansbildung unifvrmicren oder wollen
wir eine Scheidung vornchmen? Es wird organi-
satorisch nicht ganz lcicht sein, gleichzeitig militärischcn
Gcist zu züchten und die einzelnen Leute studiercn
zu lassen. Wir dürsen uns über die Schwierigkeiten
nicht mit einigen Schlagworten hinwegtäuscheu
lassen. Wir verwahrcn uns gegen diese Patriotcn,
die heute Siegesfestc feiern, wo die schwerste Arbeit
noch vor uns liegt.

Der Studcnt hat im Kameradschaftshaus die
Aufgabc, sich zum politischen Soldaten auszubilden.
Jch habe cben dic Schwicrigkciten gezcigt. Die Gc-
mcinschaft ist keineswcgs Selbstwert, sie ist nur dann
ein Wcrt, wenn sie Mittel ist zu cincm großen Ziel.
Die pcrsönliche Freiheit ist auch sehr wcrtvoll. Es
mnß also ein Zicl sein, das größer ist als die persön-
ljche Jreiheit. Die Gemcinschast darf nicht das
Hcrdenlebcn von Mcnschen scin, die nicht mehr allein
leben können. Wir wollcn uns darüber klar sein,
daß die meistcn Menschen heute nur ihrem Herdcn-
triebe folgen, wenn sie einer Gemeinschaft ange-
hören. Der Nationalsozialismus hat vom ersten
Tage scincs Entstehcns an sich ein Ziel aufgestellt, cs
hat wohl niemals ein Volk in der Stunde der so voll-
ständigen Zcrreißung und Niederwerfung gewagt,
sich die Gründung eines großen völkischen Reiches,
des großdeutschcn Rciches, zum Zeile zu sehen.
Sehen wir die heutigc Wirklichkeit an, so müssen wir
uns sagen, wir haben crst den ersten Schritt getan
und wir haben keine Veranlassung, Siege zu seiern,
wo die schwersten Schritte noch vor uns liegen!

Dle Zahl der Ralionalfozialisten reicht
augenbliiklich nicht eimnal auS, das hentige
kleindeutfche Reich zu regieren. Für einen,
der weitz, was Rattonalfozialismns ist, gibt
«s auf Jahrzehnte hinaus keine Arbeits-
lofigkeit. Das maghentebei denungeheuren
Mtgliederzahlen der Partei verwunderlich
erfcheinen. Mr wollen unfere Aufgabe

nicht zu leicht machen. Ss ist nicht leicht,
Razi zu fein; es genügt nicht in einer Front
;u stehen und auf ein Kommando zu warten,
fondern es wird von Jhnen erwartet, datz
Lie handeln, wo niemand weitz, wer kom-
mandtert.

Sobald die Gemeinsckaft zur Herde wird, er-
wächst überhaupt niemand mehr aus ihr, der noch
außcrhalb der Herde lebcn könnte. Wenn Sic Füh-
rer von Kamcradschaften der dcntschen Studenten-
schaft werden wollen, dcnken Sie an das Wort
Niehschcs:

„Auch diefer Hirte gehörte noch zur Herde".

Es wird vom deutschen Studcnten rccht viel
gefordcrt; die Bildung dcs deutschen Studenten ist
zugleich cine politische uud eine wissenschastliche
Bildung. Es darf dic Lebensform des Kamerad-
schaftshauscs nicht die Möglichkeit des Alleinscius
für das einzelne Mitglicd anfhebcn. Man könnte
organisatorisch vorschlagen, daß zwar dic Schlaf- nnd
Spciscräume in 5tameradschastshäuscrn gemein-
schaftlich sind, daß auch Arbeitsräume gcmeinsam
sind, und daneben müssen ..och Räume für den ein-
zelncn da sein. Es muß eine politischc Bildung unter
skaffcr SA-Diszipliu sein, aber es muh auch Raum
scin für selbständige Arbeit des einzelncn.

Jch möchtc zu dcm Jnhalt dessen, was das Kame-
radschaftshaus nun lehren soll, noch etwas sagcn.

Es gibt eineii langweiligen und einen
intcreffantcnRationalfozialismus.

