Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Volksblatt (18) — 1885

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44621#0621

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
‚ * —
2—
— —*

Munng, den 21. Dezanber 1885.

aacge ben Nentag, Mittwoch und Freltag. Preis monatlich 36 Pf.
ö —.— Schiſtaaſſe 4 2— bei den Trägern⸗ zuudtwörts bei den 2nen und Voſtanſtalten.

Einzelne Nummer 4 6 Pf. Man ö abvnnirt beim



2—

„ ihren Gräbern aufſteigen? Wenn Du das wirklich glaubſt,

Verlorenes Spiel.

Roman von Cl. Lemore.
Fortſetzung.) —
Pauline hielt bei dieſer Stelle den Athem an und lauſchte
wieder; aber außer dem Heulen des Windes und dem Raſcheln
der Blätter auf der Terraſſe blieb Alles ſtill. Jack bebte
unwill ürlich und zog ſie noch feſter an fich, als ſie fortfuhr:
„Dann, nachdem ſich der arme Maſter Humbert über
den . ichnam ſeines Sohnes gebeugt und ſich ſeiner ſchreck-
lichen That vollbewußt worden, Tn ad der letzte Fun-

4 — be Verni — Ann.
Lana Airder — Nl ine

E

N
raſte. Die Di Z
davon, und 1 =

— —

— ö 03

— 8 ⁵

— + 7

— — — 4
vurch einen

dabei jedoch
ſpäter der erſtt
heit den Beina
ö „Welch' S —
„Ja, es iſſ
daß dann, weſ =
zu thun, was
Beiden wieder
hielten und mq
der Füße und
„Ich kann
Gedanken bring
Jack ruhig.

annn
9

„ Drundft
über Deine bel
Maler, der oh

ſo muß dieſer dem ihrigen identiſche Glaube in erſter Linie

aus Deinen eigenen Gedanken und Anſchauungen entſtanden
ſein; und in dieſem Falle iſt es ſelbſt jetzt noch nicht zu
ſpät zurückzutreten.“
Während er ſprach, blitzte es faſt wie ein Hoffnungs
ſtraht in ſeinem Auge auf.
Einen Augenblick ſchaute ihn Pauline in ſprachloſer
Todesangſt an. Sie war aus gewiſſen, nur ihr bekannten.
Gründen, ſo ganz von der Bedeutung des Anzeichens ab-
ſorbirt geweſen, daß ihr gar nicht eingefallen, Jack könnte
es möglicherweiſe von dieſem Geſichtspunkte aus betrachten.
Sie umſchlang ihn mit den Armen und ſchmiegte ſich in
wilder, troſtloſer Verzweiflung an ſeine Bruft, indem ſie
flehte er ſolle nie davon ſprechen, ſie zu verlaſſen, wenn er
nicht wollte, daß ſie entſeelt zu ſeinen Füßen niederfalle.
Es war vielleicht ein wunderliches Omen, daß dies ge-

gerade die letzten Worte ihres Geſpräches waren in dem

letzten längeren Beiſammenſein das ihnen vergönnt war, ehe
ſie nebeneinander vor den Altar ſtanden.

Achtzehntes Capitel.

Dem Capitain Pelling war es ſehr ärgerlich und ſtörend
für ſeine Abſicht, ſoviel wie möglich die Gelegenheit zu be-

nutzen, bei Ethel ſein Glück zu verſuchen, daß die Abweſen-

heit ihres Vaters jetzt gerade hindernd in den Weg trat.

Er brummte und blies ungeduldig die Rauchwolken von ſich,

als er Mr. Mallets Brief, worin ihm dieſer die Mitthei-
lung machte, daß er gezwungen ſei, auf eine Woche zu ver-
reiſen, zum erſten Male durchlas. Dann, nach dem er ſich

von der Nutzloſigkeit ſeines Mißmuthes überzeugt hatte, fing

er an zu überlegen, auf welche Weiſe er in ihrer Einſam-
keit etwas Zerſtreuung ſchaffen körnte.
Im Briefe, den er ihr ſchickte, ſchrieb er ihr, wie er

jetzt noch mehr denn je bedauere, weder Mutter noch Schweſter,
nicht einmal eine alleinſtehende Verwandte zu befitzen, die
er dazu preſſen könnte, die Anſtandsdame zu ſpielen, damit
er Miß Mallet als Gefangene entführen könne.
ten Einladungen zu Zuſammenkünften bei den Verlegern
und er richtete es ſtets ein, daß er vor ihr dort war und

Dann folg-

kehrte gewöhnlich auch noch einmal, nachdem er ſie in eine
Droſchke gehoben, zu geſchäftlichem Plaudern zu Mr. Bram-
well zurück ehe er ſelbſt abfuhr. Dann kam gewöhnlich mit

der Frühpoſt an jedem Morgen ein Brief — natürlich ge-

ſchäftlich — oder ein Roman; im Laufe des Tages ward
eine Schachtel mit den reizendſten Blumen oder ein Körb-
 
Annotationen