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W.-S. 1S87M. Nr. 7

„Der Heidewerger Student"

Geile S

Vein knmpfblatt!

MW MM! MMkS!


Bild 9

Bild 7

2o kounnt dor !!l>. Jnnunr hrron. Eine Meichschnl-
tung ist übcrslüssig. „Dic Studciitciischasi" — sv
schreibt G. A. Schccl damals (Bild
0) -- ,,ist >>n völkischen Gcdaiikcn
immer in dcr cisten Linic jicstandcn".

Die Arbeit dcs Wintcr-Sc-
mcsters IW4-W ist nntcr der
SchristlcitiiNg bon Rndolf Müllcr
gckennzeichnct dnrch cinc starkere
Mitarbeil dcr Dozentcn: Prof.
Krieck schreibt über dcn „Wisscn-
schaftlichcn Stoßtrnpp" imd „Die
Revolution des deutschen Mcn-

übcr ihrc Arbcit. — Jcdc Riim-
mcr bedcntct min dic Parvle zn
cincni ncncn Kampfabschnitt „Stn-
dcnt sein hcißt dicncn!", „Heidcl-
berg, dic svzialistischc Hvchschnlc!",
„Radikalc Umwaiidlnng der Wis-
senschaft!", „Schlagt die Reaktion,
ivv ihr sie trcfft!" (Bild 8).

Dic Nnmmcr vom L.Inni 1934
bringt znm cistcnmal den „Bvr-
stvsp'. Daß cr an Deiitlichkcitnichts
zn ivünschcn übrig läßt, ist selbst-
verständlich. Einigc Übcrschriftcn
ans dcr Ansangszcit: „Wielangc
nvch Stahlhclm?", „Selig sind die
Arnicn im Geiste", „Schlvarzes
Bcrbrcchcrgcsindcl", „Achlnng —
cin Viativnnlsozialist!"! .Üomnien-
lar übcrflüssig!

„Der Erfolg dcr Rcvvlnlivn stellt
nene Anfgabcn". Dcr „Heidclbcrgcr
Stndent" wird znr Grnndlage der
von dcr Stndentcnschaft dnrchgcsühr-
ten Schnliing. Nnmiiicrn Ivic „Ge-
schichte dcs Nalioiialsvzialismns"
„Rassc und Vvlk", „Stant nnd Er-
zichnng" bcstimmcii das cistc Scmcstcr
nach dcr Revolntivn.

Zur Vvlksnbstimmiing nm 12. No-
vember 1933 bringt der „Hcidclbergcr
Student" cine Sonderiinmmcr herans
(Bild 7). Jn cincr Anflagc von 10009
Ztück erschcint Ende Jannar 1934 die
Nummcr „Unscr Zlel »nd Glanbe:
Dic sozialistische Nation". Eine „Presse
iind Propagandn"-N»mmcr »mreißt
dic Neugestaltnng der dcntschen Presse,
Tas Grenz- und Auslanddcntschtnm"
Ivird verschicdentlich behandcli. Jmmcr
wiedcr geben dic Fachgrnppcn Bcricht

trägt der „Hcidclbcrger Stndent" den stolzen nnd
verpflichlcndcn Untcrtitel „Kampsblatt des NSD-
Stndentenbllndes". Hans Holccck übernimmt dic
Schrifllcitnng. Bvll beißender Jronie sckireibt er
in cincr dcr fvlgcndcn Nilinmerii:

„Sic habcn ganz rccht, Hcrr Kommilitoiic, der
„Heidelberger Stiident" hat sich langsam ancki zn
eincm jener rowdyhastcn Nazikampfblättcr ent-
wickclt, die hente im Zcitaltcr der Evvlntivn ganz
übcrslüssig sind. Frnher, ja frühcr, so vvr dcm
Jannar 1933, mögcn sic vielleicht eine Spnr von


Bild 10

Daseinsberechtigniig gehabt haben, sofern sie für
Arbeiter nnd anderc „niedcre Schichten" des Vol-
kcs gcschricben waren. Abcr heute! Hentc gilt es,
an die „Sinndcntung der Revolution" zn gehen
nnd die „gcistigcn Väter des Nationalsozialismus"
zn sinden. Wahrhaft cinc große Ausgabe, anch für
einc Stiidcnten-Zeitniig . . .

Wir möchten dazu nur folgendcs feststellen:
Hcute, ivo es um dic Durchsehung der national'
sozialistischcn Weltanschauung im ganzen Volkund
damit um das Schicksal der Nation geht, kann ein
stndentisches Kampfblatt nicht radikal nnd nm-
stürzend genug scin. Was wir an unserm kleinen
Kampfabschnitt zur Vernichtung der Feinde des
Nationalsozialismus beitragen können, das tun
wir!"

nei-elbernerötu-ent


SAU Dlk RkMW. lvl! ldk slk W!