Der langweilige Rationalfozialismus
der augenblilklich in Dentfchland fich brcit
macht, bestrebt die Wiederherstellung der
alten gnten Litten: die unanständigcn
Bücher werden wieder verboten, die Nacht-
lokale werden wicdcr gefchloffen, man be-
nimmt fich wieder fittfam. Der langweilige
Rationalfozialismus ist die Wiederher-
stellung der biirgerlichen Moral. Es gibt
aber daneben, und zwar im Kreife der Min-
derheit noch einen intereffanten Rational-
fozialisrnus, nnd deffen Aufgaben find noch
nicht erledigt. Lie müffen fich die Entfchri-
dungsfrage vorlegen, was Lie in Zukunft
treiben wollen, den langweiligen oder den
intereffanten Nationalfozialismus. Diefe
beiden Richtungen werden fich im Lause der
Zeit recht weit voneinander entfernen. Iu
dem intereffanten Rationalfozialismus ge-
hört dcr Lozialismus, die Berstaatlichung
der Banken, der Wehrfport und noch vieles
andere.

Eine gute llbcrschrist hierzu hät vor kurzem die
Pariser jüdische Zeitung „Das Tagcbuch" gefunden
mit den Worten: „der Urwald rülkt an". Das soll
cine Verhöhnung des Nationalsvzialismus scin, aber
ich möchte im Namen des interessantcn National-
sozialismus djcscn Ausdrnck anerkenncn. So muß
Wcsteuropa cs sehen. Tas ist sür Westeuropa der
Urwald, das sind die germanischen Barbaren. Der
Mutterboden, dcr Urwald brach in unsercm deutschen
Urvolk in Zciten dcr Gefahr immcr wicder durch.
Hente, wv sich die westeuropäische Zivilisation durch
dic ganze Welt hindurchgcfressen hat, da wagt cs das
dcntsche Volk, zum Urwald zurückzukehren.

Es gehört die absolute Absage an dic sogcnannte
Bildung dazu. Wer in den Phrasen dcs Bjldungs-
schwindels noch bcfangen ist, wird nicmals den Zu-
gang zum Nativnalsozialismus finden. Auch heute
gibt es schon eine Reihe von Profcssoren, die glau-
bcn, sie müßteu dem Nationalsozialismus den Geist
in Broschüren nachliefern. DerNationalfozialismus
hat fein Dafein nicht angefangen mit Richtlinien,
fondern mit einem Kampfbund.

Das alles macht Jhnen Jhre Arbeit nur immer
schwerer. Jch habe Jhnen immer nur Schwierig-
kciten anfgezeigt. Es genügt überhaupt nicht,
irgendetwas Vergangenes zu übernehmen, sondern
wir müsscn vou unserem Blickpunkt die ganze Welt
wiedcr übersehcn. Dabei sollen wir auch noch Stu-
dcnten sein und uns zum Urwald bekennen. Es ninß
also ein andercr Geist sein, der in den Kamerad-
schastshäusern und in der künftigen Wissenschast
arbeitcnsoll.

Jch kann mir denkcn, daß unabhängig von dcm
heutigen liberalen System unsercr Hochschulen, das
zu resormieren äußerst schwierig ist, sich kleine Grup-
pcn in den Hochschulen bilden, die mehr wirklichc
Arbeit leisten als zwei oder drei große Hochschulen.

Es gcht nicht mehr an, daß ein natio-
nalsozialistischer Student und SA.-Mann
später als Lehrer weiter das lehrt, was cr
in libcralem Geist in der Hochschule ge-
lernt hat.

