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J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne) [Editor]
Versteigerung zu Köln / J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne): Sammlung Heinr. Lempertz sen., † zu Köln a. Rh.: Bibliothek ; Handschriften, Miniaturen, Kalligraphie, Urkunden ... ; Versteigerung zu Köln a. Rh. den 7. bis 20.April 1904 — Köln, 1904

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23276#0160

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Grossherzogi. Badischen Haus-Fideicommissgut, gehörigen Exemplar verglichen, welches er benannte:
„Marienleben u. Biblia pauperum“, u. hat herausgefunden, „dass die beiden Codices nicht ganz die-
selben seien, sondern 3 Fälle denkbar: „Die vorlieg. Handschrift nur ein Auszug aus dem Originale
des Grossherzogs von Baden, oder aus einer dritten wahrscheinlich verloren gegangenen Hand-
schrift, welche der Muttercodex war, oder dass die Simrockhandschrift zu der Karlsruher der erste
Entwurf oder Bearbeitung sei.“ Später (1898) bezeichnet Hone unsern Codex als „Handschrift der
Marianischen Bibel des Konrad von Alzey“ u. er sei von 1370. Die vorliegende Handschrift ist in
niederrheinischem Dialekte verfasst. Die 84 colorirten Handzeichnungen, die von einem geschickten
Meister, sehr wahrscheinlich nach einem sehr alten Meister des XIII. Jahrh. gemalt sind u. biblische
u. profane Scenen darstellen, teils in figurenreicher Composition, weisen auf Köln als den wahr-
scheinlichen Ursprungsort hin. Der Codex ist incomplet, es fehlen Blätter am Anfänge u. am Ende
(vorne Kap. I—VII und hinten XXXIV—LII), die Mitte ist aber ganz vollständig, „was demselben
einen Vorzug vor dem grossherzoglichen Exemplare verleiht.“ Simrock hat den Codex wahrschein-
lich deshalb nicht veröffentlicht, weil, das Gedicht, wie Mone sagt, kein „Produkt.unserer deutschen
National-Literatur sei, sondern eine Übersetzung oder Überarbeitung aus nordfranzösischem oder
latein. Texte des XIII. Jahrh., eines Werkes, das vielleicht Speculum humanae salvationis heisst.
— Die Erhaltung des Codex ist keine tadellose, insofern eine Anzahl deV Zeichnungen etwas ver-
wischt sind u. einige Blätter eingerissen. Der Text ist deutlich u. sorgfältig in rot (Ueberschriften
u. Anfangsbuchstaben der Verse) u. in schwarz geschrieben. Die Briefe Mone’s, die sich über den
Codex aussprechen, liegen bei, 4 in Original u. einer in Abschrift.

Siehe Abbildung,

2023 Evangelia sec. Joliannem, Matthaeum, Marcum et Lucam. — Speculum
Mariae fratris Conradi de ord. Minorum. — Registrum evangeliorum per
totum arnrnm. — Sermones de tempore per annum. — Sermones Anthonii de
tempore et alii tractatus tlieologici. Papiermanuscript am Ende des
XIV. u. im Anfänge des XY. Jahrh. von verschiedenen Händen sorg-
fältig in 2 Col. geschrieben u. rubricirt. 396 Bll. Fol".

Werthvoller theologischer Codex. Nach einer Aufschrift auf der ersten Seite gehörte
er dem Kloster St. Peter in Erfurt an. Trefflich erhalten u. unbeschnitten. Acht der Blätter sind
Pergament.

2024 Biblia latina. Pergamentmanuscript aus dem Anfänge des XY. Jahrh.,
in feinster Perlschrift in 2 Columnen geschrieben, mit grösseren u. kleinem
Initialen in rot u. blau, rubricirt. 58 Linien, 252 Bll. Hldbd. (Rücken defekt.)

Nicht vollständig und durch Feuchtigkeit gelitten.

2025 Genealogia personarum veteris testamenti ab Adamo usque ad Jesum Christum.
Pergamentmanuscript aus dem Anfänge des XY. Jahrh., zwei-
spaltig geschrieben, mit einem über alle- Seiten hinlaufenden
Stammbaume, der in rot, blau u. gelb gemalt. Mit 2 schönen in
Gold u. Farben gemalten Initialen. 15 Bll. Fol°.

Interessantes Manuscript. Mit dem Ex-libris des Monasterii Murensis (Kloster Muri in
d. Schweiz).

2026 Speculum monachoruin, cum precibus, et de vita et conversatione Jesu Christi.
Papierhandschrift aus der 1. Hälfte des XV. Jahrhunderts mit

7 blattgrossen, höchst interessanten Federzeichnungen mit Scenen
aus dem Leben u. Leiden Christi. 34 Bll. 12°. Pgt.

Ausserordentlich kostbares Manuscript, geschmückt mit 7 auf das feinste
ausgeführten Federzeichnungen eines vorzüglichen Meisters der deutschen
Schule. Die ganze Art der Ausführung weist auf Oberdeutschland hin, auf die Manier des Meisters
E S und seiner Schule. Jede der Zeichnungen umfasst 3 Darstellungen aus dem Leben Jesu, im
ganzen also einundzwanzig. Breite derselben 7 cm., Höhe 9l/a cm.

2027 Cisio Janus. Mittelalterlicher Heiligen-Kalender in lateinischen Versen mit

vielen Marginal- u. Interlinearglossen. Papierhandschrift aus der I. Hälfte
des XY. Jahrhunderts, beginnt: „Cum sit necessarium sanctos invocare“

u. endet „Jugitur oramen peccantes protegat Amen.“ 13 Bll. Kl. 4°. Rot. Mqubd.

Interessanter Codex, sauber u. deutlich geschrieben.

2028 Eyn gebet op dat ewangelyum des kersauendes (?). Manuscript auf
Papier aus d. Anfänge des XV. Jahrh. 2 spaltig auf 1 Seite geschrieben,
31 u. 21 Zeilen. 1 Bl. 8°.

2029 Leonardus de Utino. De modo offerendi venerabilem eucbaristiam missando
et oleo et vino pro sacerdotibus compilatorum. Papiermanuscript aus dem
Jahre 1445, 11. Juni in Erfurt. Sauber in 2 Col. geschrieben u. rubricirt.
18 Bll. fol«.

Beiliegt das Fragment von noch 1 andern Codex aus dem Erfurter Kloster.

2030 St. Petrus in Erfordia. Liber. Cum aliis opusculis. Papiermanuscript
aus d. Mitte des XY. Jahrh., in 2 Col. geschrieben u. teilweise rubricirt.

8 Bll. Fol". Nicht vollständig.
 
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