D» A kt.

Bild 8

schen", der damalige Rektor, Prof.
Groh, über „Die neuc Univcrsitäts-
Vcrfassnng".

Die Niimmcrii dicscs Semcsters
zcigen dcntlich den Schritt von der
Fordernng zur Tat. Der „Heidelbcrger
Stndent" wird zu einem Spiegelbild
der gclcistetcn Arbeit. Eine Nummer
enthält als geschlossciics Ganzes nnr
Referatc nus cincr studentischen Ar-
bcitsgcmcinschast, znglcich ein Be-
kenntnis znr Gemeinschaftsarbeit in
dcr Wisscnschaft. Einc andere läßt
die Kamcraden zn Wort kvmmen,
djc als Anstaiischstudentcn das Aus-
land kcnncngcleriit haben.

Dic techntsche Ansgestaltung wird
von Nnminer zu Nnmmer besser.
Einc davo», „Heidelbcrg, die Grcnz-
land-Universität im Wcsten", bringt
zwci grohe Bildseiten „Das Gesicht
der Wcstmark".

Vom Sommer-Semester 1935 an

Mit den schärsstcn Wasfen greift der „Heidelberger
Student" die Reaktion, das Jndentnm, die Freimau-
rerei, den Jesuitismus nnd den politischen Katholizis-
mns an. Ein paar Überschriften aus der crsten Num-
mcr: „Bolksfront gegcn überstaatliches Gcsindel",.
„Die Frcimaurerei, cin Stachel im Fleisch dcr Na-
tion", „Jesuitismus, der dnnkle Lrden der Gewissens-
kncchtnng".

Jn der bishcr nnerrcichten Anflage von 15000
erscheint mit sarbigem Titelblatt die 24scitige Sonder-
nnmmer „Deutscher Sozialismus" (Bild 9). Das gro-
ße Ercignis der Wiedercinführnng dcr allgemeinen
Wchrpslicht wird von ciner Sondernummer begleitet,
die anf der Titclseite eine Mjölnir-Zeichnnng trägt:
„Endlich srei" (Bild 10). Jn der Nummer „Dcutsche
Weltanschauung in sieghaftcm Aufbruch" spiegelt sich
das Ringen der Zeit in höchster Eindruckskraft.

Die Behandlnng der großen weltanschanlichen
Fragen hat die Problemc des Hochschnllebens in den
Hintergrund treten lassen. Lorenz Harth, der nun die
Schriftleitnng übernimmt, steht vor der Aufgabe, den
„Heidelberger Student" wieder zu einer ausgespro-
chenen Studentenzeitung zu machen. Diesem Ziel

lv Iatzve

NSD-St«dvvtv<lviii,d

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Bild II

dient dcr Ausban dcr „R»perto-Carola"-Seite. Das
Ausschcidcn G. A. Scheels aus der Heidclberger Stu-
dentenführiing ist Anlaß zum Rückblick auf die Ge-
schichte der Studcnienschaft. Die Nummer „Student
in der Bcwegung" zeigt den Einsatz in SA, SS, HJ,
Arbcitsdienst nnd Landdienst. Zur Zehnjahresfeier
des nationalsozialistischcn Stndentenbundes erscheint
eine Sondernumincr, die die „Etappen des Kampfes"
an dcr üniversität Heidelberg aufzeigt (Bild 11).
Dic Nummer „Abrechnung mit den Feinden des
Rciches" setzt sich mit äußcrster Schärfe mit dcm poli-
tischcn Katholizismus auseinander. Sie enthält das
bisher noch nie verössentlichte Bild dcs Jesniten-
Generals Wladimir Ledochvwski.

Die Pressearbeit des Sommer-Semesters 1936
steht im Zeichen der 550-Jahrfeier dcr Universilät.
Earl Fink hat die Schriftleitung übcrnommen. Er
bringt eine 36seitige,reich bebilderte Fcstnummer in
besonderer Aufmachung heraus, die vor allem den
am Universitätsjubiläum teilnehmendcn Ansländern
Ausgabe und Stellung der Hochschule im Dritten
Reich vor Augen führen will. Reichsminister Rust
schricb das Geleitwort.

Dancben sinden abcr auch die SA-Nummer und
die Fachschaftsnummer (Bild 12) allseitige Aner-
kennung.

Jn den nun folgenden Semestern machen Helmut
Wierhake und Carl Fink den „Hcidelberger Stu-
dent" noch mehr als bisher zu einer aktuellen Studen-
ten-Zeitung, die sich weit über Heidelberg hinaus
großer Beliebtheit erfreut. V—ss.

llMelbMierSkcheck










Btld 12
 
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