Ich möchtc schließen mit eincm Hinweis auf dic
Korporationshäuser. Sie waren in ihrer Ent-
stehimgszeit wirkliche Kampfzellen, aber in der

bismarckschen Zeit überlicß man das ganze politische
Denken dem eincn Manne. DamalS ist dieses Ab-
sinken der politischen Aktivität unS lebensgesührlich
geworden. Wir wollen keinen Hitlerpatriotismns
züchten, so wie es cincn bismarckschen odcr wilhel-
minischen Patriotismus gegcbeu hat. Wenn djc
Korporativn als politischer Bund ausgehört hat zu
bestehen, wenn sie darübcr hinaus sogar als Bund
ohne politisches Ziel anfgehört hat zu bestehen, und
das hat sic in allen Fällen getan, wo ein einzelner
sie sür seinc Zicle gebrauchen wolltc, dann ist die
Korpvration kein Bund mchr, sondern nur noch ein
Vercin. Und wcnn sich herausstellt, daß dieser Ver-
cin bcnutzt wird von Mcnschen, die cine Jnteresscn-

gemeinschast bilden, dann hat sich der Sinn des
Bundes in sein Gegenteil verkehrt. Dann hat auch
dieser Verein sein Existenzberechtigung verlorcn. Es
gcht nicht mehr an, daß unsere Führer in Bundes-
häusern erzogcn wcrden, die mit dem ganzen Luxus
der wilhclminischcn Zeit eingerichtet sind. Sie
müssen auch aus diescm Gebiet auf die nenc Urwald-
haftigkeit und Primitivität eiiistellcii.

Wir haben im Kameradschastshaus die Ausgabe
übcrnommen, dic Disfcrenzicrung in Kaserne,
Kloster und Gelehrtenstnbe wicder zurückzuführen
auf das Männerhaus. Wir wollen darin eine
Jugend heranbilden, die jederzeit bereit ist, dem
Staate des Dritten Reiches sich hinzugcben.

Schulungsplan des NSOSiB für das Winiersemester 19ZA.Z4

Tie politische Schnlung des Nativiialsozialistischeii
Studeiiteiibiiiides wird ab Winter 1933 imter den dop-
pelten Esesicht-punkt gestelll:

1. Di« langjährigen Sameraden des Studenton-
buudes si»d überall reduerisch auszubilden, so daß sie
ihrcrseits wieder übernehmen kömien:

a) Schuluiig der jungen Kameraden,
t>) Schulnng bei der NSBO.,
c) Schulnng bei der Hitlerjugend.

2. Tie neueingetrctenen Äameradcn, die seit dem
Wintersemefter 1932/33 dcm Studentenbund beizctreten
sind, sind innerhalb dieses Semcstcrs soweit zn fördern,
dast sie in der Lage sind, nnch Äblauf dicses Semesters
in den Kurs 1 überzugehen.

Zu diesem Zweck werden von dcn Kreisschulnngs-
leitern i» örtlicher Zusammensassung solvcil als möglich
(srnppen des Kurscs 1 aus den Sltcren Samcradrn
gebildet. Tiese Kamcraden nehmen durch untcr Leitung
des Kreisschulungsleiters:

a) Geschichte des Nationalsozialismus.

(Literatur: Czech-Jvchberg: Hitler; 1>r.
v. Leers: Hitler; 1>r. v. Leers: Geschichte des
Nationalsvzialismus (erscheint demnächst);
Gehl: Die natioualsozialistische Nevolution;
Wilhelm Fanderl: Bon 7 Mann zum Volk;
Hans Fritz Sohns: Kamps und Aufstieg des
Nationalsozialismus zumDritten Reich; selbst-
verständlich: Hitler: Mein Kampf.
k) Deutschtum in Europa.

(Literatur: Thalheim: Das Grenzland-
deutschtum (Sannnlung Göschen); I>r. K. C.
von Lvesch: Das Antlitz der Grenzlande; 1>r.
v. Leers: Oberschlesien, Polnischer Kvrridor
oder Deutsches Weichselland, Memelland;
Mahner: Der Kampf der Sudetendeutschen
um Recht und Freiheit (Berlag F-ranz Eher).)
c) Grundzüge der Rassenknnde und Vvrgeschichte.

(Literatur: Günther: Rassenkunde bes
deutschen Volkes; Vr. Kadner: Urheimat und
Wege des Kulturmenschen; andere Literatur
nach Auswahl.)
ä) Deutscher Sozialismus.

(Literatur: Graf E. zu Reventlow: Deut-
scher Sozialismus; Programm der NSDAP.
von Feder oder Roseuberg; Feder: Mein
Kampf gegen die Hochfinanz.)

Für die Geschichte des Nationalsozialismus werden
drei Vortragsstunden, fnr Deutschtum in Europa eben-
falls drei Vortragsstnnden, fnr Grundzüqe der Rassen-
kunde und Vorgeschichte und deutscher Sozialismns je
zwei Vortragsstunden, die tunlichft der Kreisschulungs-
leiter selber hält, eingesetzt.

i!ln diese Vorträge schliesten Redenbungen an, in
denen die Kameraden das Gehörte der vorigen Stunde
in flüssiger Rede ohne Phrasen nnd unter Benutzung
sachlicher Stichworte darzustellen haben. Der ganze
Kursns trägt das Gesicht eines Aührerseminars — er soll
dem NSDStB. überoll die Masse geschnlter Schulnngs-
leiter und Redner verschaffen.

Alle Kreisschulungsleiter sind verpflichtet, die ge-
nannte Literalur in einer Kreisschulungsbibliothek als

Handbibliothek für die Kameraden des Schnlungskurses 1
(altere Knmcrnden) bereitznhallen. Die Kreisleitcrhaben
die zur Anschasfnng nvtwendigen Summenaus derKreis-
kasse zn gewähren.

Die neueingetre teneii Kameraden sind in fol-
gender Weise zu schulen:

a) Geschichte des Nationalsozialismus.

(Literatur: s. oben.)

Ii) Programm der NSDAP.

(Literatnr: Programm der NSDAP.
iiebst Kvmmentar von Feder odcr Rosenberg.)
Es sindct jede Woche cine Schulniigsstunde statt, dic
tunlichst in der betreffende» Ho-Gru bzw. Fa-Gru abzu-
halten ist. Soiveit bereits Schulimgsleiter in den Ho-Gra
und Fa-Ärn vorhanden sind, übernehmen sie diese Schu-
lnng; anshilfsweise nnd zur Probe künnen Mitilieder
des Knrses 1 nach Attweisnng des Kreisschiilungsleiters
mit der Schulnng einzelner Gruppen beaufkagt werden.
Tie Aufgabe dieseS Kurses ist, die neueii Kameraden rest-
los mit der iiativnalsozialistischen Jdee und Entwicklnng
vertraut zn machen.

Die ANSt-Gruppen nehmen an beide» Knrsen teil,
je nach der Länge dcr Zugehörigkeit dcr einzelnen Käme-
radiniien zur ANSt. Daneben können auf Wunsch und
im Benehmen mit der zuständigen ANSt-Leiterin noch
besondere Iknrse über Frauensragen eingelegt werden.
Die ANSt-Leiterinnen sind besonders hinsichtlich der
Geeignetheit der einzelnen Schuluiigsleiter zu hüren. Die
dem Kursus 1 angehürigen ANSt-Kameradinnen könneii
»ach Aiiweisimg des Kreisschulungsleiters mit der Schu-
lung der ANSt-Kamoradiniien in den Gruppen des
Kurses 2 betraut werden.

Der Kreisschulimgsleiter ist verpflichtet, einmal in der
Woche den Kämeraden und Kameradinnen eine politische
Wochenübersichtzugeben. DieseWochenübersichtist in kur-
zen Stichworten dem Bundesschulnngsleiter Or.v.Leers,
Berlin-Steglitz, Hohenzvllernstr. 6, allwöchentlich vom
Kreis aus zuznleiten.

Die Mitglieder der Kreisschulnngsabteilung
stellen sich, soweit sie vom Kreisschnlungsleiter dasllr aä
geeignet erfunden werden, als Redner der örtlichen
NSBO. unv der HJ. zur Verfügung, um auch in diesen
Organisationen zu schule». Wer sich nicht bewährt, ift
vom Kreisschulungsleiter sofort zurückzuziehen.

Dieses Wintersemester svll fotgende Ziele erreichen:
eine brauchbare Durchschulung der neuen Kameraden
und die Schafsung eiues gewandten und im National-
sozialismus auch geiftig gefeftigteil starken Stabes von
Schulimgsleiteril aus den Kämeraden des Kurses 1.

Von den Käeisschulungsleitern ist mit aller Energie
dafür zu sorgen, daß die politische Schulnngsarbeit die
notwendige Beachtung findet, daß ihr vom Kreis das
unbedingt notwendige Geld zur Verfügung gestellt wird,
daß die einzelnen Kameraden geistig wirklich gefördert
werden.

Die Kreisschulungsleiter sind verpflichtet, monatlich
Bericht spätestens bis zum ü. des folgenden Monats an
den Bundesschulnngsleiter lä. v. Leers, Berlin-Steglitz,
zu senden.

Mit Hitler Heil!

gez. Vr. von Leers
Der Bundesschulungsleiter.

Zi'elbewußie Minderheit

NSStK. Sieben Mann, das war die Grnndbasis
der NSDAP., sic war schwach, aber sie hat ansgereicht
zum Sieg. Hunderttausende, Millionen sind gekommen,
die Zahl wnchs, aber der Kämpfqeist blieb der gleiche.
Die NSDAP. war eine Minderheit, eine Splitterpartei,
die in zähcm Kamps um die Stimmen des deutschen Vvl-
kes ivarb. Kleine Trupps, vft winzig kleine Trupps
waren es, die die Grundlage unseres neucn Reiches
schnfen. Auf der Arbeit dieser Kämpfer in der Minder-
zahl beruht das Wunder des Frühjahrs 1033. Was den
Millionen unfaßbar erschien, war diesen Mämiern selb-
verständlicher Sieg. Nichts hatte sie beirrt, sie sahen auf
den Führer und schritten mit ihrer Fahne unentwegt
voran. Sie waren immer der Stoßtrupp, die Minder-
heit der Tapseren, die Bresche schlug, durch die die Masse
nachrücken konnte. Sie haben das Land wachzetrommelt
und nun, da das Land, da Deutschland erwacht ist zu
neuein Leben, ist ihre Mission noch nicht erfüllt.

Nach der Schlacht bindet den Helm festerl Dieses
Wort hat auch für den nationalsozialistischen Staat
seine alte Bedeutimg. Auf die Aktivisten kaim Deutsch-
land niemals verzichten, heute weniger denn je.

Tie Masse unseres Volkes hat sich zu unserer Fahne
bekannt. Da ist es die Aufgabe der deutschen Menschen,
die ihr Deutschland m heißem Kampf zurückerobert
haben, den Geist dieses großen Äämpses zu pflegen.

Wir Nationalsozialisten haben die Anbetuiig der
Zahl immer abgelehnt. An uns ist es, die national-
sozialistische Bewegung nicht in hausbackener Sättigung
im Zuge der Gleichschaltung erstarren zu lassen. Eine
Bewegung, die auf Führer-Äusleseprinzip basiert, kann
nic die Masse des Durchschnitts ersassen, sondern nur
eine hochwertige Führerschicht, die einer zielbewnßten
Mindcrheit gleichkvimnt, anstreben. Die NSDÄP.
wird niemats vergessen, daß sie eine weltanschauliche
Bewegung ist, die in SA. und SS. den Soldaten der
deutschen Revolntion, den sicheren Garant des deutschen
Sozialismus besitzt. Nicht Staat im Staate, sondern der
Kern des Nciches wird diese Bewegung sein.

Parallel zu diesem großen Beispiel „Neich und Be-
wegung" wird der NSDStB. in Ablehnung von Mit-
gliedermassen die wertvollste Substanz, der Kristalli-
sattonspunkt in der Deutschen Studentenschaft sein. Die
Studierenden der deutschen Hoch- und Fachschulen wer>
den ihre Führung immer aus den Reihen der alten
Äämpsorganisatioii des NSDStB. erhalten, die in An-
erkennung der iwtwendigen Schulimg der studentischen
Führerschicht veraiitwortungsvoll den Weg zurückgeht,
den Weg von der regellosen Masse zur zielbewutzten
Minderheit.

Hans Hildebrandt.

Wir wollen

mit harten Augen um uns sehemauf daß unsere Mihen gesund
und echt eine wirlliche Front der deutschen Erhebung bleiben.


NWM

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